Firefox überlegt Versionsnummern wegzulassen
Habe mich heute ja schon in einem anderen Thread zum Thema Firefox (siehe das Thema Finale Version von Firefox 6 zum Download bereitgestellt) dahingehend geäußert, dass die Versionspolitik im Moment sehr fragwürdig ist bzw. mir fragwürdig erscheint. Das ist aber nicht nur bei mir der Fall, sondern hat auch bei einigen anderen Nutzern für Verwunderung gesorgt, so dass es im Umfeld der Mozilla Entwicker zu heftigen Diskussionen gekommen ist. Das eigentlich schon seit dem Auslaufen der Version 3 bzw. seit dem Wechsel zur Version 4 (was ja noch nicht mal drei Monate her ist - und nun steht Version 6 bereit!).
Leider scheint die Diskussion eine Entwicklung zu nehmen, welcher nun gar nicht in (wenigstens) meinem Sinne ist. Denn es wird ernsthaft in Erwägung gezogen, in Zukunft auf eine Versionsnummer zu verzichten (natürlich nicht ganz, über "Umwege" soll man sie immer noch sichtbar machen können (Stichwort: "about:support" in der Adresszeile)). An Stelle der Versionsnummer soll der Nutzer nur noch in Erfahrung bringen, wann die letzte Update-Aktion gelaufen ist.
Das ist für mich leider deshalb eher schädlich, weil alles darauf hinausläuft, dass der Nutzer Kontrolle abgibt. Es wird nicht mehr erwartet, dass man sich eben an Versionsnummern orientiert. Statt dessen soll man möglichst dem Browser freie Hand lassen, wann der sich (ohne Wissen und Zutun der Nutzers) aktualisiert. Am Besten, dies geschieht täglich.
Ärgerlich ist eben dabei, dass so schleichend die totale Kontrolle eingeführt werden kann. Denn niemand weiß, was eben aktualisiert wird und welche "Features" mit untergschoben werden. Transparenz wäre da schon nicht mal mehr möglich. Es ist zwar denkbar, dass die Mozilla Foundation damit den chinesischen Markt im Auge hat. Aber hier halte ich dieses Vorhaben für den besten Grund, wieder auf Opera zu wechseln. Oder sich nach sonstigen Alternativen (welche sich dann bilden werden!) umzusehen. Schade eigentlich, war ein so guter, schlanker, vertrauenswürdiger Browser. Aber vielleicht setzt sich Asa Dotzler (auf den geht die Idee wohl zurück) doch nicht durch.
Ich kann deine Skepsis/Kritik nicht nachvollziehen. Ehrlich gesagt finde ich die Idee sehr gut, da damit der "Versionskrieg" beendet wird.
Das ist für mich leider deshalb eher schädlich, weil alles darauf hinausläuft, dass der Nutzer Kontrolle abgibt. Es wird nicht mehr erwartet, dass man sich eben an Versionsnummern orientiert. Statt dessen soll man möglichst dem Browser freie Hand lassen, wann der sich (ohne Wissen und Zutun der Nutzers) aktualisiert. Am Besten, dies geschieht täglich.
Wieso gibt der Nutzer die Kontrolle ab? Bei Firefox war es bisher immer so, dass man gefragt wurde ob man das Update durchführen möchte. Abgesehen davon sind regelmäßige Updates des Browsers eh Pflicht um Sicherheitslücken zu beseitigen. Ich persönlich möchte im übrigen nicht bei jedem Update zur Schließung von Sicherheitslücken gefragt werden, da ich es nur einfach nervig finden würde.
Ärgerlich ist eben dabei, dass so schleichend die totale Kontrolle eingeführt werden kann. Denn niemand weiß, was eben aktualisiert wird und welche "Features" mit untergschoben werden. Transparenz wäre da schon nicht mal mehr möglich.
Wie kommst du da drauf? Für jeden Update gibt es doch ein so genanntes Changelog, wo man sich über die Änderungen informieren kann. Abgesehen davon das dort dann nicht mehr zum Beispiel "Version 6.0.1" sonder "Version vom 15.08.20011". Wo ist da der Unterschied? Den meisten Usern interessieren die Änderungen sowieso nicht. Sie wollen immer nur das neueste haben.
Also ich persönlich hoffe das diese Änderung kommt.
@Smoon
Den "Versionskrieg" (sehe ich ja auch so) kann man ja auch dadurch beenden, indem man sich schlicht nicht daran beteiligt und die sehr sinnvolle Idee hinter der Versionierung so beibehält, wie es ursprünglich gemacht wurde. Da ist dann nämlich schon ein sehr gewissenhafter Umgang gepflegt worden, welcher allen Beteiligten geholfen hat! So haben die Entwickler über zwei Jahre gewartet, bis sie die Software reif genug gesehen haben, ihr den Versionsstand 1.0 zu geben. Die Versionsnummern (auch hinter den Punkten) können sehr sinnvolle Gradmesser bzgl. der Entwicklung eines Produkts sein!
Richtig ist natürlich auch, dass Sicherheitslücken schnell zu schließen sind. Aber hier unterliegt man dem Irrglauben, dass bei einem Update ausschließlich die Lücken geschlossen werden. So feine Updates finden nämlich gar nicht statt! Das passiert bei größeren Softwaresystemen (Windows, Oracle, SAP). Beim Browser gehen sicherheitskritische Patches mit "Verbesserungen" (also Potentiellen neuen Sicherheitslecks) einher! Natürlich gibt man Kontrolle ab, wenn eben ungefragt gepatcht wird.
Was dann die Version bedeutet, weiß man dann, wenn man in einem bezahlten Umfeld arbeitet und Fehlersituationen nachzustellen gedenkt. Da hilft mit persönlich die Angabe, die Version 6.0.1 wesentlich mehr, als die Information "Letztes Update vor 20 Minuten". Außerdem kann ich die Version 6.0.1 nachstellen. Das "letzte Update vor 20 Minuten" nicht. Denn die Darstellung wie du sie gemacht hast (also das Datum) ist ja das, was einer Versionsnummer entsprechen würde.
Ich bleibe dabei: es ist schlicht ein Schritt in die Entmündigung der Nutzer und das Abgeben von Kontrolle weil man dem Nutze nicht sonderlich viel Zutraut und glaubt, besser zu wissen, was der Endanwender will. So was gibt es nicht nur bei totalitären Systemen. Auch wenn Unternehmen zu viel Macht haben, übernehmen sie dieses "führsorgliche" Denken. So muss man nur mal an die gelungene Amazon Aktion denken, bei der man den Kunden bezahlte und ausgelieferte Werke vom Reader gelöscht hat (Lustigerweise den Roman "1984"). Ganz ohne Zutun der Kunden.
Smoon hat geschrieben:Den meisten Usern interessieren die Änderungen sowieso nicht. Sie wollen immer nur das neueste haben.
Und wo mag nur der unbedarfte und naive Umgang mit persönlichen Daten herrühren?
Ich finde das auch nicht so toll. Ich gehöre zu den Leuten, die relativ spät updaten, weil gerade beim Firefox in letzter Zeit immer mal wieder etwas auftauchte, was mir bei der alten Version besser gefiel oder weil irgendein Addon wieder (vorübergehend) nicht lief. Ich habe dann die Kinderkrankheiten versucht abzuwarten. Außerdem leide ich an einer gewissen Installationsmüdigkeit, denn mittlerweile schreit mein Rechner mich fast täglich an, dass irgendein Programm ein Update möchte. Und nach dem Update sitzt man davor und eigentlich erkennt man keinerlei Änderung/Verbesserung. Das frisst manchmal richtig Zeit. Der schnelle Wechsel von Firefox 3 auf jetzt 5 innerhalb nur weniger Wochen hat mich auch etwas stutzig gemacht. Mittlerweile hört man auch zunehmend, dass die User auf neue Versionen zunehmend zurückhaltend reagieren. Vielleicht sind Versionsnummern so eine Art psychologische Schranke, die man so einfach aushebeln will.
Ich würde gerne wissen, auf welchen Artikel oder auf welche Information du dich mit deiner Aussage beziehst, denn mich würde es wirklich sehr verwundern, wenn Mozilla wirklich darüber nachdenken würde. Da gibt es ja nicht nur das Problem, dass Mozilla bereits die nächsten drei Nachfolger von Firefox 6 angekündigt hat und somit keine Änderung in diesem Zeitraum vollziehen kann, sondern über die Versionsnummern kann man auch einen besseren Support bieten.
Das gilt sowohl für herkömmliche Supportanfragen, bei welchen es um ein bestimmtes Problem geht, welches vielleicht sogar nur in einer (veralteten) Version exsistiert und die der Benutzer so gut findet, dass er nicht aktualisieren will, als auch für Addons, die nicht für alle Versionen funktionsfähig sind.
Den "Versionskrieg" (sehe ich ja auch so) kann man ja auch dadurch beenden, indem man sich schlicht nicht daran beteiligt und die sehr sinnvolle Idee hinter der Versionierung so beibehält, wie es ursprünglich gemacht wurde.
Genau das funktioniert eben nicht. Wie ich oben schon geschrieben habe wollen der Großteil der Nutzer immer das neueste. Wenn der uninformierte Benutzer Firefox in Version 3 sieht und Chrome in Version 10 zu welcher wird er wohl greifen? Natürlich zu der Version 10, weil die ja suggeriert das Chrome schon viel weiter ist als Firefox. Das ist wohl auch der Hauptgrund wieso die Versionierung von Firefox geändert wurde, denn man möchte ja keine Nutzer verlieren.
Richtig ist natürlich auch, dass Sicherheitslücken schnell zu schließen sind. Aber hier unterliegt man dem Irrglauben, dass bei einem Update ausschließlich die Lücken geschlossen werden. So feine Updates finden nämlich gar nicht statt!
Doch sie finden statt. Das sieht man zum Beispiel daran, dass bei der Entdeckung von sehr kritischen Sicherheitslücken zeitnah ein Update folgt und nicht erst beispielsweise Wochen später wo das nächste geplant war.
Was dann die Version bedeutet, weiß man dann, wenn man in einem bezahlten Umfeld arbeitet und Fehlersituationen nachzustellen gedenkt. Da hilft mit persönlich die Angabe, die Version 6.0.1 wesentlich mehr, als die Information "Letztes Update vor 20 Minuten". Außerdem kann ich die Version 6.0.1 nachstellen. Das "letzte Update vor 20 Minuten" nicht. Denn die Darstellung wie du sie gemacht hast (also das Datum) ist ja das, was einer Versionsnummer entsprechen würde.
Ich sehe dort kein Problem. Du hast doch selbst gesagt das die Version beziehungsweise das Datum der Version noch aufrufbar sein wird. Auf der Supportseite wird dann schon ein Hinweis zu finden sein wie man diese abruft.
Ich bleibe dabei: es ist schlicht ein Schritt in die Entmündigung der Nutzer und das Abgeben von Kontrolle weil man dem Nutze nicht sonderlich viel Zutraut und glaubt, besser zu wissen, was der Endanwender will.
Aber das ist es doch das was die Mehrheit möchte. Sie will sich nicht über Versionen informieren und hinterher entscheiden ob das Update installiert wird oder nicht. Ich persönlich möchte auch nur ein aktuelles System haben und nicht Stunden damit verbringen meine Software zu aktualisieren.
@onlydp
Der Artikel ist ein klarer Eintrag in die Bugzilla Liste für Firefox. Zu finden wäre der betreffende Eintrag hier. Dort ist auch der Autor genannt und das ist nun mal Asa Dotzler. Und wer dieser Asa Dotzler ist kann hier nachgelesen werden. Er ist eigentlich also kein Unbeteiligter bei Mozilla. Vielleicht aber verliert er langsam das, was ihn vorher ausgemacht hat.
Smoon hat geschrieben:Aber das ist es doch das was die Mehrheit möchte.
Das sehe ich so nicht entschieden. Aber wie heißt es so schön: "Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit".
Smoon hat geschrieben:Sie will sich nicht über Versionen informieren und hinterher entscheiden ob das Update installiert wird oder nicht.
Aber man möchte die Freiheit haben um selbst entscheiden zu können, ob man das Risiko einer Lücke zu Gunsten eines funktionierenden Gesamtsystems länger bestehen lässt oder aber die Lücke schließt und damit riskiert, dass das Gesamtsystem nicht mehr zusammen spielt. Der Automatikmode funktioniert auch dann, wenn man die definierten Versionen beibehält. Schließlich war die Versionierung zu keinem Zeitpunkt ein Selbstzweck!
Ich weiß, dass ich mich wiederhole. Aber hier sehe ich ganz klar die Bevormundung bzw. Entmündigung und man sagt damit nichts weiter, dass man dem gemeinen Nutzer den Umgang mit Versionsnummern nicht zutraut. Aufgekommen ist diese Diskussion wiederum nur deshalb, weil bei Mozilla selbst plötzlich eine fragwürdige Nummerierung begonnen hat und man hier binnen Wochen von Version 3 auf Version 6 gesprungen ist.
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