Kollegen machen bei jedem Nieser krank

vom 10.07.2011, 17:23 Uhr

Falls es dich tröstet: Nein, solche „Kollegen“ gibt es wohl in jeder Firma, so auch bei der Firma, bei der ich arbeite und ich kann wirklich nur zu gut verstehen, was du meinst und was dich daran nervt. Bei uns muss man dabei noch zwischen zwei Arten von Kollegen unterscheiden: bei uns gibt es einmal die, die wirklich glauben, sie wären krank, dem entsprechend rennen sie auch andauernd zum Arzt und lassen sich krank schreiben und wenn sie dann man da sind, muss man sich ihre ganze Krankheitsgeschichte anhören, und dann gibt es noch die, bei denen man wirklich das Gefühl hat, dass sie einfach keine Lust haben, zur Arbeit zu erscheinen.

Mich nerven solche Leute wirklich auch ungemein. Die Arbeit muss schließlich erledigt werden. Aber mich tröstet der Gedanke, dass Leute mit einer solchen Arbeitseinstellung es auch in ihrem Beruf wirklich nicht weit bringen werden. Auch wenn die Welt nicht immer gerecht ist: harte Arbeit und Zuverlässigkeit zahlen sich gerade im Beruf aus.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Bei uns ist das glücklicherweise nicht so. Gut, in Sachen anfallende Mehrarbeit würde mich das auch nur betreffen, wenn meine Kollegin krank wäre, mit der ich zusammen im Büro sitze. Wenn jetzt jemand aus einer anderen Abteilung, wie Labor oder Produktion krank ist, hat das nichts mit mir zu tun, also ich spüre dann keine Auswirkungen, da wir auch nur 9 Leute in der Firma sind.

Aber grundsätzlich ist es so, dass wir uns auch mit einer Erkältung noch ins Büro schleppen, vorausgesetzt, man hat kein Fieber, denn da hört auch bei mir die Nächstenliebe auf. Wenn man wirklich Fieber hat, gehört man ins Bett oder zumindest nach Hause auf die Couch. Aber wie gesagt, sowohl meine Kollegin als auch ich versuchen es auch trotz Erkältung, den Tag über die Runden zu kriegen. Nur wenn es gar nicht mehr geht, würden wir zum Arzt gehen. Weil wir beide wissen, wie stressig es für den anderen ist, den Laden alleine zu schmeißen, wenn gerade viel zu tun ist. Und es gibt ja auch Medikamente, die einem bei Erkältungen gut helfen, den Tag besser zu meistern, ich schwöre da auf Aspirin Complex. :wink:

Bei meinem Ex-Freund in der Firma ist es aber wohl auch so, dass manche da jedes Jahr ihre 6 Wochen Krankheit "runterreißen", wie man so schön sagt. Allerdings finde ich das schon frech und es müsste ja eigentlich auch der Personalabteilung auffallen, wenn die Leute das immer wieder machen. Nur leider ist das da eine sehr große Firma, in der auch ein Tarifvertrag gilt, so dass man die betreffenden Leute auch nicht so schnell kündigen oder abmahnen kann. Wenn, dann müsste man ihnen ja auch beweisen, dass sie nicht wirklich krank sind und die Kosten dafür wird sich keine Firma ans Bein binden wollen, denke ich.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das selbe Problem gibt es bei uns auf der Arbeit. Dazu muss ich aber gleich sagen, dass ich derzeit in der Gastronomie tätig bin und man da natürlich nicht mit einer Erkältung oder Magen-Darm-Grippe arbeiten darf. Da wird gleich zu Beginn der Arbeitsaufnahme eine Belehrung beim Gesundheitsamt durchgeführt, damit man da auch von Anfang an Bescheid weiß. Allerdings habe ich wirklich extrem das Gefühl, als würden die Leute das auch ausnutzen, um nicht zur Arbeit erscheinen zu müssen.

Es sind auch ehrlich gesagt immer dieselben Leute, die krank feiern. Dann kommt kurzfristig ein Anruf, dass man Probleme mit dem Magen hätte oder die betreffenden Mitarbeiter sind laut ihrer Ansicht so erkältet, dass sie unmöglich die Speisen zubereiten können. Wenn das alles wirklich so stimmt, dann ist das auch löblich, aber so wirklich daran glauben kann ich ehrlich gesagt nicht. Ganz besonders häufig kommen diese spontanen Krankmeldungen dann am Wochenende, das finde ich dann auch immer ziemlich auffällig. Ich habe auch keine Lust, am Wochenende zu arbeiten, aber da muss ich eben durch. Ich arbeite nun seit über 5 Jahren in der Gastronomie und habe ich genau 1 Mal für eine Woche krankgemeldet. In meiner Schwangerschaft habe ich so 4-5 Mal einen Tag ausgesetzt, weil es mir gerade in den ersten 3 Monaten echt alles andere als gut ging. Trotzdem bin ich bis 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin arbeiten gegangen. Da machen andere schon wegen ein bischen Kopfschmerzen krank.

Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung muss man ja auch erst ab dem dritten Tag vorlegen, aber da sind die betreffenden Mitarbeiter immer wieder ganz plötzlich gesund. Es ist nun nicht so, dass ich den Leute irgendetwas unterstellen möchte, aber wenn das so häufig bei den selben Mitarbeiter vorkommt und ganz selten ein sogenannter "Krankenschein" vorgelegt wird, finde ich das doch schon befremdlich. Allerdings gibt es auch genug Ärzte, die einen auch dann für arbeitsunfähig erklären, wenn man eigentlich gar nicht wirklich krank ist. Habe ich leider schon zu häufig erlebt. Ich jedenfalls gehe nur dann nicht arbeiten, wenn ich wirklich krank bin. Einmal musste ich aufgrund eines Migräneanfalls absagen - da ging aber dann wirkich gar nichts mehr, ich habe alles verschwommen gesehen und mir war auch extrem schlecht. Da kann ich dann nicht lächelnd an der Kasse stehen und Fast Food verkaufen ;) Ansonsten gehe ich auch mal mit Kopfschmerzen oder wenn ich Halsschmerzen habe zur Arbeit. Es kommt natürlich immer darauf an, wie schwer man erkrankt ist - mit einer Erkältung kann man natürlich nicht mit Lebensmitteln arbeiten, das ist klar!

Was mich an diesen kurzfristigen Krankmeldungen immer am meisten stört, ist nicht die Tatsache, dass diese Leute dann daheim sind und entspannen, während ich arbeiten muss, sondern einfach die Mehrarbeit, die daraus folgt. Gerade wenn die Krankmeldung kurzfristig kommt, findet man dann keinen Ersatz und gerade am Wochenende ist bei uns immer sehr viel los (Discogänger usw). Wenn da auch nur einer fehlt, dann kommt man ganz schön ins Rotieren und es fehlt an allen Ecken. So macht die Arbeit dann gar keinen Spaß mehr, da man nur noch unter Strom steht. Pünktlich Feierarbend kann man dann natürlich auch nicht machen. Bei mir war es schon ganz ofte so, dass ich dann 1-2 Stunden länger bleiben musste. Das nervt auf Dauer eben auch. Bei uns sind auch schon Leute gekündigt worden bzw. der Vertrag wurde nicht verlängert, weil sie eben ständig "krank" waren. Das fällt irgendwann eben auf und das kann man sich auf dem Arbeitsmarkt auch einfach nicht erlauben.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich kann deine Empörung über diese Krankmacherrei schon verstehen. Leider ist das in der heutigen Gesellschaft so, dass die Arbeitswelt ziemlich viel von einem fordert. Viele haben einfach nicht mehr genügend Freizeit, um sich mit ihren Hobbys ausgiebig beschäftigen zu können. Auch darf man den Burn-Out Effekt nicht unterschätzen. Ich finde es sehr wichtig, wenn man merkt, dass man einfach nicht mehr kann, dass man sich dann Ruhe nimmt. Dies geht leider häufig auf Kosten anderer. Diese müssen ja dann die Arbeit der anderen ersetzen.

Ich kann beide Seiten sehr gut nachvollziehen, da ich mich selber auch schon des Öfteren in so einer Zwickmühle befand. Aber manchmal geht es nicht anders, und bevor der Körper zusammenbricht, sollte man schon ein paar Schritte zurückgehen. Klar ist das doof, wenn man einfach so im Betrieb fernbleibt, seine Kollegen hängen lässt, aber manchmal geht es nicht anders. Ich habe das schon öfters bei Auszubildenden erlebt. Diese werden in der heutigen Zeit sehr ausgenutzt. Daher ist es nicht selten, dass im ersten Lehrjahr viele Auszubildende einfach nur krank machen. Die heutige Zeit ist einfach viel zu stressig. Andererseits kann ich deine Sicht sehr gut nachvollziehen, weil du ja nun die ganze Arbeit mit erledigen musst. Ich an deiner Stelle würde die Kollegen einfach mal drauf ansprechen. Ich würde das gar nicht hinter dem Rücken machen, sondern mit offenen Karten spielen. Eine andere Chance hast du einfach nicht.

» Humpen2020 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 0,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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