Werte okay, Arzt zufrieden, Patient nicht

Zur Quartalsuntersuchung wurde mir wieder Blut abgenommen und zwei Schnelltests durchgeführt, der Rest wird mir bei Auffälligkeit nach Erhalt der Auswertungen mitgeteilt, ansonsten wird es eben zum nächsten Quartalstermin hin besprochen. Nun ist es schon das zweite Mal so, dass die Werte so weit in Ordnung sind, ich aber weiß, es geht besser, ich bin also unzufrieden, der Arzt jedoch ist zufrieden. Eigentlich hätte ich mir von meinem Arzt doch eher so eine subtile Motivationsspritze gewünscht, aber die muss ich mir wohl jetzt selbst verpassen .

Ich muss dazu sagen, dass die Werte noch im Normbereich gewesen sind und auch, wenn sie leicht erhöht wäre, wäre es nicht ganz so schlimm, sofern ich zwischen den Quartalsterminen relativ konstante Normwerte habe. Dennoch bin ich wie gesagt unzufrieden und werde versuchen, die Werte zu optimieren. Es sollte hier auch ein leichtes sein, gerade mit Konsequenz und Disziplin. Nein, ich bin nicht perfektionistisch veranlagt.

Ist es bei Euch schon so, dass Ihr mit Werten an sich zufrieden seid, wenn der Arzt zufrieden ist oder bemüht Ihr Euch um eine stetige Verbesserung? Ist Eure eigene Zufriedenheit wichtiger, als die des Arztes oder vertraut Ihr eher dem Arzt und macht Euch dann keine weiteren Gedanken darüber?

Natürlich macht sich jeder einfach seine Gedanken, wenn er die Blutergebnisse bekommt. Wenn der Arzt zufrieden ist, bin ich eigentlich auch zufrieden. Allerdings mache ich mir da schon manchmal große Sorgen, wenn die Werte leicht erhöht sind. Ich mache aber nichts dagegen, bleibe ruhig und gelassen. Denn die Psyche spielt dabei ja auch eine entscheidende Rolle. Man soll sich dabei nicht unter Druck setzen. Eisenwerte oder ähnliches kann man beeinflussen, man sollte sich aber deswegen auch nicht verrückt machen. Lass nicht zu oft Dein Blut kontrollieren, das macht Dich nur selbst verrückt!

Mir persönlich wurde noch nie Blut abgenommen und ich denke auch nicht, dass ich da besondere Anstalten machen würde, wenn mir denn das Blut abgenommen werden würde. Wenn da die Werte herauskommen, die eben herauskommen und der Arzt nichts Besonderes dazu zu sagen hat, dann wüsste ich ehrlich gesagt nicht so wirklich, warum ich denn dann nicht damit zufrieden sein sollte. Natürlich gibt es da Leute, die sich besser mit den Blutwerten auskennen und eventuell sogar noch ein wenig mehr Fachwissen haben als der Arzt selbst, aber ich persönlich gehöre da einfach nicht dazu und deswegen mache ich mir darüber überhaupt keine Gedanken, wenn ich ehrlich bin.

Ich kenne mich zwar aufgrund meiner Erstausbildung mit Blutwerten aus, aber trotz dieser Kenntnisse mache ich mich nach meinen Quartalsuntersuchungen nicht mehr verrückt. Wenn die Werte erhöht sind, dann werden meine Medikamente umgestellt, wenn sie zu niedrig sind, wird die Dosis halt verringert. Natürlich versuche ich meine Werte in der Waage zu halten, aber manchmal geraten sie halt mal aus dem Ruder.

Wenn der Arzt sagt, dass die Werte okay sind, dann nehme ich das einfach so hin. Nur bei stärkeren Schwankungen mache ich mir Sorgen beziehungsweise versuche die Schwankung wieder in den Griff zu bekommen. Du weißt, dass die Werte besser sein können, aber warum bist du unzufrieden? Es gibt immer Faktoren, die gewisse Schwankungen verursachen können. Also bleibe ruhig und gelassen und setze dich selbst nicht unter Druck. Weil Stress kann sich auch irgendwie auf die Werte auswirken.

Ich muss sagen, dass ich Quartalsuntersuchungen gar nicht kenne und dies bei mir bisher nicht gemacht wurde. Allerdings habe ich natürlich auch schon des öfteren Blut abgenommen bekommen. Wenn die Ergebnisse dann den Arzt zufrieden gestellt haben, habe ich mir auch weiter keine Gedanken darüber gemacht.

Könntest du nicht noch die Meinung eines zweiten Arztes hinzuziehen, wenn du dir nicht sicher bist? Natürlich kannst du versuchen, an deinen Blutwerten zu arbeiten, wenn das denn möglich ist. Besprich das doch mit deinem Arzt und sagte ihm offen, dass du mit den Werten nicht so zufrieden bist und gerne eine Verbesserung erzielen möchtest.

Ich bin ja nicht verunsichert, weil ich weiß, woran es liegt. Bei mir wird diese Quartalsuntersuchung ja aufgrund des Diabetes gemacht, sprich, ich muss einmal im Vierteljahr den sogenannten HbA1c ermitteln lassen, um die Insulintherapie zu checken, da die selbst gemessenen Werte immer nur eine Momentaufnahme sind. Dieser HbA1c-Wert misst den Zuckeranteil im Blut - etwa von den letzten zwei Monaten. Da würde es nichts bringen, wenn ich mir eine zweite Meinung einhole - weil ich ja weiß, woher es kommt und dass ich selbst an mir arbeiten muss.

Da die Behandlung des Diabetes hauptsächlich über den Patienten abläuft und eigenverantwortlich ist, ab und zu sogenannte Basalratentests machen sollte, bei denen dann innerhalb von wenigen Wochen je eine Mahlzeit ausgelassen wird, um den Grundbedarf des Insulins aus zurechnen und er selbst auch sonst irgendwelche Berechnungen vornehmen muss, kann da ein Arzt nur bedingt etwas ändern. Wenn etwas geändert werden muss, dann passt es meist der Diabetiker selbst an oder bespricht bevorstehende Veränderungen mit der Diabetes Beraterin oder dem Diabetologen. Aber nichts anderes sagt mein Arzt mir ja auch.

Was willst du denn optimieren, wenn die Werte im Normbereich liegen? Dann sind sie doch gut! Aus meiner Sicht kann oder muss man nur optimieren, wenn die Werte außerhalb der Normbereiche liegen. Sagen wir dein Blutzucker lag bei 90, dann wirst du doch wohl nicht einen Zucker von 70 anstreben? Die Werte variieren sowieso immer ein bisschen. Kommt ganz auf deinen eigenen Körperhaushalt an. Unzufrieden wäre ich an deiner Stelle (was ich tatsächlich bin), wenn alle Werte gut sind, dir es aber nicht gut geht. Dann hast du nämlich keine Erklärung für deinen schlechten Gesundheitszustand und die Suche nach der Ursache beginnt.