neue Staffel "The Bigest Loser"

vom 28.08.2011, 21:57 Uhr

Gerade habe ich auf Kabel1 die Vorschau für die neue Staffel "The Bigest Loser" gesehen, wo man sich nun wieder bewerben kann. Allerdings weiß ich nicht wirklich, was ich von dieser Sendung halten soll. Natürlich geht es in erster Linie darum, dass die dicken Menschen, welche dort teilnehmen, möglichst viel abnehmen. Aber wie dies geschieht, finde ich nicht immer gut.

Wenn dann immer gewogen wird, finde ich das für die "Verlierer" immer schlimm, weil diese dann im Grunde immer erniedrigt werden, weil sie wissen, dass sie am wenigsten abgenommen haben und sozusagen, die "Loser" sind. Dann wäre ich auch schon beim nächsten Thema, dem Namen. Die Sendung heißt ja "The Bigest Loser" und alleine diesen Namen finde ich schon erniedrigend. Nur weil jemand dick ist, muss er nicht als Loser bezeichnet werden. Verliert man dann auch noch im Verlauf der Sendung die Spiele, kann man sich nicht wirklich gut fühlen, wenn man dann als größter beziehungsweise dickster Versager dargestellt wird. Natürlich macht man dort freiwillig mit, aber ich würde dort für kein Geld der Welt mitmachen. Dann würde ich zum Abnehmen lieber normalen Sport treiben.

Was denkt ihr über diese Sendung? Findet ihr auch, dass diese Sendung für die dicken alles andere als ein Spaß ist oder ist euch das egal und ihr wollt einfach nur die dicken Menschen leiden sehen?

» Verdion1337 » Beiträge: 763 » Talkpoints: 7,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also ersteinmal zu dem Namen der Sendung " The Biggest Loser": Das Wort Loser steht nicht dafür, dass alle Menschen die dick sind und bei der Sendung mitmachen "Loser" sind sondern dafür, dass all diese Menschen versuchen so viele Kilos wie möglich zu verlieren(> englisch: to lose> Loser). Also ist der Name der Sendung nicht erniedrigend.

Außerdem machen die Kandidaten bei dieser Sendung FREIWILLIG mit und können, wenn sie gewinnen, viel Geld dafür bekommen. Das ist doch eher eine super Sache für dicke Menschen die SELBSTVERSCHULDET so dick geworden sind. Bei der Sendung machen ja nicht die mit, die aufgrund irgendeiner Krankheit Probleme mit Übergewicht haben sondern die, die aufgrund von völlig falscher Ernährung viel zu viel wiegen.

Weiterhin leiden die Kadidaten bei der Sendung nicht. Sie machen Sport wie ganz viele andere Menschen auch. Es scheint lediglich so als würden sie leiden da ihnen diese sportliche Aktivität unnormal schwer fällt. Sie leisten jedoch nichts außergewöhnlich schwieriges.

Ich finde dass das ganze Format natürlich zur Unterhaltung der Menschen Zuhause auf der Couch dient und das in gewissem Maße menschenunwürdig ist. Andererseits handelt es sich um eine freiwillige Teilnahme mit der Chance auf viel Geld und eine wesentlich gesündere Lebensweise. Personaltrainer, Motivator und auch Ernährungsexperten stehen bei der Gewichtsabnahme zur Seite, was sich viele Personen sonst so nicht leisten können. Also bekommen sie mit der Sendung die Chance mit professioneller Unterstützung eine gesündere Lebensweise einzuschlagen. Das ist doch super!

» TeresaB » Beiträge: 144 » Talkpoints: 7,78 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Da sieht man schon, dass man jeden Tag etwas neues lernt. :D Das mit dem Namen habe ich dann wohl komplett falsch verstanden, dann hast du natürlich recht! In diesem Sinne ist es natürlich dann nicht mehr erniedrigend aber trotzdem kann man es, wie ich, schnell falsch verstehen und ich glaube, dass ich nicht der einzige bin, der "Loser" als Versager versteht, anstatt als Wort "to lose", also etwas verlieren oder abnehmen.

Trotzdem finde ich, dass die Sendung viele Szenen zeigt, die die Kandidaten nicht gerade in das beste Licht rücken. So habe ich zum Beispiel mal eine Szene gesehen, in der die Kandidaten einen Berg hinab laufen sollten. Dabei war dann auch eine sehr dicke Frau, die keinerlei Ausdauer mehr hatte und deshalb, anstatt den Berg herunter zu laufen, gerollt ist. Und wenn ich im Fernseh zu sehen sein würde, wie ich einen Berg runter rolle, weil ich zu fett bin, würde ich das als erniedrigend ansehen. Aber natürlich hast du auch wieder recht. Du hast stark betont, dass die Kandidaten dort freiwillig sind und deshalb muss man eigentlich mit so etwas rechnen. Wenn man mit so etwas nicht einverstanden ist, sollte man erst gar nicht mitmachen.

» Verdion1337 » Beiträge: 763 » Talkpoints: 7,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich halte den Sendungsnamen mindestens für irreführend. Als "Loser" bezeichnet man eher "Verlierer". Dass es vom englischen "to lose" abstammt, mag ja sein. Übersetzt bedeutet es aber auch "verlieren", und hier denke ich eher an so was wie ein verlorenes Fußballmatsch, weniger jedoch an verlorene Kilos. Insofern handelt es sich klar um einen irreführenden und gewollt auffälligen Titel, bei dem Zuschauer stutzig werden sollen. Ich habe mich nämlich gleich gefragt, was das für eine Sendung sei, bei der es um den "größten Verlierer" geht. Als ich feststellte, dass es um fettleibige Menschen geht, war ich mittelschwer schockiert.

"The Biggest Loser" funktioniert in meinen Augen nach dem typischen Schema F. Augenscheinlich geht es darum, dicken Menschen ein besseres Lebensgefühl zu ermöglichen. Tatsächlich geht es aber darum, worum es in allen Dokusoaps geht: Um möglichst dramatische Szenen, die mit passender Klimpermusik ordentlich in Szene gesetzt werden, damit sich jeder Zuschauer daran ergötzen und sich selbst aufwerten darf. Warum sonst zeigt man eine Dame, die einen Berg hinunter rollt, weil sie es per pedes nicht schafft? Weil es so unglaublich witzig ist und die Zuschauer daheim ordentlich ab feiern sollen. Um nichts anderes geht es.

Dass dabei dem ein oder anderen geholfen wird, macht es nicht besser, gibt der Sendung selbst und den Zuschauern jedoch die schöne Möglichkeit, sich vor anderen und sich selbst zu rechtfertigen, warum "The Biggest Loser" als völlig okay und harmlos zu bewerten ist. Natürlich machen dort alle freiwillig mit, nur werden sich die wenigsten vorher den Knebelvertrag durchlesen, noch weniger denken darüber nach, was sie in einer solchen Sendung erwartet. Nicht alle besitzen die entsprechende Medienkompetenz, viele wollen einfach nur ins Fernsehen und denken dabei gar nicht über mögliche Konsequenzen nach.

Gut möglich, dass einige der Kandidaten nach einer Staffel zwar ihre Pfunde verloren haben, daneben aber auch ihr soziales Umfeld und vor allem ihren guten Ruf. Vermutlich wird es auf ewig heißen, das ist doch der Typ oder die Frau, der oder die an dieser Sendung teilgenommen hat. Vor allem in Dörfern und kleinen Orten, wo sich Menschen sowieso tagtäglich langweilen, wird es wohl das Gesprächsthema numero uno bilden, und das für eine lange Zeit.

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» Silentium » Beiträge: 121 » Talkpoints: 122,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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