Keine Begeisterung für Kinder - Wütende Mutter

vom 19.08.2011, 09:40 Uhr

Gestern Abend gab es bei uns mal wieder einen Vorfall, über den ich mich doch sehr geärgert habe. Unsere Nachbarin (um die 40) hat einen drei Jahre alten Sohn, der schon fleißig vor sich hin brabbelt, unsere Garage mit seinem Bobbycar rammt und große Begeisterung für unseren Garten zeigt. Ist ja kein Problem, da kann man bei einem solchen Kind über die eine oder andere tote Blume noch hinwegschauen. An sich kommen wir immer ganz gut mit den Nachbarn aus, allerdings sind dies nicht unsere bevorzugte. Geht es um Freizeitaktivitäten, Haussitter im Urlaub oder andere Dinge, wenden wir uns an anderen Nachbarn, die wir besser kennen.

Letztens ist mir nun untergekommen, dass besagte Nachbarin angeblich eine Familie einige Häuser weiter angemeckert haben soll. Es ging darum, dass diese ebenfalls zwei Kinder im Alter von zwei und fünf Jahren hat, die auf dem gleichen Spielplatz spielen, wie ihr Sohn. Diese Kinder wachsen zweisprachig auf (Deutsch - Griechisch) und unterhalten sich untereinander auf griechisch. Beide sind eher ruhigen Charakters und spielen daher meistens alleine oder unter sich. Der Sohn unserer Nachbarin nun ist eher etwas stürmisch. Schlimm ist das selbstverständlich nicht, aber irgendwie braucht man sich dann auch nicht zu wundern, wenn die anderen beiden Kinder nicht so gerne mit dem Kind zu tun haben wollen. Genau das lässt sich nämlich immer wieder beobachten, letztendlich spielt der Junge halt eben doch alleine, weil die anderen Kinder nicht möchten.

Als unsere griechischen Nachbarn uns das erzählten, waren sie doch recht empört und meinten, dass besagte Nachbarin sie schon geradezu dazu hatte zwingen wollen, ihren Sohn miteinzubeziehen. Das ist ja nicht so verkehrt, aber wenn man doch selbst sieht, dass die Kinder nicht wollen? Gefallen wäre unter anderem auch eine Beleidigung, da die Kinder wohl nur Griechisch sprechen würden. Ich selbst kenne die Familie sehr gut und kann daher nur bestätigen, dass die Kinder, sowie auch die Eltern beide Sprachen sehr gut beherrschen (soweit man das von dem zweijährigen sagen kann). Das die Kinder unter sich lieber griechische Floskeln fallen lassen, scheint Zufall zu sein und ist von den Eltern so nicht beabsichtigt.

Nun kommt es aber noch schlimmer. Ein Bekannter von uns, der einige Straßen weiter wohnt, hat einen Husky und kürzlich Nachwuchs bekommen. Die Husky Welpen sind absolut göttlich und da mein Freund auch selbst einen Hund hat (Dalmatiner), kann sowohl er, wie auch ich die Begeisterung mit unserem Bekannten teilen. Wenn er Gassi geht, nimmt er nun eben auch den einen oder anderen Welpen mit, sowie auch gestern Abend. Vor unserem Haus begegnete er uns dann und mein Freund nahm einen der Welpen auf den Arm und wir unterhielten uns mit ihm. Zur gleichen Zeit nun kam unsere Nachbarin mit dem Sohn aus dem Haus, wohl auf dem Weg auf den Spielplatz.

Ihr Sohn kam auf uns zu und streichelte auch beiläufig einen der Hunde, schien sich aber nicht groß dafür zu interessieren. Dann sah er zu uns hoch und brabbelte etwas unverständliches. Mein Freund lächelte ihm kurz zu und redete dann weiter mit dem Bekannten. Der Kleine nun ließ nicht locker und brabbelte aufgeregt weiter, bis die Mutter ihn an die Hand nahm und weiter zog. Ich habe mir dabei nun mal nichts gedacht, was soll denn auch sein? Da legte unser Bekannter gerade eine kurze Redepause ein um meinem Freund eine leichte Verletzung an der Pfote des Welpen zu zeigen, als unsere Nachbarin sich wieder umdrehte und uns anfauchte ''Ignorieren muss man ihn ja nicht gleich, reden kann er schließlich auch!''.

Mein Freund, an den das offensichtlich gerichtet war, schaute ihr verdutzt nach, schaffte aber nichts mehr zu entgegnen, sie bog schon wütend um die Ecke. Allem Anschein nach, hatte es sie gestört, dass ihr Sohn keine Beachtung erhalten hatte. Ich muss sagen, dass ich das wirklich kein bisschen nachvollziehen kann. Es ist ja schön und gut, wenn ein Kind diesen Alters gerade fleißig dabei ist sprechen und laufen zu lernen, aber wenn es einfach nur vor sich hinbrabbelt und man als Erwachsener doch sieht, dass sich da Unterhalten wird, dann kann man doch nicht erwarten, dass diese einfach eine Unterhaltung unterbrechen und sich einem kleinen Kind zuwenden oder?

Das ist zumindest meine Meinung dazu! angelächelt hat ihn mein Freund doch, aber soll man denn entgegnen, wenn man das Gebrabbel nicht einmal versteht und gerade mit jemandem anderen redet? Ich hatte in dem Moment einfach das Gefühl, dass meine Nachbarin wütend war, weil ihr Sohn nicht die Beachtung bekommt, die er ihrer Meinung nach verdient. Dabei könnte sie rein theoretisch auch auf einen anderen Spielplatz gehen, wo es vielleicht andere Kinder gibt die eher bereit sind mit dem Sohn zu spielen und von nahezu fremden Menschen, die man nur vom sehen her kennt, wie das bei meinem Freund der Fall ist, muss man jetzt wirklich nicht erwarten, dass er sich ihrem Sohn zuwendet und Begeisterung zeigt oder? Dabei ist das keineswegs so, dass mein Freund keine Kinder mögen würde, dieses Kind nun aber war ihm so gut wie unbekannt, was soll er denn da großartig machen?

Wie ist das bei euch? Könnt ihr die Reaktion der Mutter nachvollziehen? Würdet ihr erwarten, dass man sich eurem Kind mehr zuwendet in Fällen wie diesen? Warum glaubt ihr reagiert die Mutter so empfindlich? Vielleicht weil es ihr an sozialen Kontakten mangelt?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Selbst als Mutter kann ich das nicht verstehen. Allerdings erwarte ich auch nicht, das andere Menschen alle Gespräche abbrechen, nur weil meine Kinder der Meinung sind mitreden zu wollen. Zumindest habe ich meinen Kindern beigebracht, das sie im Normalfall abzuwarten haben bis man sich ihnen zuwendet. Normalfall heisst dann eben, das keine Dringlichkeit vorliegt, wo man eben schnell reagieren muss.

Klar halten sich auch meine Mädels nicht immer dran, selbst mit ihren 8 1/2 Jahren nicht. Aber dann wird ihnen gesagt, das sie nun abwarten müssen, bis wir fertig geredet haben. Es gibt es doch in der Beziehung zu meinem Freund oder wenn meine Mutter zu Besuch ist, Dinge, welche vorrangig besprochen werden müssen.

Sicher kann man nun vermuten, das der Junge nur den Welpen mal anschauen und streicheln wollte. Aber wenn das Kind nicht in der Lage ist sich verbal entsprechend zu äußern, dann kann ich das als Mutter übernehmen. Die Reaktion der Mutter ist, zumindest aus meiner Sicht, völlig überzogen und unangebracht gewesen. Denn der Sohn wurde ja nicht komplett ignoriert, sondern mit einem Lächeln bedacht.

Und ich kann da deinen Freund schon verstehen, das er da nicht weiter darauf eingegangen ist, was da unverständlich auf ihn eingebrabbelt wurde. Immerhin hat er reagiert und war aber auch in einem Gespräch. Sein Verhalten war jedenfalls normal und ihr solltet euch da keinerlei Gedanken mehr um diesen Vorfall machen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Da ich die Frau und das Kind nicht persönlich kenne, kann ich die Sache natürlich auch nicht mit Gewissheit beurteilen, aber mir erscheint es so, als hätte die Frau ein Problem damit, ihren Sohn in Hinblick auf sein Sozialverhalten zu erziehen. Der Kleine ist wohl ihr absolutes Prinzchen und der Mittelpunkt ihres Lebens, bekommt zu hause alles, darf zu hause alles. Das funktioniert natürlich außerhalb der eigenen vier Wände so nicht und der Kleine bekommt ein Problem, zum Beispiel in der Art, dass andere Kinder nicht mit Mini-Egozentrikern spielen wollen.

Leider sieht die Mutter das Problem nicht bei sich oder ihrem Sohn, sondern in der bösen Welt, die völlig unberechtigt etwas gegen ihr Kind hat. Sie kann auch nicht nachvollziehen, wieso andere Erwachsene nicht das gleiche Interesse wie sie an ihrem Ein und Alles haben. Ich hatte so einen Fall früher einmal in meinem engeren Umfeld: ein Zweijähriger wurde genau so erzogen, beziehungsweise nicht erzogen. Bekam er seinen Willen dann nicht, wurde er aggressiv und schlug nicht nur die anderen Kinder, sondern auch nach Erwachsenen. Dass niemand mehr das Kind liebenswert fand und froh war, wenn es nicht anwesend war, war kein Wunder. Die Mutter meinte zu solchen Vorfällen lediglich, ihr Sohn müsse sich halt auch mal durchsetzen, das sei in Ordnung so.

Dein Freund sollte sich keine Gedanken machen, er ist nicht verantwortlich für den kleinen Knirps und kann sowieso nichts gegen den Erziehungsstil der Nachbarin ausrichten. Im Übrigen bin ich durchaus der Meinung, dass auch ganz kleine Kinder lernen sollten, dass sie nicht immer sofort im Mittelpunkt stehen. Meinen Söhnen habe ich von klein auf beigebracht, dass sie ein bisschen warten müssen, wenn ich mich gerade unterhalte und sie hatten da kein Problem damit oder fühlten sich gar vernachlässigt. Im Gegensatz dazu hat es mich immer ein wenig geärgert, wenn ich mich gerade mit einem Erwachsenen unterhalten habe und der sich mitten im Satz plötzlich abwendet, nur weil irgendein Kind etwas will oder dazwischen redet. Ich denke, das ist eine Frage des Respekts und auch Respekt vor anderen Menschen muss man Kindern beibringen.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde es unmöglich, wenn eine Mutter andere/fremde Kinder dazu zwingt, mit ihrem Kind zu spielen. Vor allem, wenn die anderen Kinder deutlich zeigen, dass sie nicht möchten. Aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht sind sie schüchtern und ruhig (wie in diesem Fall) oder mögen das andere Kind einfach nicht. Solange das andere Kind nicht gemobbt, beleidigt oder gar geschlagen wird, muss sich das Kind und die Mutter damit abfinden. Eventuell macht auch ein Spielplatzwechsel mit anderen Kindern Sinn.

Der Vorfall mit deinem Freund und den Hunden geht auch nicht in Ordnung. Dein Freund hat dem Kind zugelächelt und somit gezeigt, dass es wahrgenommen wurde. Das reicht doch als Reaktion vollkommen aus. Immerhin wurde wegen dem kleinen Jungen das Gespräch kurz unterbrochen, was ich ja schon sehr nett finde. Gleich das ganze Gespräch zu beenden, weil ein kleines Kind etwas Unverständliches vor sich hinbrabbelt, ist keineswegs nötig. Die Mutter hat in dieser Situation deutlich übertrieben. Eher hätte sie noch sagen müssen, was ihr Kind eigentlich wollte.

Ich denke das Verhalten der Mutter ist auch etwas auf ihre Unerfahrenheit zurückzuführen. So wie ich das jetzt rausgelesen habe, ist das ihr erstes Kind, richtig? Allerdings sollte man mit guten 40 Jahren schon etwas reifer sein und andere Menschen besser verstehen können. Für sie dreht sich ihr Leben sicherlich seit drei Jahren nur um ihren Sohn. Aber das gilt nun einmal nicht für alle in der Nachbarschafft und das muss sie verstehen. An deiner Stelle würde ich vielleicht nochmal mit den Nachbarn (ja, auch der Vater des Kindes sollte eingebunden sein) reden. Stellen sie sich weiterhin stur, dann ist daran halt nichts zu machen. Meiner Meinung nach ist ein supertolles Verhältniss zu jedem Nachbarn auch nicht nötig.

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» Synchro » Beiträge: 1641 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hat sich diese Geschichte mit den Nachbarkindern denn nun zugetragen oder nicht? So ganz schlau werde ich nicht daraus, weil es eben nur eine Mutmaßung ist. Aber angenommen, es ist so, wie Du es hier schreibst, gehe ich mal davon aus, dass es sich bei diesem dreijährigen Jungen um ein Einzelkind handelt? Immerhin wollte die Mutter ja nun auch, dass das Kind in ein Spiel von zwei Geschwisterkindern einbezogen wird. Allerdings suchen sich auch schon Kinder im Kleinkindalter ihre Spielkameraden selbst aus und wenn sich dieses Geschwisterpaar sehr gut versteht, wird ein außenstehendes Kind es immer schwer haben, daran anzuknüpfen. Egal, ob es sich um lebhafte oder um zurückhaltende Kinder handelt.

Ich denke mal, dass hier die Mutter, ohne sie zu kennen oder die Situation miterlebt zu haben, etwas betriebsblind ist, was ihr Kind betrifft. Ohne nun einer Mutter zu nahe treten zu wollen, schließlich ist es normal und das eigene Kind ist doch oft eben das liebste, bravste, wunderbarste Kind. Dass es dann eben etwas stürmisch ist oder von diesen beiden Nachbarnkindern in dem Moment abgelehnt wurde, war für die Mutter wohl nicht einfach, so etwas miterleben zu müssen.

Da die Eltern des Geschwisterpaars nun einmal griechische Wurzeln haben, ist es doch selbstverständlich, dass man den Kindern auch die Möglichkeit gibt, griechisch zu reden. Je nachdem, was zu Hause mehr gesprochen wird -ich weiß nicht, ob die beiden Kurzen in eine Kindertagesstätte oder dergleichen gehen- ist es logisch, dass sie sich auch untereinander in der Sprache unterhalten, mit der sie am meisten konfrontiert werden beziehungsweise in der sie sich besser verständigen können. Dass diese Mutter von dem Jungen damit ein Problem hat, ist ihre Sache. Dennoch ist es ein Ding der Unmöglichkeit, beleidigend oder ausfallend zu werden. Es ist einfach nur respektlos und gehört sich meiner Meinung nach nicht. Ich denke, hätte ich das als Mutter mitbekommen, würde ich mit dieser Frau ein ernstes Wort reden und gleichzeitig meine Kinder vor dieser Frau in der Tat fernhalten. Natürlich beinhaltet dies auch einen eingeschränkten Kontakt, wenn kein kompletter Abbruch möglich ist.

Was nun die Situation zwischen Deinem Freund, den Bekannten und der Mutter betrifft, da bleibt mir die Spucke weg. Erst einmal gehört es sich nicht, einfach so einen fremden Hund zu streicheln. Gerade als Mutter sollte man da schon ein Auge darauf werfen und dieses unterbinden. Selbst, wenn es sich um absolut liebe Hunde handelt - es sind und bleiben nun einmal Tiere und damit unberechenbar. Ich wundere mich, dass sie, wo der Sohn nun mal der Liebling ist, was ich hier auch nicht abwerte, den Kleinen nicht sofort von den Hunden ferngehalten hat.

Was ihre Aktion des Wegziehens und des Kommentars betrifft, muss ich sagen, selbst schuld. Erst einmal gebietet es sich wohl, selbst eine Begrüßung zu sagen und zum Anderen denke ich eben auch, dass, nur weil so ein kleiner Knirps ein Gespräch von anderen Menschen unterbricht, man ihn nun nicht bewundern muss, zumal er scheinbar mehr mit den Hunden und mit sich selbst, als eben mit dem Freund, mit Dir oder Eurem Bekannten gesprochen hat. Was hätte man da bitte tun sollen? Außerdem wäre es selbstverständlich gewesen, den Jungen so wegzuholen, dass er Euch bei einem Gespräch nicht gestört hätte. Man weiß ja nun auch nicht, ob da irgendetwas Vertrauliches besprochen wäre oder so. Gut, in der Regel sollte man diese Art von Gesprächen generell unter vier Augen führen und nicht auf der Straße, aber dennoch - sie hätte den Jungen da schon etwas eher aufhalten müssen und sollen.

Es gibt genügend Kinder, die in ganz jungen Jahren sich wohl scheinbar viel erlauben durften und bei denen es kaum Grenzen gab. Das Resultat sieht man heute in der Schule - Kinder, die gern mal dazwischen quatschen und nicht warten können, bis ein Gespräch beendet ist. Ich finde das absolut unmöglich, weil ich weiß, dass ich als Kind selbst auch immer warten musste, bis ich an der Reihe war und wusste, wenn sich andere unterhalten, habe ich abzuwarten. Als Kleinkind weiß man es nicht, aber man lernt es. Dazu gehört allerdings eben auch eine konsequente Erziehung und diese scheint hier wohl zu fehlen, zumindest in Bezug auf das Verhalten fremder Menschen gegenüber.

Warum und weshalb die Mutter so reagiert, kann mehrere Ursachen haben. Ich kenne sie ja nicht und weiß auch nicht, ob es an den fehlenden sozialen Kontakten liegt. Wenn es so sein sollte, ist es eine mögliche Erklärung. Aber ich denke, es liegt auch daran, dass der Junge nun mal ein Einzelkind und vielleicht ein absolutes Wunschkind gewesen ist und er eben woanders die absolute Nummer Eins ist, aber eben nicht bei Euch. Eventuell kann es auch daran liegen, dass man sie und den Jungen auch hat anderweitig abgelehnt hat. Es sind aber eher viele Dinge zusammen, als dass man es nun nur an einer Ursache festmachen kann, weshalb die Mutter so reagiert, wie es in diesen beiden Beispielen getan hat.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich habe ja selbst einen Sohn, der lange Zeit mein einziges Kind war, auch wenn er schon lange mit der Großen bekannt ist und beide sich auch schon vor der Zeit als Pflegegeschwister wie Geschwister benahmen. Daher kenne ich es auch, dass die Kinder andere Kinder schon mal bei ihrem Spiel ausschließen. Das wird dann auch schon mal so gedeutet, dass den Kindern unterstellt wird, sie hätten anderen Kindern Unrecht getan, um sie ausschließen zu können. Inwieweit das richtig ist, kann ich schlecht beurteilen, aber oft genug haben mir die Kinder glaubhaft versichert, dass keine Beleidigungen gefallen sind. Das hat also nicht unbedingt etwas mit der Sprache zu tun.

Und selbst als Mutter finde ich es bedenklich, dass ein Kind einfach so auf einen fremden Hund zuläuft und diesen auch noch streichelt. Da habe ich die Kinder schon immer zurück gehalten und heute fragen sie dann doch alleine nach, ob das Tier gestreichelt werden darf oder nicht. Wenn sie dann die Erlaubnis bekommen, dann ist es eigentlich auch immer so, dass sie dann die Aufmerksamkeit desjenigen haben, der den Hund spazieren führt, so dass es auch gar nicht zu solchen Kommunikationsproblemen kommt.

Es ist wohl unschwer zu erraten, dass ich das Verhalten der Mutter nicht wirklich nachvollziehen kann. Sicher mag man es als Mutter schon, wenn das eigene Kind gelobt oder ihm Aufmerksamkeit zuteil wird. Es wäre gelogen, das zu verneinen. Allerdings bin ich auch nicht böse, wenn meine Kinder mal nicht im Mittelpunkt stehen. Wenn andere Kinder nicht mit meinen spielen wollen, dann ist so - sie wollen ja auch mal nicht immer mit bestimmten Kindern spielen. Und sie haben auch gelernt, dass sie nicht einfach ungefragt dazwischen quatschen sollten, auch wenn man sie immer noch ab und an darauf hinweisen muss.

Keine Ahnung, warum die beschriebene Mutter so empfindlich reagiert. Ich denke, das kann verschiedene Gründe haben. Vielleicht mangelt es ihr an Kontakten. Vielleicht zieht sie viel Selbstbestätigung auch aus ihrem Kind und dessen Abweisung bezieht sie auch auf sich. Vielleicht wurde ihr aber auch schon einmal gesagt, dass ihr Kind etwas von der Norm abweicht und sie daher die ganze Welt gegen sich sieht und entsprechend sauer ist, wenn sie sich mal wieder bestätigt sieht. Darüber kann man nur spekulieren.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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