Verhütung mit Temperaturmethode
Ich will die Pille jetzt absetzen, weil ich es leid bin, seit 16 Jahren nunmehr jeden Tag Hormone zu schlucken. Mein Körper hat es verdient, dass er nun mal eine Pause davon bekommt. Jetzt suche ich allerdings nach einer natürlichen Verhütungsmethode.
Ist denn die Temperaturmethode gut geeignet? Wie sicher ist das und wie genau funktioniert das? Muss ich die Temperatur jeden Tag zur gleichen Zeit messen? Und wo am besten? Da bei uns grundsätzlich sowieso Kinderwunsch besteht, wäre es kein Beinbruch, wenn es trotzdem zu einer Schwangerschaft käme.
Außerdem könnte ich durch die natürliche Verhütung gleich meinen Zyklus besser kennen lernen, was ja auch Vorteile hat, wenn man dann ein Kind haben möchte. Könnt ihr mir Tipps dazu geben und mir eure Erfahrungen schreiben? Danke!
Die Temperaturmethode ist nicht empfehlenswert, da meine Freundin sie auch ausprobiert hatte und sie sich mit ihr sehr unwohl gefühlt hatte, da sie immer die Angst hatte schwanger zu werden oder dies sogar schon zu sein. Auch hatte diese Art von Verhütung nur einen Pearl Index von 4 Punkten. Doch dies, war für uns, einfach zu wenig. Darum hatte sie oft, nach dem gemeinsamen Geschlechtsverkehr, Schwangerschaftstests gekauft.
Das häufige Problem bei der Methode war, dass eine Temperaturerhöhung auch von anderen Dingen, wie zum Beispiel von Fieber oder von Stress kommen kann. Und da meine Freundin auch sehr viel Sport macht, ist diese Methode, für sie laut ihres Frauenarztes, ungeeignet. Und somit kannst du natürlich nicht immer genau bestimmen, wenn dein Eisprung ist.
Also meine Freundin hatte ihre Temperatur jeden Tag gemessen und meinte auch, dass die Unterschiede sehr oft schwanken würden. Darum konnte sie auch nicht ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage exakt bestimmen, denn nur in den unfruchtbaren Tagen darfst du, wenn du nicht schwanger werden willst, mit deinem Freund schlafen!
Ich denke, wenn du jetzt schon 16 Jahre lang die Pille genommen hast, scheinst du wahrscheinlich älter als 30 Jahre alt zu sein. In diesem Fall hat sich dein Zyklus schon lange eingependelt und die Temperaturmethode ist sicherer, als bei einem jungen Mädchen.
Wichtig ist, dass du einen geregelten Tagesablauf hast, ich denke, dann ist diese Methode auch sicher. Wenn du jeden Tag gleich aufstehst, gleich arbeiten gehst, ca. zur gleichen Zeit geregelte Mahlzeiten zu dir nimmst. Wenn du dir immer noch nicht sicher bist, ob es die Methode ist, die du dir aussuchen solltest, lass dich von deinem Frauenarzt beraten. Es ist glaube ich sogar eine Methode, die Frauen anwenden, die unbedingt schwanger werden möchten, also für dich auch nicht gerade die verkehrteste Lösung.
Also ich finde die Temperatur-Methode nicht so geeignet, eher für welche die Schwanger werden möchten. Klar kann man damit auch verhüten, aber wenn dann die kritische Zeit ist, nimmt man doch meisten eh ein Kondom, warum dann nicht von vorneherein eins nehmen?!
Zur Info: Die Temperatur misst man am besten bevor man aufsteht und immer zur gleichen Zeit. Ich habe sie immer im Mund gemessen (wollte aber schwanger werden). Ich habe mir extra noch ein Thermometer gekauft, dass von Cyclotest.
Lies am besten nach, wo es qualifizierte Infos gibt. Zb. Welt Online, oder Spiegel Online. Die haben beide über die Sicherheit von natürlicher Familien Planung berichtet (Kurz NFP) google einfach mal nach. Unabhängig davon kannst Du Dir auch mal die Tabelle bei Netdoktor anschauen. Dann wirst Du feststellen, dass die Sympthothermalmethode genau so sicher ist, wie die Pille.
Aber natürlich werden mit NFP keine Milliarden verdient, wie mit der Pille - ups, das war jetzt ironisch. Richtig ist, dass damit die Methodensicherheit gemeint ist. NFP gibt nur Auskunft über die empfängliche Phase der Frau. Die übrigens maximal 18 Stunden andauert. Da Spermien maximal unter optimalen Bedingungen 5 Tage im Gebärmutterhals überleben, macht das rund 7 Tage maximale Empfängnis!
Wer in der Zeit kreativ ist, oder enthaltsam ist, der kann auf Hormone verzichten. Und über die Nebenwirkungen dieser kann man auch viel googlen, aber das ist ein anderes Thema. Jede Frau muss am Ende machen was sie möchte, aber sich zu informieren schadet nicht. Hierzu gebe ich noch den Rat nach myona und Symptothermalmethode zu googlen.
sunflower82 hat geschrieben:Klar kann man damit auch verhüten, aber wenn dann die kritische Zeit ist, nimmt man doch meisten eh ein Kondom, warum dann nicht von vorneherein eins nehmen?!
Naja, weil es eben ohne Kondom doch schöner ist und man auf diese Art und Weise wenigstens teilweise auf das Kondom verzichten kann?!
@Naturelle: Das Thema ist ja schon älter und ich nehme an, dass du mittlerweile schon eine Verhütungsmethode für dich gefunden hast. Ich möchte dir trotzdem mal von meinen Erfahrungen mit NFP berichten. Ich verhüte seit etwas über einem halben Jahr so und bin damit sehr glücklich.
Ich vin Anfang zwanzig und habe die Pille nur etwa ein Jahr genommen. Es ging mir damit überhaupt nicht gut, irgendwie stimmte mein gesamtes Körpergefühl nicht mehr, außerdem hatte ich gar keine Lust mehr auf Sex, was ja auch nicht der Sinn einer Verhütungsmethode ist. Mit NFP funktioniert bei mir alles super. Ich finde es ganz toll, meinen Körper besser zu kennen und auch immer zu wissen, wo in meinem Zyklus ich gerade stehe. Es ist wirklich phänomenal, wie der Körper auf alles reagiert und sich sofort verändert.
Wir benutzen nun auch Kondome während meiner fruchtbaren Zeit, aber immerhin ein paar Tage am Anfang und am Ende des Zyklus können wir ungeschützt miteinander schlafen. Dadurch, dass dies eben nicht immer möglich ist, ist es meiner Meinung nach noch intensiver und schöner.
Umständlich ist diese Verhütungsmethode auch nicht. Ich messe morgens drei Minuten lang meine Temperatur und fühle zwischendurch, wenn ich auf die Toilette gehe, meinen Zervixschleim. Zusätzlich betaste ich meinen Muttermund unter der Dusche, aber das muss man auch nicht unbedingt - ich habe bei mir persönlich aber festgestellt, dass das zuverlässiger ist als die Schleimanalyse. Abends vor dem Schlafengehen schreibe ich diese Beobachtungen auf. Insgesamt, inklusive Reinigung des Thermometers und Notieren der Ergebnisse, handelt es sich vielleicht um sieben Minuten am Tag und das ist schon großzügig berechnet. Das ist mir meine Verhütung in Kombination mit diesem großartigen Gefühl auf jeden Fall wert!
Die von Biogenetik92 erwähnte Angst ist natürlich ein Problem. Das ist aber wirklich eine Frage des eigenen Vertrauens in die Methode und das ist im Prinzip auch mit hormoneller Verhütung das gleiche. Tatsächlich ist NFP nicht effektiver als andere Methoden, sie ist nur weniger idiotensicher. Wenn man die Methode aber gut beherrscht und sich seiner Sache sicher ist, muss man sich auch keine Sorgen machen. Und wenn man sich mal nicht ganz sicher ist, ob eine Messung korrekt ist oder wie man sie bewerten soll, nimmt man eben noch einen Tag länger ein Kondom, das ist ja nun auch kein Weltuntergang.
Obwohl der Thread schon etwas älter ist und Naturelle wahrscheinlich mittlerweile eine geeignete Verhütungsmethode für sich gefunden hat, möchte auch ich noch kurz etwas dazu sagen. Auch ich bin ein Befürworter der antihormonellen Verhütung. Mittlerweile. Jahrelang habe ich mich mit den Nebenwirkungen der verschiedenen Pillen und dem Verhütungsring herumgeschlagen bis ich auf NFP aufmerksam geworden bin. Wenn man, wie meine Vorrednerin ja schon ausführlich erklärt hat, alles richtig macht, ist diese Verhütungsmethode so sicher wie die Pille! Und das ganz ohne Hormone!
Ich mache NFP zwar jetzt erst ein paar Monate aber ich bin vollends zufrieden damit. Anfangs habe ich auch gedacht, dass es zuviel Zeit in Anspruch nehmen würde aber mittlerweile ist das Messen und Prüfen so in den Alltag übergegangen, dass es ganz selbstverständlich dazu gehört. Ich wäre froh, wenn ich früher auf diese Methode hingewiesen worden wäre. Meine Frauenärztin hat mir immer nur eine Pille nach der anderen verschrieben. Immer kamen die Nebenwirkungen angeblich von etwas anderem, was die neue Pille nicht haben sollte. Auch mit dem Verhütungsring hatte ich so meine Probleme. Jetzt lebe ich vollkommen hormonfrei, mir geht es psychisch und körperlich wesentlich besser und ich bin froh, dass ich NFP kennengelernt habe.
Angst, schwanger zu werden, hatte und habe ich nicht. Wenn man sich einmal richtig mit seinem Körper beschäftigt und über die Vorgänge Bescheid weiß, kann man die Zeit, in der man schwanger werden kann ziemlich gut einschränken. Man muss nur seine Temperatur messen und die Signale seines Körpers beobachten. Ich habe seitdem ein viel besseres Gefühl für meinen Körper bekommen und ehrlich gesagt macht es sogar Spaß, sich damit genauer zu beschäftigen.
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