Erster Lohn erst einen Monat später?

vom 01.08.2011, 15:14 Uhr

Also ich kenne das auch von einem Unternehmen (EDEKA), dass die erst einen Monat später die Löhne überweisen. Am Anfang habe ich das auch für sehr schrecklich empfunden, weil man den ersten Monat sogesagt umsonst arbeitet, da man am Ende des Monats kein Geld bekommt.

Aber nachdem ich bei dem Unternehmen aufgehört habe, hatte ich einen Monat später, obwohl ich da nicht mehr arbeitete wieder Geld auf meinem Konto.

Aber das sollte alles in deinem Arbeitsvertrag stehen und wenn du den ersten Monat erst einen Monat später bezahlt bekommst, weil die Finanzstelle des Unternehmen erst alles einrichten muss, hast du meines Erachtens kaum eine Chance. Außerdem könnte zu großer Ärger auch deinen Arbeitsplatz kosten.

» ABS1CHT » Beiträge: 17 » Talkpoints: 5,27 »



Zu aller erst solltest du wirklich einmal mit deinem Chef oder der Personalabteilung in Korntakt treten. Können diese beiden Stellen dir keine befriedigende Antwort geben, solltest du vorsichtshalber noch einmal in deinen Vertrag schauen, um herauszufinden an welchem Datum die Gehaltszahlung erfolgt. Ist hier der Monatsanfang festgelegt, kannst du theoretisch rechtlich gegen deinen Arbeitgeber vorgehen.

Das BGB also Bürgerliche Gesetzbuch, beschreibt die Entgelt Pflicht als eine der Hauptpflichten die aus einem Arbeitsvertrag erwachsen. Ich habe gerade leider kein BGB zur Hand, aber ich meine mich zu erinnern das es sich um den § 611 handelt. Ich schaue aber heute Abend gerne nochmal genau nach. Der Arbeitgeber darf aber definitiv nicht dein Gehalt erst nächsten Monat auszahlen. Wenn ich noch einmal genau den Paragraphen nachschlagen soll, schreib mir bitte eine PM, diese lese ich dann schneller als den Thread hier.

» Nubbi » Beiträge: 19 » Talkpoints: 6,29 »


Ich habe bisher noch nie so spät meinen Lohn erhalten, weder während der Ausbildung noch in den Jobs, die ich bisher sonst ausgeübt habe. Ich habe allerdings auch immer recht spät meinen Lohn erhalten, am Monatsende, beziehungsweise zu Beginn des Folgemonats. Den Lohn für den gesamten Januar habe ich demnach Ende Januar bis Anfang Februar ausgezahlt bekommen. Das fand ich schon recht spät, da ich im Freundes- und Verwandtenkreis schon häufiger Leute getroffen habe, die den Lohn früher erhalten haben – zum Beispiel zur Monatsmitte, also bereits zwei Wochen nach Arbeitsantritt, oder gar am Tage des Arbeitsbeginns – also am Monatsersten, dann aber eben im Voraus und nicht hinterher.

Ob es rechtlich in Ordnung ist, den Lohn nicht zu Beginn des Folgemonats, sondern noch einen Monat später auszubezahlen, weiß ich nicht. Solche Angaben müsstest du aber auch in deinem Arbeitsvertrag finden. Ich würde danach gehen, was dort steht. Ich sehe darin nun auch kein riesiges Problem. Schließlich geht es nur um einen Monat und daran sollte es doch eigentlich nicht scheitern. Zur Not könntest du dir vielleicht Geld bei Freunden oder deiner Familie leihen, sofern es mit der Miete knapp wird.

An deiner Stelle würde ich erst einmal abwarten und schauen, ob das Geld wirklich erst so spät ausbezahlt wird. Grundsätzlich ist es auch möglich, nach einer Abschlagszahlung zu fragen, allerdings fände ich so etwas ziemlich unangenehm und würde es nicht machen. Das hat so etwas von einem Kredit und davon halte ich nicht viel.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Cutting-Edge hat geschrieben:Ist dies rein rechtlich in Ordnung oder kann ich etwas dagegen unternehmen.

Rein rechtlich gesehen ist da das BGB sicher der richtige Ansatzpunkt, wobei die meisten Arbeitsverträge abweichende Regelungen enthalten. Dass der Arbeitslohn schon am Ende des jeweiligen Arbeitsmonats gezahlt wird, ist eher ungewöhnlich. Daher wäre es sicher sinnvoll, das noch mal zu prüfen.

Cutting-Edge hat geschrieben:Ich verstehe das nicht so ganz, weil das nicht ganz rechtens seien kann, dar man ja schließlich einen Monat lang ohne Geld auskommen müsste.

Wenn das vertraglich so vereinbart ist, dann ist das völlig in Ordnung. Kommt man aus der Arbeitslosigkeit, dann erhält man für die Zeit ohne Lohn in der Regel ja auch noch weiter Unterstützung, wenn eben diese später Zahlung aus dem Arbeitsvertrag hervor geht. Ansonsten weiß man das ja auch mit Unterzeichnung des Arbeitsvertrages und kann entsprechend vorsorgen. Alternativ bliebe immer noch die Vorsprache wegen eines Vorschuss auf das Gehalt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



In einigen Branchen ist das völlig normal und hat auch nichts mit Zahlungsschwierigkeiten oder so etwas in der Art zu tun. Vielmehr hat es einen ganz einfach und praktischen Hintergrund. Zum einen zahlen diese Unternehmen den Lohn erst am Monatsende und nicht in der Monatsmitte und zum anderen bekommt der Arbeitnehmer seine Überstunden dann in der Regel sofort ausbezahlt. Mit diesem Wissen kann man sich dann eben leicht ausrechnen, dass die Zahlung gar nicht anders stattfinden kann als um einen Monat versetzt.

Wenn A nun im August arbeitet, dann kann er Ende August unter diesen Voraussetzungen gar keinen Lohn bekommen, da der Arbeitgeber bis dahin noch gar nicht fertig berechnet haben kann wieviel der Arbeitnehmer tatsächlich im August gearbeitet hat, da der Lohn ja oftmals schon am 28/29. gezahlt wird, aber bis Monatsende gearbeitet werden kann. Es könnte also sein, dass dann Stunden in dem anfallen die nicht bezahlt werden können.

Da es aber eben auch passieren kann, dass der Arbeitnehmer weniger arbeitet als es im Monat üblich wäre und zumindest im Einzelhandel durchaus auch Stundenverträge abgeschlossen werde, bei denen laut Arbeitsvertrag auch tatsächlich nur die Zeit bezahlt wird die wirklich gearbeitet wurde, kann man auch keinen Grundlohn auszahlen. Im kommenden Monat kann dann aber der Vormonat komplett durchgerechnet werden und im September gibt es dann das komplette Augustgehalt plus die geleisteten Überstunden.

Ich finde da jetzt auch nichts verwerfliches daran, zudem dürfte hier ja auch eine Grundlage mit dem Arbeitsvertrag vorliegen. Und man bekommt ja eben auch sein Geld einen Monat weiter, wenn man aus dem Unternehmen ausscheidet.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Eigentlich hättest du einen Lohn bekommen müssen. Vielleicht haben sie dich einfach vergessen? Meinen Mann ist dies passiert als er zu seinem neuen Arbeitgeber gewechselt ist. Dort haben sie einfach vergessen die Daten ein zu tragen bzw. an die Lohnbuchhaltung weiter zu geben. Nach dem Anruf in der Firma haben sie ihm einen Vorschuss gegeben und dies dann mit dem nächsten Lohn verrechnet. Danach ging es und der Lohn kam jeden Monat.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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