Bilingualer Unterricht - ja/nein?
Ich steh im Moment vor einer harten Entscheidung. Undzwar werde ich mit der Jahrgangsstufe 13 Sozialwissenschaften machen müssen. Falls man dieses Fach vorher nie belegt hat, muss man bis zum Abitur 2 Kurse davon belegen. Diese werden bei mir 13.1 und 13.2 anfallen. Nun darf ich aber trotzdem wählen: Sozialwissenschaften und Sozialwissenschaften bilingual (englisch). Nun stehen meine Abiturfächer schon fest: Mathe/Geschichte LK, Chemie schriftlich, Englisch mündlich. Ich bin generell nicht besonders gut in Fremdsprachen. Leider muss ich mich im Abitur zwischen Deutsch und Englisch entscheiden, da ich in Deutsch aber grundsätzlich schlechtere Leistungen erziele, fällt die Wahl auf Englisch.
Nun die Zwickmühle: Ich kann nicht gut Englisch, möchte dies aber gerne verbessern, da es ein Abiturfach ist. Ein bilingualer Kurs wäre doch eine gute Möglichkeit. Aber Sozialwissenschaften stehen ebenfalls auf dem Abiturzeugnis, und ich bin mir sehr sicher, dass ich das Fach auf Deutsch deutlich besser beherrschen würde. Ist es dann trotzdem wichtiger/richtiger den Kurs auf Englisch zu belegen? Man erweitert sein Vokabular sicherlich enorm oder? Hat vielleicht ein Forums- Mitglied bereits einen bilingualen Kurs belegt? Wenn ja, muss man gute Voraussetzungen mitbringen um irgendwas sagen zu können? Werde ich mich krankhaft durchboxen müssen, oder ist es mehr wie der ganz normale Englischunterricht?
Ich habe schon ein halbes Jahr bilingualen Unterricht gehabt, für länger hat es aufgrund von Lehrermangel an unserer Schule nicht mehr gereicht. Ich selbst habe damals ebenfalls Sozialwissenschaften in der Schule gehabt, allerdings war das damals noch der normale Unterricht, ich werde nächstes Jahr aber auch zwei Zusatzkurse bekommen. Auf jeden Fall war ich in Englisch eigentlich immer verhältnismäßig gut, weswegen mir dieser Unterricht auch nicht sonderlich schwierig vor kam oder mir Probleme bereitete. Natürlich eignet man sich jede Menge neuer, fachspezifischer Vokabeln an, allerdings beherrscht man diese durch die häufige Anwendung im Unterricht auch wieder relativ schnell, so dass ich keine großen Schwierigkeiten damit hatte. Der Lehrer sprach flüssiges Englisch und die die den Kurs gewählt hatten, kamen da eigentlich auch ganz gut mit.
Ich denke, dass es hier doch sehr stark auf den Lehrer ankommen wird, wie genau der Unterricht abläuft, denn es wird sicherlich auch Lehrer geben, die euch die Vokabeln ganz in Ruhe beibringen wollen und euch diesbezüglich auch nicht groß hetzen, andere Lehrer werden es als verständlich ansehen, dass ihr ein relative großes Vokabular habt und euch dann nicht mehr jedes erklären oder für Fragen offen sein. An sich bin ich schon eher der Meinung, dass man sich auf bilingualen Unterricht nicht unbedingt einlassen sollte, wenn man Englisch nur langsam versteht und es einem schwer fällt, Vokabeln zu finden und Sätze zu bilden, denn das kann in einem solchen Kurs schon recht schnell dazu führen, dass man von seiner Note fällt und schlechter bewertet wird, vor allem, wenn es dann auch wirklich Schüler gibt, die den Kurs gewählt haben und flüssiges Englisch sprechen.
Ich an deiner Stelle würde mich an deiner Stelle einfach mal darüber informieren, wer diesen Kurs übernehmen wird und dann kannst du den Lehrer selbst aufsuchen und dir erklären lassen, wie genau der Unterricht ablaufen wird und ob man auf mangelnde Englischkenntnisse Rücksicht nehmen kann oder nicht. Ich für meinen Teil habe ich beispielsweise schon etwas überfordert gefühlt, als man uns einen kurzen Ausschnitt aus einer englischen Dokumentation zeigte und dann von uns verlangte, dass wir die wichtigsten Punkte dazu aufschreiben. Heute hätte ich damit keine Probleme mehr, aber damals in der neunten Klasse fand ich das schon ganz schön schwierig. Informiere dich einfach beim Lehrer darüber, danach kannst du immer noch entscheiden, ob du das willst oder nicht.
Ich hatte selbst mehrere Jahre lang bilingualen Unterricht auf Französisch. Damals wurden bei mir die Fächer Geschichte, Politik und Erdkunde auf Französisch gehalten, da ich bereits mit dieser Sprache als erste Fremdsprache auf dem Gymnasium begonnen hatte. Anfangs war es sicherlich nicht einfach, da es sehr ungewohnt war, ein Fach nur auf dieser Sprache zu halten. Vor allem in den bereits genannten Fächern gab es ein enormes Fachvokabular, das man so ja auch noch nciht vom regulären Französischunterricht kannte.
Dennoch muss ich sagen, dass mir der Unterricht total viel Spaß gemacht hat, weil ich zum Einen ein immer größeres Interesse für die französische Sprache und Kultur entwickeln konnte und zum anderen eine echt nette Lehrerin hatte, die stets versuchte, den Unterricht nicht langweilig zu gestalten und sowohl auf die guten als auch auf die schlechteren Schüler einging. Daher würde ich sagen, dass der Lehrer bei der Wahl solch eines Unterrichts eine entscheidende Rolle spielt.
Falls du nicht die Möglichkeit haben solltest, dich vorher zu erkunden, welcher Lehrer deinen Kurs übernehmen wird, wird es in der Tat ein wenig riskant. Man erweitert im bilingualen Unterricht zwar sein Vokabular und Wortschatz, allerdings kann ich mir vorstellen, dass ein strenger Lehrer schon große Ansprüche haben könnte, sodass du für dieses Fach dann einen großen Zeitaufwand betreiben müsstest. Allerdings würde ich in diesem Fall auch zusehen, dass deine Abiturfächer nicht zu sehr darunter leiden würden.
Daher würde ich sagen, dass es in deinem Fall schon helfen könnte, das Fach Sozialwissenschaften als bilinguales Fach zu belegen, allerdings ist dies nicht notwendig. Ich denke, wenn du auch so in deiner Freizeit etwas mehr für Englisch tust, kannst du deinen Wortschatz erweitern und vielleicht bietet sich dir ja auch so privat die Möglichkeit, dich mit Freunden bspw. auf Englisch zu unterhalten, zumal du ja bereits vermutet hast, dass dir Sozialwissenschaften auf deutsch leichter fallen wird als auf Englisch und möglicherweise auch mehr Spaß machen wird.
Also meiner Meinung nach kannst du bei der Wahl des bilingualen Kurses nichts falsch machen, denn es liegt klar auf der Hand, dass Englisch die Weltsprache ist. Du kannst durch diese Möglichkeit dein Englisch verbessern und lernst viele neue Vokabeln. Allerdings musst du damit rechnen, dass deine Note in Mitleidenschaft gerät. Doch meiner Meinung nach solltest du nicht zögern, da solche Versuche immer als positiv betrachtet werden im Berufsleben.
Ich stand vor kurzer Zeit vor genau der gleichen Frage, nur das es sich bei mir um eine freiwillige Entscheidung handelte. Schlussendlich habe ich mich dann eindeutig für JA entschieden, da Englisch wie schon angemerkt eine Weltsprache ist und sie mir auf lange Zeit beruflich gesehen sehr viel bringt. Ich würde auch dir ans Herz legen dich für den bilinguaren Unterricht zu entscheiden. Grundsätzlich kann es dir ja eigentlich nur positives bringen.
Um deine Englischkenntnisse zu verbessern ist bilingualer Unterricht perfekt geeignet. Immerhin wirst du sehr schnell merken, dass man sich an eine andere Sprache gewöhnen kann. Und Englisch ist im Grunde genommen gar nicht so schwer. Immerhin hat es zu einem großen Teil die gleichen Wurzeln wie die deutsche Sprache. Insofern würde ich dir auf jeden Fall zum bilingualen Unterricht raten.
außerdem wird in der heutigen Zeit in nahezu jedem Beruf vorausgesetzt, dass man gute Englischkenntnisse hat. Auch im Studium muss man viele Texte in der englischen Originalsprache lesen, da es einfach keine Übersetzungen gibt. Da ist dann ein solcher bilingualer Unterricht eine sehr gute Möglichkeit der Vorbereitung. Dir wird es zwar anfangs vielleicht etwas schwer fallen, dem Unterrichtsgeschehen Folge leisten zu können, aber das wird sich innerhalb weniger Wochen ändern, so dass du nur Vorteile hast.
Einige dieser Vorteile will ich dir hier nochmal explizit aufführen. Zunächst vergrößerst du deinen passiven Wortschatz. Das heißt, dir fällt es in Zukunft leichter, englische Sprecher zu verstehen und du brauchst nicht mehr so lange, um darüber nachzudenken, was der Sprecher eigentlich gesagt hat. Mit der Zeit fängst du dann an, in der Fremdsprache zu denken. Das führt dann zum nächsten Vorteil. Auch dein aktiver Wortschatz wird sich vehement verbessern. Dir fällt es leichter, in der Fremdsprache zu antworten. Da du schon bald auf Englisch zu denken anfängst, brauchst du dann die Sätze nicht mehr aus dem Deutschen zu übersetzen. Dadurch kannst du plötzlich viel flüssigeres Englisch reden.
Auch deine Grammatikkenntnisse der englischen Sprache würden sich durch bilingualen Unterricht verbessern. Vor allem durch das Lesen englischer Texte gewöhnst du dir den englischen Sprachbau an, so dass du keine Probleme mehr bei der Satzanalyse verschachtelter Sätze hast.
Und damit kannst du dann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einerseits absolvierst du den geforderten Fachunterricht und andererseits verbesserst du damit deine Leistungen im Englischunterricht. Dadurch erreichst du letztendlich, bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Auch beim Studium wird dir das konsequente Arbeiten dann leichter fallen. Alles in allem kann ich also keine Gründe finden, die gegen den bilingualen Unterricht sprechen würden. Ich hoffe nur, dass der Unterricht auch kompetent durchgeführt wird und wünsche dir viel Erfolg dabei.
Ich würde fast davon ausgehen, dass der englische Unterricht auch ein wenig anders bewertet werden würde. Ob dies wirklich so ist, kannst du doch bestimmt an deiner Schule erfahren oder? Hast du denn die Möglichkeit ggf. noch zu wechseln?
Aber unabhängig davon würde ich es machen! Ich hatte damals nicht die Möglichkeit, da es an meiner Schule noch sehr neu war und es gab nur einen englischen Kurs (englische Geschichte) auf Englisch, was für mich gar nicht in Frage kam. Am Kolleg wurde so etwas regulär gar nicht angeboten und eine Englisch-Konversations-AG lief sehr schlecht.
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