Angst vor Spritzen - was tun?
Mein kleiner Cousin kommt über die Oster- und auch Sommerferien zu mir. Er ist erst fünf und allergisch gegen viele Gräser und Pollen. Nun habe ich jedoch das Problem, dass er regelmäßig zum Arzt muss, weil er Spritzen gegen die Allergie bekommt. Da seine Eltern beide nur abends da sein werden, wird es wohl auf mich fallen, ihn dorthin zu begleiten. Der Kleine hat jedoch überdurchnittlich große Angst vor Spritzen.
Er weint oft schon im Wartezimmer, wenn er weiß was ihn erwartet und wenn er dann aufgerufen wird, weigert er sich aufzustehen, schreit und brüllt und schlägt um sich. Es ist auch kaum möglich ihn still zu halten, damit der Arzt spritzen kann. Das ging auf oft schon so weit, dass wir ihn wieder nach Hause bringen und den Hausarzt rufen mussten, damit der ihm die Spritze geben konnte wenn er eingeschlafen war.
Nun möchte ich solch ein Theater diesmal gerne vermeiden. Was kann man tun um Kindern die Angst vor Spritzen zu nehmen? Hattet ihr dieses Problem auch schon einmal? Wie seit ihr damit umgegegangen?
Ich hatte als Kind panische Angst vor Spritzen. Einmal habe ich mich sogar, da war ich sechs Jahre alt, vor meinen Eltern versteckt, weil ich wusste, sie wollen mich gleich zum Arzt bringen, wo ich eine Schutzimpfung bekommen würde. Ich habe dann auch getobt und geweint, das weiß ich noch ganz genau.
Mit Beginn der Pubertät an dann, wollte ich "cool" wirken, wie die meisten Jugendlichen. Also habe ich versucht, mit die Angst nicht anmerken zu lassen (gerade als wir einmal gesammelt als Schulklasse einen Impftermin hatten und da natürlich die ganzen Mitschüler mit im Wartezimmer saßen, natürlich inklusive des heimlichen Schwarms ), und so hat es dann halt auch geklappt. Aber ich denke, bei deinem Cousin, also, in diesem Alter lässt sich das so noch nicht erledigen.
Was aber bei Fünfjährigen auch schon wirken kann, ist, kindgerecht zu erklären, was Spritzen (vom Arzt) alles Positives bedeuten. Also, du kannst sagen, dass es vielleicht kurz wehtut, aber dass er dann vor Krankheiten geschützt ist. Jedenfalls hat das bei meiner Nichte so gut funktioniert. Ich habe ihr einfach gesagt, das es Krankheiten gibt, die muss man nicht unbedingt bekommen, wenn man ungeimpft ist, aber wenn man sich impfen lässt, ist es sicherer, sie nicht zu bekommen. Und der kleine Pieks sei doch wohl angenehmer, als wenn man dann sonst vielleicht lange krank wäre. Das hat ihr keine Angst gemacht (darauf sollte man auch achten, dass man keine detaillierten Horrorgeschichten erzählt), sondern sie hat einfach verstanden, dass es besser ist, etwas zu unternehmen, um nicht krank zu werden. Sie war damals übrigens sechs Jahre alt, aber ich denke, bei Fünfjährigen kann diese Erklärung auch schon klappen.
Ansonsten hilft es vielleicht, dem Kind vor Augen zu führen, wie die letzte Spritze war. Gerade, wenn das Kind nach der Spritze wieder glücklich war, nicht geweint hat, und so weiter. Da kann man dann zum Beispiel sagen "Das letzte Mal ging es dir danach wieder gut, die ganze Angst war umsonst, und dieses Mal wird es wieder nicht so schlimm sein".
Letztere Methode ist übrigens auch eine, die ich aktuell in meinem Alter noch verwende, wenn mich mal vor einer Spritze das Unwohlsein packt. Es ist absolut banal, aber ich sage mir dann auch einfach, dass es das letzte Mal ja auch nur ein Schmerz von wenigen Sekunden war, und dass ich das ja dieses Mal wohl auch wieder problemlos überstehen werde. Diese Gewissenheit, dass man es schon einmal "überlebt" hat, die, finde ich, beruhigt einen. Denn man kann ja davon ausgehen, dass es dieses Mal nicht anders sein wird.
Ganz ehrlich? Du bist 17 Jahre alt und sollst ein fünfjähriges Kind betreuen. Soweit noch einigermassen ok. Was ich aber absolut nicht in Ordnung finde, wenn die Eltern ein Kind, das Angst vor Spritzen hat, mit einem Teenager zum Arzt gehen lässt, bei dem es zum Sprizten angemeldet ist.
Du schreibst selbst, der dein Cousin einen Monsteraufstand hält. Was ich persönlich auch nachvollziehen kann. Aber ich finde es unverantwortlich, wenn die Eltern einen Teenager mit einer solchen Situation überfordern.
Die Eltern kennen die Situation und haben sicherlich auch schon mehrfach mit ihrem Kind geredet und es ihm wie oft erklärt. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, das ein Teenager das besser rüberbringen kann. Noch dazu, warst du ja scheinbar schon ein paar Mal in der Situation mit dabei, in denen die Eltern dann aufgegeben haben. Und nun üerbtragen sie gerade dir die Aufgabe mit ihrem Kind zum Arzt zu gehen? Halte ich für zuviel Verantwortung. Ich würde als Eltern dafür Sorge tragen, das ich mein Kind keiner solchen Situation aussetze. Und wenn mein Kind Angst vor Spritzen hat, dann gehe ich erst Recht mit zu den Terminen bei denen es Spritzen gibt.
Ich wurde natürlich vorher gefragt, ob ich das machen möchte und ich habe auch eingewilligt. Die Eltern meines Cousins sind zu diesem Zeitpunkt nur abends zu Hause und deshalb habe ich eben zugestimmt auf ihn aufzupassen. Wo es nun aber langsam auf die bevorstehenden Termine zugeht, wird mir jedoch etwas mulmig. Bisher war er nur bei einem bestimmten Kinderarzt an seinem Wohnort, den er auch gut kannte. Den Arzt hier kennt er aber nicht. Ich habe nun Angst, dass er hier noch größeren Aufstand machen wird, weil ihm die Personen eben fremd sind.
Mich selbst kennt er eigentlich ganz gut, weil ich ihn sehr oft betreue wenn seine Eltern keine Zeit haben. Ich bin mir auch sicher, dass er mir vertraut, aber um ihm die Angst vor den Spritzen zu nehmen, hat es bisher nicht gerreicht. Seine Eltern haben es aber auch nicht geschafft. Jetzt kam mir allerdings auch die Idee, meinen eigenen Impftermin dem seinen anzupassen. Wenn er sieht, dass ich auch eine Spritze bekomme und dabei nicht weine, könnte ihn das doch beruhigen oder würde es Kindern in diesem Alter eher Angst machen?
Noch eine kleine Frage nebenbei: Woher weiss man hier, dass ich 17 bin??? Das kann man im Profil doch gar nicht sehen oder?
Woher LittleSister dein Alter kennt, weiß ich auch nicht. Ich vermute, du hast es vielleicht in einem anderen Thread geschrieben, den sie zufällig auch gelesen hat? Wenn nicht, dann würde ich mir Sorgen machen.
Dass du dich an dem Tag ebenfalls impfen lässt, finde ich, ist eine gute Idee. Also sofern ich es mir vorstellen kann, wird das ein Kind eher beruhigen, wenn es sieht, dass du die Spritze auch ohne zu weinen überstehst. Aber eine Garantie ist es natürlich nicht. Wenn du Pech hast, schiebt er es darauf, dass du älter bist, dass es für dich weniger schlimm sei. Was dann bedeutet, dass es für ihn in seinem Alter natürlich immernoch schlimm wäre. Oder aber, wenn er gleich an zwei Spritzen denkt, dreht er erst recht auf. Das wäre wohl das Schlimmste, was passieren könnte. Aber ich denke eher, die meisten Kinder dürften eher ruhiger werden, wenn sie sehen, dass du so eine Spritze ohne Probleme überstehst.
Ich denke trotzdem, das es nicht deine Aufgabe ist, dem Kind die Angst zu nehmen, sondern die der Eltern.
Als Vorteil würde ich eventuell sehen, das sich das Kind vielleicht nicht traut. Ich selbst habe auch Angst vor Spritzen. Blutabnehmen ist noch schlimmer. Und bei Leuten die ich nicht kenne, versuche ich nicht ganz so rumzuzappeln, weil ich mich schäme.
Allerdings mit einem Kind, das Angst vor Spritzen hat, noch dazu zu einem fremden Arzt zu gehen. Mein Ding wäre es nicht.
Noch eine kleine Frage nebenbei: Woher weiss man hier, dass ich 17 bin??? Das kann man im Profil doch gar nicht sehen oder?
Ich arbeite nebenbei beim FBI, BKA und CIA. Gelegentlich befrage ich auch meine Kristallkugel. Du hast dein Alter gepostet.
Erst einmal finde ich gut, dass du mitgehst. Eltern sind in solchen Fällen, wo das eigene Kind in Panik gerät, oftmals selbst panisch und übertragen das somit auch aufs Kind. Wer kann schon sein Kind leiden sehen. Von daher finde ich es eigentlich toll, dass die Cousine mitkommt. Ich habe selbst eine schmerzhafte Erfahrung mit Spritzen gemacht und war immer panisch, wenn es dann ums spritzen ging.
Ein sehr einfühlsamer Arzt (auch noch im Bereitschaftsdienst) hat mir die Angst genommen, indem er mir eine leere Spritze in die Hand gegeben hat und mir alles von der Nadel bis zum Serum erklärt hat. Ebenso hat er mir den Zeitpunkt überlassen um die Spritze zu setzen. Natürlich hatte ich nicht die Wahl zu gehen, denn ich war ja krank, aber die 5 Minuten, mich selbst zu beruhigen gab er mir und behandelte in der Zwischenzeit im Nebenzimmer einen anderen Patienten. Und als ich dazu bereit war, hat er mir jeden noch so kleinen Schritt erklärt und mich auch ermutigt hin zuschauen, damit nichts geschah, was mich erschreckte. Ich weiß noch wie heute, dass ich sehr erstaunt war, dass es eigentlich wirklich nur kurz piekste (denn meine hässliche Erfahrung war wirklich sehr schmerzhaft).
Die Zeit, die er Arzt dieses eine Mal aufgewendet hat, hat er auch nachher - ich musste öfter Spritzen bekommen - 100fach eingespart, weil, dann gab es kein Theater mehr. Sollte der Kinderarzt nicht die Zeit aufbringen können und wollen, dann kannst vielleicht du den "Erklärbär" machen. Ich finde es auch toll, dass du dich vorher schlau machst. Dein Cousin liegt dir sehr am Herzen. Ich wünsche dir starke Nerven von denen du dem Kleinen vielleicht ein bisschen abgeben kannst.
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