Abi und zusätzlich Fachabi - welches zählt?

Durch dieses Thema habe ich mir gerade eine Frage gestellt, die ich alleine auch nicht wirklich beantworten kann. Was ist, wenn man nun ganz normal in der Schule sein Abitur gemacht hat und danach noch eine Ausbildung macht, wo man nach deren erfolgreichen Abschluss dann das Fachabitur in den Händen hält. Nun entscheidet man sich für ein Studium an der FH. Bekannt ist ja, dass man da auch mit Fachabitur studieren kann.

Reicht man da aber nun das Abitur ein oder nimmt man das Fachabitur oder reicht man gar beide ein? Was ist, wenn das Fachabitur besser war als das Abitur oder auch anders herum? Und was wäre, wenn die Leistungen der beiden Zeugnisse absolut auseinander gehen würden - kann man dann auch gezielt eines verheimlichen, beziehungsweise weg lassen?

Ohne das ich da irgendwelche Erfahrungen mit gemacht hätte würde ich aber sagen, dass man selbst entscheiden kann, welches der beiden Zeugnisse man einreicht. Wichtig ist doch im Grunde nur, dass man die Forderungen der Fachhochschule erfüllt und das tut man schließlich ja mit beiden Zeugnissen. Sind beide gut, würde ich beide dazu legen, ist nur eines gut, würde ich nur das eine dazu legen.

Möglicherweise wird aber von der Fachhochschule selbst die Aufforderung kommen, beide Zeugnisse vorzulegen, eben weil einem dann einige Jahre fehlen dürften, zwischen dem Abschluss des Abitur und dem Studienbeginn. Vielleicht ist die Uni mit dem Lebenslauf zufrieden, vielleicht will sie aber auch die Ergebnisse sehen, aber prinzipiell hat man sich ja mit jedem einzelnen der Zeugnisse qualifiziert, sobald der Durchschnitt stimmt.

Ich habe auch keinerlei Erfahrung damit, würde aber mal behaupten, dass es sinnvoller wäre, sich mit dem Abiturabschluss zu bewerben. Man muss ja bedenken, dass es einem ja dann Wartesemester angezählt werden, wenn man erst 2-3 Jahre später anfängt zu studieren. Also wäre es doch sinnvoller, wenn man angibt, dass man zum Beispiel 2008 sein Abitur gemacht hat. Das wären dann heute 6 Wartesemester, was ja schon eine Menge ist. Dadurch verbessert sich also der Abiturschnitt und man wird dann eher genommen.

Ich würde dann einfach zusätzlich angeben, dass ich obendrein noch ein Fachabitur absolviert habe, aber mich hauptsächlich mit dem Abiturabschluss bewerben.

Ich denke, dass in jedem Fall der höhere Abschluss, also hier dann das Abitur zählt. Das Fachabitur, welches man aufgrund der Ausbildung mit erhält, ist eigentlich unnötig, aber da es Teil des Ausbildungsabschlusses ist, kann man es ja auch schlecht ablehnen. Ich glaube aber eigentlich nicht, dass man nach einem Abitur noch zusätzlich das Fachabitur erwerben kann, da es doppelt gemoppelt wäre.

Aus diesen Gründen würde ich mich wohl an der Fachhochschule mit beiden Zeugnissen bewerben und bei einem Anschreiben oder sollte es zu einem Gespräch kommen, die Situation kurz erläutern. Anhand der Datumsbenennung auf den Zeugnissen kann man ja sehen, welches Abitur zuerst da gewesen ist und da denke ich, sollte eben das normale Abitur doch ausschlaggebend und wichtiger sein. Nun könnte man damit auch argumentieren, dass das Fachabitur aussagekräftiger, weil aktueller ist und somit hat man die Qual der Wahl. Ich denke, ein Anruf bei der Fachhochschule, sollte konkret etwas anstehen, kann da eher weiterhelfen, aber ich meine wirklich, dass der höhere Abschluss der "wichtigere" ist.

Ich persönlich kann hier auch nur Vermutungen anstellen, da ich noch nicht in einer solchen Situation bin. Allerdings wird dieses "Problem" auch bald auf mich zukommen. Ich habe schon vor einigen Jahren mein Abitur gemacht und wollte im nächsten Jahr eine Ausbildung zur Erzieherin beginnen. Da wird im Laufe der Ausbildung ebenfalls das Fachabitur erworben. Ich bin aber bisher eigentlich davon ausgegangen, dass dieses Fachabi für mich dann eh nicht zählt, da ich mit dem Abitur ja schon einen höheren Abschluss erworben habe. Da war ich der Auffassung, dass man nicht einen niedrigeren Abschluss als den, den man schon hat erwerben kann. Ein höherer Abschluss ist hingegen immer möglich. Da muss ich mich mal genauer erkundigen, da es mich auch betrifft.

Ansonsten vermute ich aber, dass das Abitur ausschlaggebend ist, weil es sich dabei nämlich um den höchsten Abschluss handelt. Würde ich nun einfach mal so festlegen Allerdings ist das Abitur bei mir auch schon einige Jährchen her und wenn ich nun mein Fachabitur mache, dann ist der Durchschnitt da eigentlich wesentlich aktueller. Am besten ist wirklich, dass man sich bei der entsprechenden Fachhochschule erkundigt, welches Zeugnis man nun beilegen muss. Bei der Vergabe der Studienplätze geht es ja auch oft nach Notendurchschnitt, und wenn dieser sich bei den beiden Abschlüssen stark unterscheidet, ist das Bewerbungszeugnis ja schon von großer Bedeutung.

Zunächst "zählt" jeder Abschluss, den man gemacht hat. Aber natürlich wäre es "unklug", wenn man sich auf ein Studienplatz bewirbt und dann den Abschluss nimmt, welcher schlechter ausgefallen ist. Zumal die Plätze dann unter den Bewerbern nach den Noten vergeben werden.

Das hat dann übrigens auch nichts mit Verheimlichen oder ähnlichem zu tun. Es geht einfach darum, dass die notwendige Zulassungsbedingung erfüllt wird und der notwendige Nachweis einzureichen ist! Und für beide Abschlüsse wurde ja Leistung erbracht - keiner der Abschlüsse wäre gekauft oder ähnliches.

Wenn man einige Abschlüsse in der Tasche hat, dann zählt immer der, der am höchsten beziehungsweise am besten ist. Wenn man einen Hauptschulabschluss gemacht hat und nach einigen Jahren einen Realschulabschluss irgendwie nachgeholt hat, dann zählt auch immer die Mittlere Reife, da dieser Abschluss als "höherer Bildungsabschluss" gezählt wird. In deinem Fall würde dann das normale Abitur zählen.

Wenn man das Abitur schon hat, wird an sich mit einer Ausbildung kein Fachabitur mehr erworben. Das kann man ja nur zusätzlich mit der Ausbildung erwerben. So kenne ich das zumindest. Es ist ja zum Beispiel auch in vielen Ausbildungen so, dass man mit dem Abschluss ( und einem Zusatzkurs) den Realschulabschluss erhalten kann. Das geht aber nur, wenn man den noch nicht hat oder keine höhere Qualifikation hat.

Ich habe ebenfalls keine Erfahrungen in dieser Hinsicht, da ich nur über das "normale" Abitur verfüge und in diesem Sinne noch keine Ausbildung (Studium zähle ich mal nicht dazu) vorweisen kann. Jetzt weiß ich auch nicht, ob das überhaupt möglich ist ein Fachabitur mit einer Ausbildung zu machen, aber mal angenommen es ist so.

Wenn du dich für das Studium bewirbst, wird in der Regel auch ein Lebenslauf von dir verlangt. Jetzt ist eine Ausbildung in der Regel auch drei Jahre lang, mal kürzer, das kann durchaus sein, aber die gibst du ja auch auf deinem Lebenslauf an. Denn eine Lücke auf dem Lebenslauf, nur um ein Zeugnis zu verheimlichen, das macht doch keiner. Spätestens in einem Vorstellungsgespräch wird das dann rauskommen. Nun ist bei der Uni oder bei Hochschulen im Allgemeinen eigentlich kaum ein Vorstellungsgespräch zu erwarten, aber wie dem auch sei. In der Regel verlangen die alle Zeugnisse, also Abitur, Arbeitszeugnisse, Ausbildungszeugnisse etc. Ich habe mich für den Master beworben, das einzig ausschlaggebende Zeugnis ist demnach mein Bachelorzeugnis, man wollte aber trotzdem mein Abiturzeugnis sehen, von daher gehe ich davon aus, dass man beide Zeugnisse vorzulegen hat, wenn man sich für einen Bachelorstudiengang bewerben möchte.

Ich würde auch beide Zeugnisse einreichen, wenn dabei das spätere Zeugnis besser ist, ist das doch kein Problem. Wenn das spätere schlechter ist, nun gut, dann kann man das damit begründen, dass die Ausbildung halt nichts für einen ist/war (dann sollte man sich vielleicht nicht unbedingt für die selbe Fachrichtung an einer Hochschule entscheiden. Wenn man in einer Fachrichtung nicht gut ist und in dieser seine Ausbildung gemacht hat, sollte man sich ohnehin überlegen, ob man in dieser Fachrichtung einen Studienplatz belegen möchte, so jedenfalls meine Meinung dazu.

Wirklich zählen tut natürlich der höhere Abschluss, wie meine Vorredner bereits erwähnt haben. Macht ja auch irgendwo Sinn. Die Frage ist natürlich, was du mit diesem Abschluss erreichen willst! Abgesehen dürfte sich ja diese Frage auch erübrigen wenn du konstante Noten geschrieben hast und einen etwa gleichen Schnitt hast. Wenn dein höherer Abschluss natürlich eh einen besseren Schnitt hast, kann dir das Ganze ja egal sein. Anders natürlich, wenn du dich verschlechtert hast, aus welchen Gründen auch immer.

Es kommt aber wie gesagt auch auf die Situation an. Beispiel: Du willst Jura studieren, oder Pharmazie! Dann brauchst du sowieso ein allgemeines Abitur. Ob du deinen Studienplatz letzten Endes auch bekommst, hängt von deinem Notendurchschnitt und deinen Wartesemestern ab. Möchtest du dich hingegen für einen Studienplatz in Betriebswirtschaft bewerben, so spielt bei dir der Abschluss keine Rolle. Da kann man sich ja auch mit einem Fachabitur bewerben.

Und hier ist halt die Frage, wie die Notendurchschnitte sind. Wenn du ein sehr gutes Fachabitur hast, aber dein allgemeines Abitur eher schlecht als recht ist, würde ich mich an deiner Stelle mit dem Fachabitur bewerben. Alternativ kannst du natürlich auch beide Zeugnisse einschicken! Kann ja sein, dass dein Notendurchschnitt nur deshalb so schlecht ist, weil du dich in der zweiten Fremdsprache schwer getan hast. Und die ist nun mal nicht relevant für gewisse Studiengänge!