Arbeitsunfähig - trotzdem zum Vorstellungsgespräch?

vom 20.08.2011, 16:53 Uhr

Arbeitnehmer A ist zwar noch in einer ungekündigten Stellung, sucht aber nach einer neuen Stelle, die ihm mehr Herausforderungen bietet. Nun hat sich A auf einige Stellen beworben und inzwischen auch erste Vorstellungsgespräche absolviert. Da die Entscheidungsfindung wohl noch etwas dauert, wird A auch weitere Vorstellungsgespräche wahrnehmen. Einen weiteren Termin hat A schon. Leider ist A zwischenzeitlich akut erkrankt und der behandelnde Arzt attestierte eine Arbeitsunfähigkeit. A sagt daher auch wenige Tage vor dem Termin das Vorstellungsgespräch ab, da der Arzt sicher sagt, dass A an diesem Termin definitiv noch nicht fit sein wird.

Als A das dann kurze Zeit später im Freundeskreis darüber berichtet, wird ihm gesagt, dass wäre ja nun Quatsch gewesen. A sei weder bettlägerig noch ansteckend gewesen, da hätte er doch auch zum Vorstellungsgespräch gehen können. A dagegen meint, dass er sich auch deswegen zur Absage des Termins entschlossen habe, weil es ja möglich sei, dass ihn ein Kollege oder gar ein Geschäftsführer seines derzeitigen Arbeitgebers hätte sehen können. Das wollte A nicht riskieren, da der Arbeitgeber ohnehin scharf kontrolliert, ob Arbeitnehmer wirklich krank sind und bei Verdacht des Blaumachens sehr schnell mit der Kündigung sind. Und solange A noch keine Stelle sicher hat, will A eben nichts riskieren. Wie seht Ihr das? Hättet Ihr anders gehandelt?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Gerade, weil A hätte gesehen werden können, hätte ich an seiner Stelle nicht anders gehandelt. Selbst als nicht ansteckender und bettlägeriger Arbeitnehmer sehe ich da die Gefahr , in eine unglückliche Situation zu gelangen. Vor allem, wenn das Gespräch im gleichen Ort wie die jetzige Arbeitsstelle liegt oder man sich eben auch so über den Weg laufen kann. Da man zu einem Vorstellungsgespräch nicht gerade in legerer Kleidung geht, wäre A bei einem zufälligen Treffen mit Kollegen oder Vorgesetzten gewaltig in die Bredouille gekommen. Wie hätte A die Situation erklären sollen, ohne sich zu verraten und damit sich selbst ans Messer zu liefern? Nein, ich hätte und habe es nicht anders als A gelöst oder lösen können.

Es ist mir auch schon passiert, dass ich aufgrund von einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ein Vorstellungsgespräch abgesagt beziehungsweise es verschoben. Ich denke, hätte man mir keinen Ersatztermin geben wollen oder können, wäre ich der Einladung wohl unter gewissen Umständen doch gefolgt. Aber das lässt sich, wenn man selbst nicht in dieser Situation ist, schnell und einfach sagen. Gehöre ich doch zu den Menschen, die bei einer AU auch ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn sie auch nur zum Arzt oder zur Apotheke fahren.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Gerade bei Arbeitsunfähigkeit sollte man recht vorsichtig sein. Ich hätte das Vorstellungsgespräch auch auf jeden Fall abgesagt. So etwas ist einfach zu riskant. Gerade wenn der derzeitige Arbeitgeber sehr scharf kontrolliert, sollte er auf jeden Fall vorsichtig sein. Denn wenn man trotz Arbeitsunfähigkeit solche Sachen macht, kann es schnell zur Kündigung führen. Bei Arbeitsunfähigkeit bewege ich mich deswegen so gut wie nie aus der Wohnung, außer vielleicht einkaufen gehen.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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