Heirat mit Tunesier

Ich kann schon ein wenig nachvollziehen, dass du da gewisse Bedenken hast. Gerade wenn es sich um eine engere Freundschaft handelt, wie es ja auch in eurem Fall gewesen ist, möchte man eigentlich nur das Beste für seine Freudin. Wenn dir das Ganze etwas komsich vorkommt und du dir Sorgen machst, war es meiner Meinung nach schon richtig, dass du es deiner Freundin auch gesagt hast. Ehrlichkeit und gegenseitiges Vertrauen machen in meinen Augen auch eine gute Freundschaft aus und da sollte man alles gleich besprechen und nicht damit warten. Allerdings weiß ich nun auch nicht, wie diese Aussprache bei euch ausgesehen hat. Wenn es wirklich ganz sachlich zugegangen ist, finde ich es schon etwas seltsam, dass deine Freundin dann gleich völlig den Kontakt zu dir abgebrochen hat. Man sollte sowas doch auch anders klären können - ich bin auch nicht immer einer Meinung mit meiner Freundinnen, abder deshalb schätze ich ihre Meinung dennoch!

Ob diese Beziehung nun Bestand haben wird, oder nicht, das kann ich dir leider auch nicht sagen. Ich kenne das Paar ja nicht persönlich und kann mir daher auch kein Urteil über diese Personen erlauben. Allerdings ist es so, dass die Beziehungen zwischen einer Deutschen und einem "Ausländer" generell immer unter einer besonderen Beobachtung stehen. Das kommt aber auch daher, dass man schon viele schlechte Beispiele für diese Beziehungen und Ehen kennt, obwohl ich das echt völligen Unsinn finde. Meiner Meinung nach kommt es einzig und allein darauf an, dass man sich versteht. Dass man sich dann mit der Muttersprache und der Kultur des Partner auseinandersetzt, finde ich auch völlig normal. Ich war selbst schon mit einem Araber zusammen und habe dann auch automatisch die Sprache gelernt und mich für seine Heimat interessiert. Das ist aber völlig normal - ich würde es eher seltsam finden, wenn einem das alles völlig egal ist.

Ich kenne auch einige Paare, die sehr schnell geheiratet haben. Für mich persönlich hätte ich das auch immer ausgeschlossen, aber ich habe meinen Mann dann auch recht schnell geheiratet, und auch da waren viele dagegen. Mir ist deren Meinung aber total egal, denn entweder freuen sie sich mit mir, oder eben nicht. Auf diese Leute kann ich dann aber auch verzichten. Eine gute Freundin von mir hat ihren Ex-Mann auch auf einer Urlaubsreise kennengelernt. Er ist Algerier und sie haben dann auch nach sehr kurzer Zeit geheiratet und sind zusammen nach Deutschland gezogen. Leider war die Beziehung nun nicht so glücklich, da er eben mit der Mentalität nicht klar gekommen ist. Sie musste zum Islam konvertieren und er hat auch viele Verbote erteilt. Eine andere Freundin von mir hat vor knapp einem Jahr einen Tunesier geheiratet, denn sie auf einer Geschäftsreise kennengelernt hatte. Die sind immer noch sehr glücklich und sie ist jetzt auch im dritten Monat schwanger.

Es kommt echt immer auf den Menschen an, nicht auf die Nationalität. Ich finde es echt traurig, dass solchen Männern immer unterstellt wird, dass sie die Frauen gar nicht wirklich lieben und ihnen nur etwas vormachen, um nach Deutschland kommen zu können. Klar gibt es auch genügend Beispiele für diese "Masche", aber die kann man wirklich nicht alle über einen Kamm scheren. Du solltest den beiden zumindest eine Chance geben. Gleich eine negative Einstellung dazu zu haben, ist echt nicht so toll und damit hast du deine Freundin jetzt auch wohl vergrault. Ich kann verstehen, dass deine Freundin verletzt ist, da du dich nicht mit ihr zusammen freuen kannst. Du kannst deine Befürchtungen zwar anmerken, ihr aber auch klarmachen, dass du immer für sie da sein wirst, egal was auch passiert. Damit wärst du vermutlich etwas besser gefahren. Vielleicht ist es wirklich die große Liebe für beide - was Besseres gibt es dann doch echt nicht. Dabei ist es doch völlig egal, ob derjenige jetzt aus Tunesien, Australien oder eben Deutschland kommt. Also bei mir persönlich würde das Glück der Freundin eindeutig im Vordergrund stehen. Selbst wenn es dann nicht klappt - die Erfahrung muss sie dann auch einfach machen!