Arbeiten in einer Spielhalle

vom 19.07.2011, 06:09 Uhr

kleineliebe, um einen Minijob geht es mir nicht. Das war aber auch nicht das Thema. Wobei der Stundenlohn bei Minijobbern netto meist wesentlich höher ist. Natürlich gibt es Minijobs mit schlechten Konditionen, aber ebensolche Jobs für Fachkräfte.

Mit zwei Ketten hatte ich jetzt einen Erstkontakt, beide haben viele Filiale in der Nähe, aber der Vertrag wäre bei beiden an einem Standort. Und bei kleinen Betreibern mit einer Spielothek stellt sich diese Problematik erst gar nicht.

Eine Videoüberwachung bietet nur eine scheinbare Sicherheit. Ich glaube, wenn ich mal in eine gezogene Waffe schaue, ist es für mich völlig unerheblich, ob diese Situation aufgezeichnet wurde oder nicht. Das mag später eine rechtliche Bedeutung haben, aber in dem Moment ist es einem wahrscheinlich absolut egal. Ich habe jemand kennengelernt, der quasi von der Polizei mit gezogenen Waffen überrascht wurde. Es machte dabei für ihn auch kaum einen Unterschied, dass es sich dabei um Ordnungshüter handelte, die Angst war dieselbe. Vielleicht auch nicht ungerechtfertigt, wenn man bedenkt, wie viele Leute schon aus Versehen verletzt oder getötet wurden.

Was ich mich bei den Spielhallen gerade noch frage ist, ob die nicht auch einen Mindestlohn zahlen müssten? Dort wo der Lohn benannt werden konnte, lag er über den 7,50€ die es gesetzlich sein müssten (vermute ich), sofern die entsprechende Regelung zutrifft. Bei anderen wurde mir noch nichts genannt und es kursiert die Vermutung, dass dort nur 5€ gezahlt würden.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ich kann diese Panikmache auch nicht verstehen. Spielhallenbetreiber sind auch nur Unternehmer, wie alle anderen auch. Sicherlich gibt es auch schwarze Schafe, das steht außer Frage. Aber gerade bei uns in Deutschland wirst du nicht viele illegale Spielhallen finden. Erst Recht nicht, wenn sie an der Außenfassade und sonst wo Werbung machen. Das sind dann meist nur irgendwelche kleinen Kellerclubs, die möglicherweise illegal betrieben werden. Aber die Großen wohl eher weniger. Warum ist das so? Ganz einfach weil die Behörden auf diese Art von Läden auch ein besonderes Augenmerk richten. Das erklärt natürlich auch, warum gerade diese Unternehmen häufiger Ziel von Razzien sind. Da reicht ein kleiner anonymer Hinweis aus und der Betreiber hat die Polizei im Laden. So einfach ist das. Meiner Meinung nach aber auch gut so, denn dadurch wird eben verhindert, dass das organisierte Verbrechen sich breit machen kann. Wir haben hier auch neben unserer Firma eine kleinere Spielhalle. Die haben auch zweimal im Jahr die Polizei im Haus. Deshalb existiert der Laden aber trotzdem seit gut vier Jahren. So illegal kann er also auch nicht sein.

Überfallen werden kannst du auch immer und überall. Ob du nun in einer Spielhalle arbeitest oder an einer Tankstelle. Das dürfte sich eh ziemlich gleichen. In den Spielhallen hast du halt nur den Vorteil, dass dort meist auch Türsteher sind, die kleinere Übergriffe sofort verhindern. Also nix mit agressiven Leuten, die mal eben verloren haben. Die werden dann "höflich" hinaus begleitet. Aber wie gesagt. Die Gefahr hast du überall.

Der nächste Punkt ist die Sache mit den Geschlechtern. Ja, es arbeiten dort zum Teil überwiegend viele hübsche Frauen. Das ist aber Geschäftspolitik. Nichts verwerfliches also. Hübsche Frauen animieren "dumme" Männer sich länger in diesen Örtlichkeiten aufzuhalten und dort mehr Geld zu lassen. Dass dann der ein oder andere blöde Spruch fällt, dürfte klar sein. Aber wie gesagt, erstens sind dort Türsteher und zweitens wirst du dieses Problem auch in Kneipen und Discotheken haben. Dort sogar vermehrt, auf Grund des viel höheren Alkohelkonsums.

Der letzte Punkt der mir einfällt, ist die Teilzeit und die Bezahlung. Auch diese Läden haben gewisse "Stoßzeiten". Da ist nicht viel mit Vollzeitarbeit. Braucht es auch nicht. Denn die paar Gäste die sich tagsüber dort verirren, können auch von den Betreibern bedient werden etc. Es braucht halt dann überwiegend nur Mitarbeiter abends und am Wochenende. Erklärt also die Teilzeit und die 400 Euro Beschäftigten. Ist natürlich auch für die Betreiber günstiger. Die Bezahlung ist ehrlich gesagt auch nicht schlecht, für das was man da tun muss. Und letzten Endes kann sich das ja auch jeder selbst überlegen, ob er in so einem Laden für ein gewissen Stundenlohn anfängt. Wird ja vorher ausgehandelt. Also auch nichts Verwerfliches.

Fazit: In einer kleinen Hinterhof-Spielhalle würde ich vielleicht auch nicht anfangen. Dubiose Unternehmer erkennt man hier auch direkt daran, dass sie einen Mitarbeiter finanziell ausbeuten. Größere Läden sind nicht unsicherer als Tankstellen, werden legal betrieben, haben Türsteher und zahlen auch ein anständiges Gehalt! (ist ja auch ein Indiz) Ich wüsste ehrlich gesagt also nicht, was dagegen spricht.

» AJK » Beiträge: 318 » Talkpoints: 23,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Türsteher kenne ich aus Spielhallen gar nicht. Ich vermute fast, dass du, AJK, eher Casinos meinst? In der kleinen Spielhalle hier um die Ecke ist oft nur eine Angestellte allein. Früher wohnte ich gegenüber einer größeren Spielothek, dort waren immer mehrere Damen im Einsatz und auch meist mindestens ein Mann dabei. Außerdem erfolgten Geldwechselvorgänge hinter einer Glasscheibe, vielleicht sogar kugelsicher? Das ist allerdings nur eine Vermutung meinerseits.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nein, ich meine schon Spielhallen. Ist zumindest hier bei uns im Süden so. Klar stehen die nicht immer draußen an der Tür und warten auf Kundschaft. Gerade bei kleineren Spielhallen halten die sich des Öfteren drinnen auf und helfen natürlich teilweise auch hinter der Bar aus oder so. Auf jeden Fall sind das die Herrschaften fürs "Grobe". Aufpasser und Rausschmeißer trifft es da ganz gut. Die erkennst du an ihrer Statur und ihrem grimmigen Blick!^^

Größere Spielhallen haben selbstverständlich auch mehrere Leute dieser Art. In München haben wir zum Beispiel eine größere Spielhalle, da sitzt gerade zu Stoßzeiten immer jemand an der Tür und kontrolliert sogar das Alter und die Taschen zum Teil. Wenn du dann drin bist, siehst du meistens noch ein zwei weitere "Aufpasser", die sich um die unliebsamen Gäste kümmern.

Richtige Casinos sind sowieso noch mal ein Thema für sich. Hier bei uns in Bayern hast du ja nur zwei wirklich Bekannte. Und zwar einmal das Casino in Bad Wiessee und eins in Bad Reichenhall. Casinos sind ja sowieso nur staatlich geführt bei uns in Deutschland. Was Glücksspiele wie Roulette, Blackjack etc. anbelangt hat ja der Staat bei uns das Monopol drauf! In München hast du nicht ein einziges Casino, welches Glücksspiel an den Tischen gestattet. Das sind dann eben nur die Spielhallen mit Automaten. Ist halt noch mal ein Unterschied. Und das merkst du dann natürlich auch an der Kundschaft und so weiter.

» AJK » Beiträge: 318 » Talkpoints: 23,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also in Bayern war eine größere Spielhalle direkt gegenüber. Dort war aber nie nur einer allein oder gar der Chef selbst am Tresen. Zumal es drei oder vier Ein- und Ausgänge gab und tagsüber war manchmal mehr los als mitten in der Nacht. Sehr früh morgens war eine Stunde geschlossen, danach gab es kostenloses Frühstück, wenn man spielte. Aber auch zur Mittagszeit waren immer Leute dort. An Security kann ich mich allerdings nicht erinnern. Wobei ich mich jetzt schon frage, ob es so etwas in einer recht großen Halle, die hier bald eröffnet geben wird. Zumal am Telefon auch hauptsächlich von Bedienen gesprochen wurde, sowie Geldwechseln.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also ich würde auch als Mann nicht gerne in einer Spielhalle arbeiten. Es ist nicht nur der meist strenge rauchige Geruch und die meist eher schmuddelige Umgebung sondern auch der harte Job hinter der Kasse. Zwielichtige Gestalten mit ihren Süchten tauschen bei dir das Geld in Spielchips ein, verprassen ihr Geld, sind alkoholisiert und sehr aggressiv, wenn es mal wieder nicht geklappt hat mit dem gewinnen. Andererseits wirst auch du ständig beobachtet. Das ist sowohl zu deinem Schutz als auch zum Schutz des Inhabers. Meistens wirst du dann hinter einem vergitterten Platz in der hintersten Ecke sitzen, wo dich die Stäbe vor Angreifern schützen sollen. Also das Milieu an sich wäre nichts für mich. Dann würde ich lieber in einem Supermarkt etc. arbeiten wollen, als täglich solchen Leuten zu begegnen.

» Burningeagle » Beiträge: 76 » Talkpoints: 7,12 »


Trisa hat geschrieben:JeanSmith, kriminelle Leute erkennt man also daran, dass sie im jungen Alter schon viel ausgeben können? Es gibt auch Teenies, die sich neue Sportwagen kaufen, durch die Welt fliegen oder Eigentumswohnungen kaufen. Demnach würde jede Stewardess, Verkäuferin und jeder Immobilienmakler auch mit Kriminellen zu tun haben.

Du schreibst ja selbst, dass du jung warst. Mittlerweile suchen die meisten Spielhalle ältere Bewerber. Auch bei Telefonaten letzte Woche war die beinahe die erste Frage, jene nach dem Alter. Fast 30 schien ausreichend zu sein. Und persönlich habe ich diese Veränderung ja selbst miterlebt. Wenn ein Spruch als sexuelle Belästigung gilt, wurde ich seit meinem 14 Lebensjahr sexuell belästigt. Mit etwa 20 nahm das dann stetig ab und ich glaube auch in einer Spielhalle würden mir keine 18jährigen mehr hinterher pfeifen. Aber ich kann dir sehr wohl sagen, dass man auch an einer Kasse manches zu hören bekommt, wenn man gut aussehend und jung dort sitzt. Und ich wüsste auch kaum einen Bereich, wo man mit Kunden oder Gästen zu tun hat und nie "dumme Sprüche" zu hören bekommt.


Es gibt eine Sorte von Frau, die in Spielhallen es in Spielhallen aushält. Das sind Frauen, die sich gerne sexuell belästigen lassen. Das schmeichelt ihrem Ego und sie gehen gerne darauf ein. Desweiteren stehen ihnen nicht viele Optionen im Leben offen. Oft gibt es keinen vorzeigbaren Schulabschluss. Ich studiere jetzt, hab Abitur - was soll ich bitte in so einem Laden machen?

Die Fragen nach dem Alter, weil viele junge Menschen nur einen Nebenjob suchen und sich auch schnell etwas Anderes suchen. Eine 20 Jährige Studentin ist halt auf einen solch miesen Job nicht angewiesen und sie ist auch irgendwann im echten Berufsleben drin. Du redest dir das ganz ehrlich schön.

Millionärskinder haben es sicherlich nicht nötig aufs Geld zu schauen, aber sie gehen auch nicht in Spielhallen. Wer hingeht sind z.B. Drogendealer.

Und wenn meine Argumente nicht reichen, was ist dann mit dem Gewissen? Ist es toll zu sehen wie ein Familienvater das ganze Geld, dass eigentlich zum Essen und Leben gedacht ist, verprasst, weil er spielsüchtig ist? Leiden tut dann seine Familie. Mir hat kein Aspekt an dieser Tätigkeit gefallen.

» JeanSmith » Beiträge: 422 » Talkpoints: 4,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge



AJK hat geschrieben:Also ich kann diese Panikmache auch nicht verstehen. Spielhallenbetreiber sind auch nur Unternehmer, wie alle anderen auch. Sicherlich gibt es auch schwarze Schafe, das steht außer Frage. Aber gerade bei uns in Deutschland wirst du nicht viele illegale Spielhallen finden. Erst Recht nicht, wenn sie an der Außenfassade und sonst wo Werbung machen. Das sind dann meist nur irgendwelche kleinen Kellerclubs, die möglicherweise illegal betrieben werden. Aber die Großen wohl eher weniger. Warum ist das so? Ganz einfach weil die Behörden auf diese Art von Läden auch ein besonderes Augenmerk richten. Das erklärt natürlich auch, warum gerade diese Unternehmen häufiger Ziel von Razzien sind. Da reicht ein kleiner anonymer Hinweis aus und der Betreiber hat die Polizei im Laden. So einfach ist das. Meiner Meinung nach aber auch gut so, denn dadurch wird eben verhindert, dass das organisierte Verbrechen sich breit machen kann. Wir haben hier auch neben unserer Firma eine kleinere Spielhalle. Die haben auch zweimal im Jahr die Polizei im Haus. Deshalb existiert der Laden aber trotzdem seit gut vier Jahren. So illegal kann er also auch nicht sein.

Überfallen werden kannst du auch immer und überall. Ob du nun in einer Spielhalle arbeitest oder an einer Tankstelle. Das dürfte sich eh ziemlich gleichen. In den Spielhallen hast du halt nur den Vorteil, dass dort meist auch Türsteher sind, die kleinere Übergriffe sofort verhindern. Also nix mit agressiven Leuten, die mal eben verloren haben. Die werden dann "höflich" hinaus begleitet. Aber wie gesagt. Die Gefahr hast du überall.

Der nächste Punkt ist die Sache mit den Geschlechtern. Ja, es arbeiten dort zum Teil überwiegend viele hübsche Frauen. Das ist aber Geschäftspolitik. Nichts verwerfliches also. Hübsche Frauen animieren "dumme" Männer sich länger in diesen Örtlichkeiten aufzuhalten und dort mehr Geld zu lassen. Dass dann der ein oder andere blöde Spruch fällt, dürfte klar sein. Aber wie gesagt, erstens sind dort Türsteher und zweitens wirst du dieses Problem auch in Kneipen und Discotheken haben. Dort sogar vermehrt, auf Grund des viel höheren Alkohelkonsums.

Der letzte Punkt der mir einfällt, ist die Teilzeit und die Bezahlung. Auch diese Läden haben gewisse "Stoßzeiten". Da ist nicht viel mit Vollzeitarbeit. Braucht es auch nicht. Denn die paar Gäste die sich tagsüber dort verirren, können auch von den Betreibern bedient werden etc. Es braucht halt dann überwiegend nur Mitarbeiter abends und am Wochenende. Erklärt also die Teilzeit und die 400 Euro Beschäftigten. Ist natürlich auch für die Betreiber günstiger. Die Bezahlung ist ehrlich gesagt auch nicht schlecht, für das was man da tun muss. Und letzten Endes kann sich das ja auch jeder selbst überlegen, ob er in so einem Laden für ein gewissen Stundenlohn anfängt. Wird ja vorher ausgehandelt. Also auch nichts Verwerfliches.

Fazit: In einer kleinen Hinterhof-Spielhalle würde ich vielleicht auch nicht anfangen. Dubiose Unternehmer erkennt man hier auch direkt daran, dass sie einen Mitarbeiter finanziell ausbeuten. Größere Läden sind nicht unsicherer als Tankstellen, werden legal betrieben, haben Türsteher und zahlen auch ein anständiges Gehalt! (ist ja auch ein Indiz) Ich wüsste ehrlich gesagt also nicht, was dagegen spricht.


Tut mir leid, dass sind mitnichten keine Hinterhof Spilunken! Sondern Läden mitten in der Stadt, für jeden sichtbar und betretbar. Die machen dort alle halbe Jahre eine Razzia, dann wechselt der Besitzer (von wegen!) und schon können sie weiter, immerhin ein halbes Jahr, ihre Spielhalle betreiben. Deine Vorstellung von illegalen Spielhallen scheint aus einem Krimi zu entstammen. Die zahlen sogar Steuern! Weshalb ich glaube, dass das doch ganz gern geduldet wird. Kennst du das deutsche Glücksspielgesetz? Dann wüsstest du auch, dass Glücksspiel ein staatliches Monopol ist und alle, die nicht drunter fallen, illegal betrieben werden. Ist doch klar.

» JeanSmith » Beiträge: 422 » Talkpoints: 4,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also, ich weiß echt nicht, wo hier einige in die Spielhalle gehen. Meine Freundinnen und ich sind des öfteren (ca. 1x pro Woche bis 1 x alle 2 Wochen) in der Spielothek. (Nur zur Info: Wir studieren auch und/oder haben einen festen Job!) Ich glaube verallgemeinern ob die Arbeit dort nun gut oder schlecht ist, kann man nicht. Es kommt auf den Laden und den Bezirk an, in dem du vorhast zu Arbeiten. Das ist genauso in der Gastronomie - du kannst in einer stylischen Szenebar arbeiten oder in einer Spelunke mit alkoholkranken Insidern am Tresen. Ich war schon in einigen Spielotheken und bin auch aus einigen quasi rückwärts wieder rausgegangen, belästigt oder bepöbelt wurde ich in so einem Laden aber noch nie! Türsteher habe ich aber auch noch nirgends gesehen. In der "Spielothek meines Vertrauens", wenn man das so sagen kann, arbeiten seit ich denken kann die gleichen Angestellten - Männer und Frauen gleichermaßen - sowohl in Festeinstellung, als auch zur Aushilfe. Wutausbrüche oder Ähnliches habe ich dort noch nie erlebt. Vor Allem am Wochenende sind dort auch viele "normale Leute" unterwegs. Vor allem habe ich in letzter Zeit festgestellt, dass immer Frauen dort sind.

Es ist weder schmuddelig noch verraucht, noch sind dort "zwielichtige" Gestalten (außer wir natürlich) unterwegs. Alles ist sauber, die Luft ist gut, gegen 04:00 wird mal durchgesaugt und ein bisschen geplauscht. Hinter Gittern sitzt da niemand. Flachbild-TVs hängen an den Wänden. Aber ich betone: Das ist natürlich nicht überall so. Ach ja, sexuell belästigt wurde ich auch dort noch nie. ich arbeite in einer Videothek, habe Jahre in der Gastronomie gearbeitet und gehe oft weg. Frauen werden ständig sexuell belästigt! Egal, wo sie arbeiten oder wo sie hingehen.

Eine meiner Freundinnen hat auch selbst in einer Spielothek gearbeitet, allerdings nur neben dem Studium auf 400€-Basis. (Es soll ja Leute geben, die neben dem Studium arbeiten müssen.) Wenn ich mich recht erinnere ist sie mit 8,00€ Gehalt dort eingestiegen, ab 22:00 Uhr gab´s dann 10,00€ zzgl. Trinkgeld. Aufgehört hat sie nur aus dem Grunde, dass sie den Job neben dem Studium einfach nicht mehr geschafft hat.

Dass mit dem Gewissen finde ich so nicht haltbar. Dann darf auch niemand mehr Alkohol und Zigaretten verkaufen. Vor allem der Alk ruiniert ja bekanntlich auch Existenzen! Aber eben mit diesen Süchten verdient der Staat! Deswegen gibt´s Werbung für Alkohol, keine entstellten Fotos auf Kippen-Packung und Spielotheken an jeder Ecke!

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» 00Kate » Beiträge: 461 » Talkpoints: 8,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge


JeanSmith, vor allem nach deinen Aussagen habe ich nun mit dem Allerschlimmsten gerechnet. Und dann komme ich in einen marmorähnlich gefliesten Palast rein, der eher an eine Hotellobby eines gehobenen Hotels erinnert, als an einen Treffpunkt für Drogendealer, Sexualstraftäter und gescheiterte Existenzen. Keine Türsteher, dafür ein Raucherbereich vor der Tür und soweit ich es gesehen habe, wird auch kein Alkohol ausgeschenkt. Da es eine der großen Ketten ist, wird es dort auch keine Besitzerwechsel geben. Der Verdienst ist sogar höher als hier angegeben. Und ich glaube auch nicht, dass es an meiner zu hohen Bildung lag, dass ich dort eine Absage bekam.

Ich habe aber auch andere Läden gesehen, nicht unbedingt im Hinterhof, aber dennoch eher schmuddelig. Es scheint wohl wirklich so, dass es große Unterschiede gibt, wie in jedem Bereich. Ob nun zwischen Verkäuferinnen im Ein-Euro-Laden und jenen in einer Modeboutique oder zwischen dem Staranwalt und dem Geldeintreiber für ein Inkasso, so gibt es auch meiner Meinung nach überall Unterschiede.

Von deinen pauschalen Aussagen halte ich wenig und finde sie teilweise sehr herablassend bis daneben. Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz findet sicher keine Frau schmeichelhaft, egal ob sie Abitur hat oder keinen Schulabschluss! Und welche Optionen einem im Leben offen stehen, hat längst nicht nur mit dem Schulabschluss zu tun. Wer solche Meinungen vertritt, wird es vielmehr oftmals schwer haben, denn in fast jedem Berufszweig arbeitet man mit Menschen mit einem geringeren Bildungsniveau zusammen. Und unabhängig davon, ob es sich dabei um Kunden, Patienten, Gäste, Kollegen, Klienten oder unterstellte Mitarbeiter handelt, möchte wohl niemand mit solchen Aussagen über einen Kamm geschert werden. "Ich bin etwas Besseres, weil ich Abi habe" kommt eigentlich nirgendwo gut an. Und jene Jobberinnen, die sich dann im Nebenjob zu schade waren für manche Arbeiten, hielt es selten lange dort. Bei manchen läuft dann auch noch das Studium nicht und man steht mit 25 ohne Ausbildung und kaum Arbeitserfahrung da.

Würde ich bei der Berufswahl nur auf mein Gewissen achten, müsste ich als Entwicklungshelferin in Afrika stehen. Ansonsten kann alles, was ich produziere, verkaufe oder vermittele Schaden anrichten. Aber selbst als Entwicklungshelferin weiß ich nicht, ob ich die Selektion immer mit meinem Gewissen vereinen könnte, vor allem, wenn man sich doch mal geirrt hat. Spielsüchtige gibt es natürlich, aber nicht jeder, der spielt ist süchtig. Suchtprävention ist wichtig und wird auch in Spielhallen ernst genommen (auch weil es gesetzlich verpflichtend ist), aber ich sehe es nicht als meinen Job an (unabhängig davon, welchen ich ausübe), erwachsene Menschen vor allen Gefahren ihres Lebens zu warnen.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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