Wie viel Freizeit hat man überhaupt?
Freizeit ist wie der Name schon sagt Zeit, über die man frei entscheiden kann, in der man ganz frei von Verpflichtungen ist. Wenn man einige Jahrzehnte in die Vergangenheit schaut, dann war Freizeit nicht immer etwas selbstverständliches. Denn früher stand die Arbeit im Beruf, in der Familie und im Hause im Vordergrund. Entweder die Menschen waren am arbeiten, oder sie waren im Bett.
So etwas wie einen 8 Stunden-Arbeitstag oder einige Wochen Urlaub im Jahr kannten die Leute gar nicht. Dann wurde die Freizeit immer weiter erhöht. Doch wie viel Zeit bleibt im Alltag überhaupt noch übrig, über die man wirklich selbst entscheiden kann?
Hallo Erstmal, gute Frage. Ich denke dafür gibt es keine allgemeingültige Antwort. Es macht schon einen Unterschied ob ich ein Haufen Kinder habe, einen Partner der zu Hause ist und der sich um vieles kümmern kann, ob ich in einem großen Haus wohne oder nur zur Untermiete. Die Aufzählung kann noch seitenlang fortgesetzt werden.
Ich bin aber davon überzeugt, dass durch gute Organisation mehr Freizeit entstehen kann. Muss ich zum Beispiel unbedingt am letzten Tag vor einem Feiertag den Großeinkauf machen und mich in einer ellenlangen Schlange anstellen oder geht das auch schon ein paar Tage früher. Kann ich meinen Weg zur Arbeit so planen, dass ich nicht zu den dicksten Stauzeiten unterwegs bin sondern zügig fahren?
Es wäre noch zu überlegen, was mir die Freizeit wert ist. Sitze ich drei Tage über meine Steuererklärung oder verzichte ich lieber auf eine Rückerstattung? Gehe ich nur als Teilzeitkraft arbeiten oder nehme ich das volle Gehalt mit?
Bei mir (männlich) ist es eigentlich so, dass ich, wenn ich nach Hause komme, auch Freizeit habe. Die Kinder sind groß und die wenigen Pflichten eigentlich schnell erledigt. Ich freue mich dann auch über meine Freizeit und darüber, dass es niemanden stört wenn ich eine Stunde lang die Zeitung lese oder auch nur den Gummibaum beim wachsen zuschaue.
Wenn man einen Job hat mit einer normalen Arbeitszeit von 37-40 Stunden in der Woche, dann bleibt eigentlich noch eine Menge Zeit, über die man selbst entscheiden kann. Ob man sich weiter "verknechtet" und von einem Termin zum nächsten hetzt oder seine Zeit so einteilt, dass die Freizeit auch Spaß macht, das liegt schließlich an jedem selbst. Ich fühlte mich über einen langen Zeitraum einfach nur gestresst. Aber ich habe mir eine Menge davon einfach selbst gemacht.
Heut lege ich nicht einfach einen Termin an den anderen, sonderen lege immer wieder Pufferzeiten ein. Außerdem gibt es auch die ich auch Abende, die einfach nur mir allein gehören. Das Fernsehen habe ich drastisch reduziert, weil ich mich danach überhaupt nicht besser gefühlt habe. Es war einfach ein Zeitvertreib, der bei den meisten Sendungen einfach viel zu Schade war.
Ich plane meine Freizeitaktivitäten nun viel bewußter, lasse auch viel Raum für spontane Entscheidungen und sage auch mal Nein, wenn mir danach ist. Und ich fühle mich gut dabei!
Das ist eine wirklich sehr gute und berechtigte Frage. Und dass eben von der so genannten Freizeit auch bei mir nicht mehr viel bleibt, sehe ich schon daran, wie ich automatisch „Freizeit“ (falsch) definiert hätte.
Grundsätzlich hätte ich nämlich wahrscheinlich erst einmal gesagt, dass Freizeit die Zeit ist, in der ich nicht arbeite. Aber das stimmt natürlich so nicht wirklich, was auch zeigt, dass ich mir da schon ziemlich etwas vormache. Denn wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, gibt es immer noch eine Menge zu tun: Einkäufe müssen erledigt werden, das Haus muss ordentlich gehalten werden, die Tiere müssen versorgt werden usw.. Das sind nicht unbedingt Tätigkeiten, die ich besonders gerne oder besonders ungern mache, aber sie sind einfach da und müssen erledigt werden. Das fällt eigentlich auch nicht unter Freizeit.
Ich vertrete von daher die Ansicht, dass man wirklich für seine Freizeit kämpfen muss. Wer keine Prioritäten setzt, hat nämlich keine Chance auf Freizeit. Man muss sich überlegen, was einem wichtiger ist: die Karriere oder die Familie? Die Renovierung des Hauses oder das liebste Hobby? Über diese und viele andere Fragen muss man sich im Klaren sein und seine Prioritätenliste auch immer im Hinterkopf haben bei allem was man tut. Das heißt, dass man seinen Tag wirklich so strukturieren sollte, dass letztendlich auch immer etwas Freizeit für einen selber übrig bleibt.
Dabei hilft einerseits diese Prioritätenliste, aber dazu muss man auch erst einmal kommen. Für den Anfang ist es sicherlich wichtig, dass man sich überlegt, was alles in nächster Zeit gemacht werden muss, dass kann man täglich oder auch wöchentlich machen. Dann kann man sich ganz speziell darauf einen Zeitplan zurechtlegen. Man hat dann ein bestimmtes Zeitfenster, in eine bestimmte Aufgabe erledigt werden muss. Natürlich sollte die Einteilung realistisch sein.
Ich persönlich mache das seit mehren Jahren so. Gerade im Moment habe ich nicht sonderlich viel Freizeit, Zeit in der ich mich um Hobbys und Familie kümmern kann, aber ich merke auch, dass ich mir diese Zeit erarbeitet habe und dass sie ohne meine Bemühung gar nicht existieren würde. Von daher sage ich mir im Moment: Besser wenig Freizeit als gar keine Freizeit. Grundsätzlich achte ich einfach auf meine Zeit. Und ich glaube, dass der erste Schritt zu mehr Freizeit schon die Erkenntnis ist, dass die Zeit wertvoll ist.
Ich finde auch, das ist eine gute Frage. Ich spreche jetzt mal von mir als Praktikant und Student. Ich habe einen Anfahrtsweg hin und zurück von der Arbeit von circa dreieinhalb Stunden, dann arbeite ich circa achteinhalb Stunden, sind schon einmal zwölf Stunden, also ein halber Tag. Dann schlafe ich circa sieben bis acht Stunden, dann bleiben mir noch vier bis fünf Stunden Freizeit am Tag.
Wenn man jetzt mal von irgendwelchen freiwilligen Verpflichtungen oder ehrenamtlichen Verpflichtungen ausgeht, dann reche ich einfach noch einmal eine Stunde am Tag darauf, das mag vielleicht etwas hoch gegriffen sein, aber nun gut. Dann bleiben mir circa drei bis vier Stunden Freizeit am Tag. Manchmal ist es etwas mehr, manchmal etwas weniger, weil ich auch mal nicht so müde bin oder müder bin, als sonst, und dementsprechend früher oder später in das Bett gehe.
Wenn ich mir aber meinen Bruder anschaue, dann hat er aufgrund der Tatsache, dass er mit dem Auto und nicht mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln fahren muss, einen Anfahrtsweg und Abfahrtsweg, der etwa eineinhalb Stunden kürzer ist, auch hat er weniger andere Verpflichtungen, sodass der fünfeinhalb bis sechseinhalb Stunden Freizeit am Tag hat circa. Ich denke aber auch, dass das das höchste Maß ist an einem normalen Arbeitstag. Zum Glück gibt es Ferien und Wochenenden.
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