Programmänderung wegen verstorbene Promis

Die Sendung, welche ich gestern abend schauen wollte, hatte ich wegen dem Tod von Loriot auch verschoben. Ich fand das nicht weiter tragisch und kann mich damit arrangieren. Gerade, wenn solche Fernsehgrößen versterben, wird eben nochmal ein Rückblick, in welcher Form auch immer, gebracht und ich sehe das als durchaus normal an.

Und auch als ein Peter Alexander gestorben ist, gab es eine Art Fernsehnachruf, da doch einige Filme von ihm gezeigt worden. Nicht als Sonderprogramm, wo alles andere geändert wurde. Aber innerhalb einiger Wochen wurden sie ins neue Programm aufgenommen.

Mir ist das Fernsehprogramm völlig egal und wenn es plötzlich aus aktuellem Anlass geändert wird dann bekomme ich das meistens auch gar nicht mit. Sollte deshalb doch einmal eine Sendung ausfallen die ich zufällig sehen wollte dann wird diese garantiert am nächsten Vormittag oder auch zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal ausgestrahlt.

Ob nun jeder Promi einen ganzen Tag Aufmerksamkeit im Fernsehen geschenkt werden muss ist eine andere Frage. Für die Sender ist es immer eine gute Gelegenheit die schaurigsten und damit kostengünstigsten Ladenhüter hervorzuholen und dabei auch noch gute Einschaltquoten zu bekommen. Ich denke so etwas lässt sich niemand entgehen, vor allem weil es auch mit wenig Aufwand verbunden ist. Ich denke einmal dass gerade im Falle von Loriot uns die Programmmacher in den nächsten Wochen nicht in Ruhe lassen werden. Im Prinzip ist es mir auch egal, auch wenn es sich mal um einen Promi handelt der schon lange seine beste Zeit hinter sich hatte.

Ich war und bin auch genervt von den Programmänderungen und finde es schrecklich, dass das selbst in den Nachrichten erwähnt wird. Es gibt doch wirklich wichtigere Ereignisse auf der Welt, als dass ein längst zurückgezogener alter Mann stirbt. Das ist nun mal der Lauf der Dinge und darum braucht man keinen Hype zu machen. Na gut, eine Erwähnung war es vielleicht wert, aber deshalb braucht man nicht sofort eine Sondersendung.

Da fallen mir gleich Michael Jackson und Amy Winehouse ein. Ich fand die Musik der Winehouse einfach genial und war schon ein wenig traurig, als ich von ihrem Tod erfuhr. Trotzdem sind diese Sonderberichte einfach unnötig. Um es ganz hart auszudrücken, in China ist ein Sack Reis umgefallen.

Die hätten im Fernsehen mal lieber die Zeit nutzen sollen, über die Dürre in Afrika oder die Bankenkrise zu berichten. Das ist um einiges interessanter und betrifft uns irgendwie mehr. Hinzu kommt, dass ich Loriot absolut unlustig fand und mich nie dafür begeistern konnte. Manchmal glaube ich, dass die Medien schon nach solchen "Ereignissen" suchen, um von den wahren Problemen unserer Zeit abzulenken.

Gerade bei Loriot empfand ich es nicht als heuchlerisch oder nervig, wenn man da am späten Abend oder gar in der Nacht das Fernsehprogramm umgestellt hat. Auch bei anderen Prominenten finde ich es nicht so schlimm, wenn so etwas am späten Abend oder nachts stattfindet. Dort schläft man doch in der Regel und schaut nicht unbedingt Fernsehen - ich jedenfalls tue es so. Wobei ich nun die Loriot-Filme ganz gern gesehen hätte. Die werden jedoch noch des öfteren ausgestrahlt werden.

Etwas kritischer würde ich diese Sondersendungen nun sehen, wenn man das gesamte Tagesprogramm umstellt und man sich nur noch damit beschäftigen würde. Aber das ist ja nun nicht wirklich oft der Fall und wenn, dann sind es eher Dinge, die katastrophal sind, wie seinerzeit der Terroranschlag am 11. September und so etwas. Das hat definitiv seine Berechtigung und ich denke, dafür hat jeder Verständnis.