Schwarzfahrer-Warnungen bei Facebook
Zwischen den Meldungen für Blitzer und den Meldungen über Kontrolleure sehe ich schon ziemliche Unterschiede. Denn bei einem Blitzer fährt man ja dann automatisch langsamer, was auch hilft, Unfälle zu vermeiden. Die Tempobeschränkungen gibt es ja nicht grundlos.
Der hier genannte Fall, von den Facebook Gruppen zum Thema Kontrolleure, hat es heute sogar in die SAT 1 Abendnachrichten gebracht. Dort wurde ebenfalls davon berichtet. Dort haben auch Angestellte der Hamburger Verkehrsbetriebe noch mal darauf hingewiesen, dass man nicht wirklich kalkulieren kann, wo ein Kontrolleur auftaucht, da diese auch die Linien und die Richtungen wechseln. Und sie gaben auch zu Bedenken, dass die Kosten für das Schwarzfahren ja die Allgemeinheit zu tragen hat. Was in meinen Augen auch logisch ist. Wenn mehr Fahrzeuge benötigt werden, wird das auch die ungefähre Fahrgastzahl umgelegt. Gemessen wird das aber an den verkauften Fahrkarten und so weiter. Je mehr Leute schwarz fahren, um so höher werden die Preise für die anderen Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel.
Schlussendlich denke ich das man schon sehr naiv sein muss, um sich auf so etwas zu verlassen. Aber derlei Naivität gab es auch schon vor Facebook. So habe ich damals im ICE jemanden getroffen, der den genialen Einfall hatte, dass wir ihn doch verstecken könnte! Bei einer größeren Gruppe in einem vollen Zug, wo wir im Gang saßen, wäre dies wahrscheinlich sogar bis zum nächsten Halt möglich gewesen. Aber der Kerl musste von München nach Hamburg oder so, also quer durchs Land. Und meinte dann doch ernsthaft, er geht in den Knast, wenn sie ihn noch einmal erwischen, da er nach 50-facher Erschleichung von Leistungen schon Bewährung hatte! Natürlich kam auch die Frage auf, warum er nicht mal darüber nachdenkt, sich eine Fahrkarte zu kaufen. Kein Geld. Nunja, man könnte ja auch auf Gruppen - oder Wochenendtickets und langsamere Züge zurückgreifen. Aber irgendwie schien dies für ihn keine Option.
Die Idee ist einfach unverschämt. Ob sie gelingt weiß ich nicht, aber ich hoffe, dass es nicht so ist. Wenn sich die Facebook-Gruppen in einigen größeren Städten zusammen schließen und sich mittels Smartphone gegenseitig warnen, ist das sehr aufwendig und nervig. Ich hoffe, dass einige Kontrolleure das mitbekommen und die Polizei informieren. Wenn Kontrolleure vorne und in der Mitte einsteigen, dürfte es für die Schwarzfahrer zu spät sein. Selbst wenn das Frühwarnsystem der Gruppen funktioniert – was ich nicht glauben kann – können sie nicht wissen, in welche Bahn sie als nächstes einsteigen werden. Diese Gruppenbildung, die zum Schaden anderer Menschen beiträgt, finde ich äußerst gefährlich. Jederzeit könnte diese Methode dazu dienen, anderen Menschen zu schaden, das ist bedenklich.
Die Fahrpreise können explodieren und sie werden ja auch öfter erhöht, weil unter anderem nicht jeder Fahrgast eine Fahrkarte kauft. Was sich diese Schwarzfahrer denken – oder sind sie zu dumm, um ihre Gedanken einzuspannen – ist ein Geheimnis. Manche haben tatsächlich das Fahrgeld nicht und versuchen ihr Glück, ohne Fahrausweis das Ziel zu erreichen. Andere betrachten es als Kick und fahren bewusst ohne Fahrkarte, obwohl sie das Geld in der Tasche haben. Ich fahre mit dem Bus und habe mich heute mit einem Kontrolleur, der an einer Haltestelle wartete, unterhalten. Er sagte mir, dass insgesamt das Schwarzfahren abgenommen habe. Diejenigen, die erwischt werden, haben aber immer noch die gleichen Ausreden parat.
Ich möchte jedem raten, nicht bei solch einer Gruppe mitzumachen. Immerhin haben die Deutschen an Facebook einen Anteil von über 24,7 Prozent, das heißt, 20,2 Millionen Deutsche sind bei Facebook Mitglied. Dazu gehöre ich nicht. Bei diesen vielen Millionen Menschen können sich einige Gruppen bilden, die alles andere als uneigennützig sein könnten.
Nubbi hat geschrieben:Meiner Meinung nach, sind solche Dienste durchaus legitim. Jeder von uns kennt sicher das Problem, dass die öffentlichen Verkehrsmittel so gut wie immer zu spät kommen.
Eben, Bahnen verspäten sich, Klimaanlagen fallen aus, etc. Die Bahn sollte schon dafür sorgen, dass sie pünktlich kommt. Immerhin ist sie der Gefährte zur Arbeit für viele Leute. Man muss außerdem sagen, dass manche Kontrolleure echt skrupellos sind.
Meine Oma kam aus einen anderen Land hier zu Besuch (Sie ist 75) und spricht nicht wirklich das allerbeste Deutsch. Sie hat sich ein Ticket gekauft, es aber nicht abgestempelt, da sie das nicht kannte. In der Bahn hat sie den Kontrolleuren dieses Ticket dann gezeigt, aber ohne wenn und aber wollten diese die 40€ haben. Was ich schon schlimm finde, so macht man sich keine Freunde.
Klar, die haben einen Job zu erfüllen, aber selbst wenn man ein Abo-Ticket hat und es vergisst muss man 8€ bezahlen. Das ist auch ziemlich viel. Aber ob dieser Dienst so viel bringt? Ich werde wohl kaum bevor ich mit der Bahn fahre, was ich täglich tue, bei Facebook schauen ob zufällig ein Kontrolleur in der Bahn ist. Bei uns wechseln die eh ständig.
Ich kann solche Gruppen auf keinen Fall befürworten. Ich finde man sollte einfach so fair sein und sich seine Fahrkarten kaufen. Zum einen sollte man natürlich gegenüber anderen Fahrgästen so fair sein und seine Fahrkarten kaufen, aber natürlich auch gegenüber der Verkehrsbetriebe. Das geht nämlich mal wieder nur auf Kosten der ehrlich zahlenden Fahrgäste. Wenn die Verkehrsbetriebe merken, dass viel mehr Menschen anfangen schwarz zu fahren, machen sie natürlich riesen Verluste. Um diese Verluste auszugleichen, müssen die entstanden mehr Kosten wieder mal auf die Fahrkarten ausgelagert werden. Also wird es wieder teurer.
Und genau das finde ich die Sauerei daran. Dafür können die Verkehrsbetriebe zwar nichts, aber dann zahlt man schon seine Fahrkarte und wird dafür noch bestraft, indem sie jedes Jahr teurer werden. Natürlich kann ich es dann verstehen, wenn manche sagen, dass sie es nicht mehr einsehen, manch wirklich sehr hohen Preise zu zahlen. Auch ich finde die Preise nicht gerade günstig. Aber trotzdem zahle ich alle meine Fahrkarten. Ich finde es nicht schlimm, wenn man mal schwarz fährt, zum Beispiel wenn man seine Fahrkarte zu Hause liegen gelassen hat oder sie abgelaufen ist und vergessen hat, die alte zu wechseln. Aber wenn man überhaupt gar nicht daran denkt, sich eine Fahrkarte zu kaufen und täglich schwarz fährt, finde ich das nicht in Ordnung.
Aber ganz ehrlich, es wird den Schwarzfahrern auch nicht schwer gemacht, ohne zu bezahlen von A nach B zu kommen. In meiner achtjährigen Schullaufbahn, wurde ich maximal fünf mal kontrolliert. Es wäre also theoretisch günstiger, wenn man immer schwarz fährt. Dann wird man einmal im Jahr erwischt und kommt dann viel günstiger weg. Wenn es nach mir ginge, sollten die Verkehrsbetriebe mehr Kontrolleure einstellen und somit dem Problem entgegenwirken.
Tassadar hat geschrieben:kann mich natürlich auch irren, aber wenn ich einen Kontrolleur in einem Bus oder einer U-Bahn sehe, dann kontrolliert der (meistens sind es mehrere) die Fahrgäste durch und dann steigt er keine zwei Haltestellen später wieder aus. Von da aus geht es in die nächste U-Bahn oder in den nächsten Bus, das ganze ist also recht schnelllebig.
An sich richtig, aber meistens steigen sie ja aus und steigen in die nächste Bahn derselben Linie wieder ein und wechseln nicht die Linie. Oftmals geht das ja auch gar nicht, da über weite Strecken nur eine Linie fährt und es erstmal dauert bis wieder ein Abzweig kommt. Damit ergibt sich zumindest erstmal ein gewisses Zeitfenster in dem man weiß, man sollte wenn man unbedingt die Linie benutzen will auf jeden Fall eine Fahrkarte kaufen.
Der ganze Dienst dient wohl auch nicht dazu extra Schwarz zu fahren. Der gemeine Schwarzfahrer fährt ja aus Prinzip immer schwarz, egal ob er nun weiß ob irgendwo kein Kontrolleur ist oder nicht. Mit diesem Dienst wird es in meinen Augen also eher dazu führen, dass sich die Schwarzfahrer eher mal eine Fahrkarte kaufen werden, wenn sie wissen, dass auf der Linie kontrolliert wird. Das wird dann zwar vielleicht nur ein Kartenkauf bei 10 oder 20 Schwarzfahrten werden, aber vielleicht eben eine mehr als vorher.
Und so neu ist das nun auch wieder nicht. Ich hatte mal vor einiger Zeit gelesen, dass es in Paris wohl eine Gruppe gab, bei der man sich quasi gegen ein Knöllchen versichern konnte. Da zahlten alle Mitglieder jeden Monat einen kleinen Betrag ein, fuhren dann alle Schwarz und wenn mal einer erwischt wurde und eine Strafe bezahlen musste, dann wurde das aus den Beiträgen bezahlt. Ob es das immer noch gibt, weiß ich aber nicht.
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