Wann Psychologe - Wann Psychiater?
Eine gute Bekannte von mir hat ihren Mann durch einen Autounfall verloren. Das ist nun schon ein Jahr her und sie ist irgendwie depressiv. Sie will sich auch Hilfe holen, meint aber, dass sie gar nicht weiß, wo sie da hin muss. Muss sie zu einem Psychologen oder zu einem Psychiater? Der Hausarzt hat ihr eine Überweisung zu einem Neurologen gegeben, der auch Psychiater ist. Aber bei einer Trauerbewältigung sollte man doch besser zu einem Psychologen gehen, oder?
Sehe ich das richtig, dass ein Psychiater ein Mediziner ist, der einen Facharzt in Psychjologie und Neurologie hat und ein Psychologe ist doch nur ein Therapeuth, der aber kein Medizinstudium hat, oder? Was macht ein Psychiater bei einer Depression und was macht ein Psychologe? Zu welchem Menschen sollte man bei Depressionen, die von einer nicht bewältigten Trauer kommen, gehen?
Kann ein Psychologe auch Medikamente verschreiben oder kann ein Psychologe dem Hausarzt empfehlen bestimmte Medikamente zu verschreiben oder kann ein Psychologe gar keine Medikamente verordnen? Macht ein Psychiater auch eine Gesprächstherapie?
In der Regel kann nur ein Facharzt für Psychiatrie Medikamente verschreiben. Also der Psychiater. Psychologen oder auch Psychotherapeuten machen eher nur Gespräche, es sei denn sie sind halt Fachärzte mit einer Zusatzqualifikation. Oder sie arbeiten mit einem Facharzt zusammen.
Ich rate eher an sich eher zu einer speziellen Trauerbegeleitung. Hier wird das entweder vom Hospizverein angeboten, aber auch die Krankenhäuser übernehmen das. In dem Fall von meiner Mutter hätten wir so wohl Ansprechpartner auf der Palliativstation, wie auch im Hospiz gehabt. Vielleicht sollte sich deine Bekannte da mal kundig machen.
Psychiater machen durchaus auch eine Gesprächstherapie. Dann müssen sie aber halt die Zusatzqualifikation haben. Und die meisten Psychiater haben entweder zu viele Patienten oder verdienen an einer Gesprächstherapie zu wenig. In meinen Fall hat ja mein Psychiater auch eine Zeit lang eine Gesprächstherapie mit mir gemacht. Allerdings hat er einmal diese Zusatzqualifikation und er arbeitet in einer Psychiatrischen Institutsambulanz und da kann man die Behandlung als Komplettpaket haben. Allerdings behandeln die halt nur psychisch kranke Menschen.
Generell würde ich halt zur Trauerbegleitung über einen Hospizverein oder ähnlichem raten. Ansonsten eher zu einem Psychotherapeuten. Ein Neurologe / Psychiater hat in der Regel wenig Zeit. Und die meisten sind auch eher medikamentös orientiert. Sprich da wird erst mal was verschrieben und dann geschaut. Und an sich klären die eher noch die körperlichen Dinge ab.
Ein Hausarzt wird in den seltensten Fällen Psychopharmaka verschreiben. Ich habe nun zwei mal bei Hausärztinnen, die in dem Fall auch behandelnde Hausärztinnen waren um ein Rezept gebeten. Ich habe die Rezepte nur unter Vorbehalt bekommen und auch nur weil die Stelle die das angeordnet hatte ein Krankenhaus war. Allerdings auch nicht in der empfohlenen Menge. Meine damalige Hausärztin sagte, sie kann mir das nicht so hoch fahren, wie in dem Arztbericht steht, weil sie dafür nicht kundig genug ist. Was ich auch nachvollziehen konnte. Manche Hausärzte haben aber durchaus Ahnung von Psychopharmaka. Da würde ich allerdings auch eher zu einem Facharzt raten.
Als ich damals wegen meiner Depressionen und Minderwertigkeitskomplexe bei einer Psychotherapeutin war, hat sie mich nach ca. 2 Jahren auch an eine Fachärztin für Psychiatrie überwiesen. Der Grund war, dass Therapeuten keine Medikamente verschreiben dürfen. Und ich meine auch, dass ein Psychotherapeut kein Medizinstudium hat, sondern eben nur die eine Fachrichtung Psychologie studiert hat.
Ein Therapeut ist ja dafür da, mit dem Kranken zu sprechen und Wege aufzuzeigen, wie man ohne Medikamente aus dem Tief, beispielsweise bei Depressionen, herauskommt. Und die Medikamente, die dabei unterstützend wirken, werden dann von einem Facharzt für Psychiatrie (früher Neurologe) verschrieben. Ich denke, dieser hat bessere Kenntnisse über das Entstehen solcher Krankheiten, da die ja oft durch bestimmte Stoffwechselstörungen im Gehirn hervorgerufen werden.
Psychologen und Psychotherapeuten haben ein Studium, allerdings selten ein Medizinstudium. Sonst wären sie Ärzte mit Zusatzqualifikationen.
Facharzt für Psychiatrie (früher Neurologe)
Das sind durchaus auch heute unterschiedliche Ärzte. Es gibt sowohl Fachärzte für Psychiatrie, wie auch Fachärzte für Neurologie. Allerdings haben die meisten halt beide Qualifikationen und nennen sich deshalb Facharzt für Psychiatrie und Neurologie. Zumindest die niedergelassenen Ärzte. Was für Patienten auch den Vorteil hat, dass man halt sagen kann, man geht zum Neurologen. Klingt besser, als wenn man sagt, man geht zum Psychiater.
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