ALG 2 - Nicht mehr als 100€ Nebenverdienst
Ich ärgere mich schon lange darüber das ich im Monat nicht mehr als 100€ mit einem Nebenjob verdienen darf, weil meine Eltern ALG 2 beziehen.
Natürlich verstehe ich den "Sinn" der dahinter steckt, aber ich finde es trotzdem nicht fair. Ich möchte schließlich selbstständig werden und mein eigenes Geld verdienen, ich möchte meinen Führerschein machen und natürlich auf andere Dinge sparen die ich mir kaufen möchte. Selbstverständlich kann man auch mit 100 € im Monat etwas machen und dies auch sparen, aber ich brauche dafür 10x länger als andere in meinem Alter. Ich persönlich finde das wirklich ungerecht : Was kann ich denn dafür das meine Eltern ALG 2 beziehen?
Wie steht ihr dazu?
Du kannst ja im Prinzip ohne weiteres mehr als 100 Euro im Monat dazuverdienen. Dann wird das zwar auf das Hartz IV deiner Eltern mit angerechnet, aber ein gewisser Teil bleibt dann auch noch für dich übrig. Viel ist es zwar nicht, aber du weißt ja, Kleinvieh macht auch Mist. Vor allem hilfst du damit deinen Eltern, aus der Hilfebedürftigkeit herauszukommen. Auch das ist eine Form der beginnenden Selbständigkeit.
Und wenn du dein eigenes Geld verdienst, kannst du ja auch bei deinen Eltern ausziehen und dir eine eigene Wohnung suchen. Dann bist du gänzlich auf dich selbst gestellt. Du brauchst dafür nur einen Job, der dir ausreichend Einkommen sichert. Doch das ist natürlich schwer zu finden. Dann kannst du nämlich so viel verdienen, wie du willst. Doch dafür bedarf es erst einmal einer guten Ausbildung. Wenn du die absolviert hast, kannst du dich auf Jobsuche begeben. Doch die Ausbildung muss erst einmal im Vordergrund stehen.
Ich bin übrigens auch der Meinung, dass 100 Euro Hinzuverdienst kein richtiger Ansporn ist, nebenbei zu arbeiten. Daher plädiere ich für eine Erhöhung der Verdienstgrenzen bei Bezug von ALG II. Wenn manche Jobs nicht so schlecht bezahlt würden, gäbe es auch viel weniger ALG II-Empfänger. Da bin ich mir absolut sicher. Es kann ja nicht sein, dass man ganztägig arbeitet und immer noch auf eine Unterstützung vom Staat angewiesen ist. Da läuft in Deutschland etwas mächtig schief.
Natürlich, Kleinvieh macht auch Mist, aber auf Dauer hart arbeiten und das NEBEN Abitur? Ich mache nämlich zurzeit mein Abitur, bzw. fange nach den Ferien an. Ausziehen wird da natürlich schwierig, obwohl ich nichts dagegen hätte!
Ich persönlich würde ja sagen, 200- 300 € dazuverdienst, und das reicht auch, zumindest für die Kinder. Die Regelung hat ja seine Gründe, nämlich das die Eltern nicht auf die Idee kommen ihre Kinder für einen schönen Nebenverdienst arbeiten zu schicken und dann zusätzlich noch das ALG 2 zu kassieren. Aber mal im Ernst , allein schon der Gedanke ist mehr als unverschämt, meine Eltern würden niemals auf so eine Idee kommen! UNd andere anständige Eltern bestimmt ebenfalls nicht!
Übrigens, mein Bruder hat nach seinem Abitur und seiner Grundausbildung beim Bund für ein, zwei MOnate hart gearbeitet und knapp 1.700€ verdient, von denen er dann am Ende hatte gerade mal 400 oder 600€ behalten dürfen. Da kriegt man doch schon in früher Jugend gezeigt harte Arbeit lohnt sich nicht.
Eine solche Regel halte ich auch angesichts der gestiegenen Kosten für Lebenserhaltung für fern der Realität. Warum soll der Junge nicht mehr als 100 Euro verdienen können, weil unterstellt wird, dass die Familie so mehr anrechenbares Einkommen hat. Das kann so aber nicht laufen, alleine schon weil Jugendliche heute für das Studium sparen und für ihre Ausbildung erheblich mehr Geld aufwenden müssen.
Mal wieder ein guter Beweis das Hartz IV von vorne bis hinten, nicht durchdacht war und vorher hätte besser geprüft werden müssen. Genauso diese Geschichte mit dem Zuschuss für die Kinder, damit die auch mal in der Mensa essen dürfen oder ein paar Buntstifte mehr haben. Wir zahlen China Entwicklungshilfe und ein Jugendlicher darf hier nicht mal mehr als 100 Euro dazu verdienen, weil das sonst auf den ganzen Hartz IV Satz angerechnet wird.
Das mag politisch alles korrekt sein, aber im Endeffekt ist es meiner Meinung nach menschenunwürdig. Wenn er sich selbstständig machen will, wird seine Entscheidungsfreiheit also bewusst eingeschränkt und er wird sogar noch bestraft, weil er etwas aufbauen will. Mit dem Wort Sozialstaat sollte man nicht mehr ankommen das ist Deutschland schon lange nicht mehr, das ist eher unsozial. Ich bin zwar vorsichtig aber ich sehe für die Zukunft von Deutschland eher die "Soziale Kälte" sich langsam aber sicher von Hinten anschleichen.
Wer erzählt denn bloß so einen Unsinn? Du kannst locker auch 1000,- Euro im Monat dazu verdienen, wenn du beispielsweise ein sogenanntes Nebengewerbe betreibst. Dann fragst du einen Steuerberater oder eine andere kompetente Person und du wirst sehen es funktioniert. Natürlich besteht bei euch eine sogenannte Bedarfsgemeinschaft und einige Beträge werden angerechnet. Allerdings ist Nebenjob nicht gleich Nebenjob. Man kann nämlich auch eine selbständige Tätigkeit als einen Nebenjob ausüben. Und hier sieht es beispielsweise mit der Anrechnung ganz anders aus.
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