Depressionen vor der Periode?

vom 15.10.2009, 11:17 Uhr

Jeder hat schon mal von PMS gehört, dem sogenannten Prämenstruellen Syndrom. Dabei spielen die Hormone bei Frauen vor der Periode so verrückt, dass es zu allerlei irrationalen Gefühlsausbrüchen, grundsätzlich schlechter oder auch über-euphorischer Stimmung und sogar Depressionen kommen kann.

Ich habe das lange Zeit für übertrieben gehalten, doch nun hat sich eine gute Freundin mal mit mir darüber unterhalten und erzählt, dass sie so sehr darunter leidet, dass sie in diesen Tagen am liebsten Psychpharmaka nehmen würde, weil sie sich so furchtbar fühlt. Sie meinte tatsächlich, dass sie für mehrere Tage in tiefen depressiven Phasen der Hoffnungslosigkeit versinkt und das Gefühl hat, schmutzig, wertlos und ungeliebt zu sein. Dazu fühlt sie sich in ihrem eigenen Körper furchtbar unwohl und hat wohl auch teilweise noch Migräne. Diese Attacken habe ich auch schon einmal mitbekommen, das ist bei ihr dann so schlimm, dass sie sich sogar übergibt. Ihr Freund ist da auch nicht sehr hilfreich, denn während ich das nachvollziehen und sie dann etwas aufbauen kann, ist er nur aggressiv und genervt und sagt: "Geht das schon wieder los?"

Wer von euch kennt diese Symptome auch? Gibt es dagegen nicht irgendein Mittel, das nicht gleich ein Antidepressivum ist? Soweit ich weiß, sinid Antidepressiva ja erst wirksam nach mehreren Wochen und das lohnt ja nicht, wenn es sich nur um drei bis fünf Tage im Monat handelt. Wie würdet ihr mit dem Freund umgehen? GIbt es eine ärztliche Diagnose von PMS, die man ihm vielleicht zeigen könnte, damit er lernt, es zu respektieren, anstatt es als "Rumheulerei" abzutun?

» Lassandra » Beiträge: 93 » Talkpoints: 0,14 »



Ich bekomme wenige Tage vor der Periode einen Migräneanfall. Wie ich die letzten Jahre bemerkt habe, verschlimmern sich meine Prämenstruellen Symptome sobald ich hormonelle Verhütungsmittel einnehme.

Ich denke, nicht jede Frau leidet darunter, aber sicher haben die meisten irgendwelche Vorzeichen oder Probleme vor oder währenddessen, manche mit schlimmer Übelkeit oder Depressionen oder anderen Dingen.

Das was du von deiner Freundin beschreibst, klingt für mich aber aber schon eine Spur ärger. In diesem Fall frage ich mich, ob es nicht eventuell mit anderen Dingen zu tun hat oder durch andere Probleme ausgelöst wird und immer zur gleichen Zeit auftauchen. Wäre das vielleicht möglich? Ich denke, vielleicht sollte sie mal mit ihrem Gynökologen darüber reden. Ob da Antidepressiva das Richtige ist, sollte man mit einem Arzt abklären, jedoch sollte man sie niemals zu leichtfertig einnehmen. Vielleicht gäbe es auch andere Methoden und Möglichkeiten diverse Symptome abzufangen.

Wie ich mit so einem Freund umgehen würde, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Das Männer Probleme und alles was mit und um diese Zeit entstehen, nicht verstehen und nachvollziehen können, ist klar. Das aber solche Reaktionen Depressionen ganz und gar nicht besser machen, ganz im Gegenteil, sollte man ihm auf jeden Fall vor Augen halten. Ich denke da ist gute Beratung durch einen Arzt unbedingt notwendig!

» rindenmulch » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,50 »


Leider geht es mir seit kurzem auch wieder so. Ich hatte zwar vor Jahren mal mit Depressionen zu kämpfen, sie dann aber mit Medikamenten in den Griff gekriegt und irgendwann brauchte ich die Medikamente auch nicht mehr. Nun ist es aber so, dass es mir auch schlecht geht, besonders schlimm war es heute morgen, beim Aufstehen. Normalerweise müßte man eigentlich noch ausgeruht vom Wochenende sein, aber ich war heute früh total erschlagen.

Das Schlimme ist, dass ich nie richtig durchschlafe und meisten so gegen 02:00 oder 03:00 Uhr wach werde. Dann schlafe ich nicht mehr richtig, ich wälze mich nur noch hin und her. Das führt natürlich dazu, dass ich beim Aufstehen total fertig bin. Aber heute war es nicht nur die Müdigkeit, ich war auch körperlich total schlapp und antriebslos. Hinzu kam eine grundlose Traurigkeit, ich hätte nur heulen können. Es war echt schlimm, ich bin heute morgen im Büro kaum auf die Reihe gekommen, wie man so schön sagt.

Ich weiß natürlich nicht, ob es jetzt wie aus dem Nichts wieder aufgetaucht ist oder ob es wirklich nur PMS ist, denn in ein paar Tagen ist es wieder soweit. Psychopharmaka möchte ich aber nicht nehmen, denn das hatte ich schon, die Nebenwirkungen sind nicht ohne. Ich hoffe nur, dass es bald wieder aufhört, denn ich glaube, mein Freund hat für sowas keinen Nerv, Männer wissen doch oft gar nicht, was das bedeutet, wenn die Frauen sowas haben. :(

Benutzeravatar

» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Gefühls- und Stimmungsumschwung sind da wohl keine Seltenheit, richtige Depressionen allerdings hört sich schlimm an. Hat deine Freundin vielleicht mal die Pille genommen? Ich kenne jemanden, der diese nach ein paar Jahren absetzte und danach auch oft unter Depressionen litt. Deine Freundin sollte auf jeden Fall mal mit ihrem Frauenarzt darüber reden, der kann ihr auch sagen, ob Antidepressiva hier die richtige Lösung sind, einfach irgendetwas einzunehmen wäre keine gute Idee.

Ich finde es schlimm, dass ihr Freund so darauf reagiert. Bestimmt ist es auch für ihn nicht schön, seine Freundin oft in Depressionen versinken zu sehen, dennoch sollte man in so einer Situation versuchen dem Partner zu helfen anstatt darüber zu murren!

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich versinke nicht in Depressionen, aber besonders sonnig ist meine Stimmung dann auch nicht: ich kann ziemlich motzig und aggressiv werden. Mir ist warm, was ich nicht leiden kann und die Sache noch schlimmer macht, weil ich dann schlecht schlafe.

Wenn mir das zu bunt wird, hohle ich mir schon mal ein Mönchspfefferpräparat aus der Apotheke. Das muss man aber so 2-3 Monate einnehmen, um eine ausgleichende Wirkung zu erzielen. Mönchspfeffer gleicht den Hormonhaushalt etwas aus und die PMS-Schübe wirken sich nicht ganz so stark aus.

Benutzeravatar

» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Direkt Depressionen habe ich vor meiner Periode nun auch nicht wirklich. Ich bin dann aber generell sehr schlecht gelaunt und bin auch nicht so belastbar wie sonst. Mein Mann muss da schon ganz schön unter meinen Stimmungschwankungen leiden und manchmal tut er mir auch echt leid deswegen. Bei mir ist es dann so, dass ich weder jeder Kleinigkeit gleich in die Luft gehe und ständig nur am nörgeln bin. Generell reagiere ich dann aber auch viel sensibler als sonst. Ich könnte dann auch manchmal einfach nur heulen, obwohl es gar keinen wirklichen Anlass dafür gibt. Ich kann mir vorstellen, dass das für die Mitmenschen echt anstrengend sein kann und möchte mit denen echt nicht tauschen ;)

Ich fühle mich dann auch furchtbar, habe schreckliche Rückenschmerzen und fühle mich einfach nur noch schlapp. Mit Migräne habe ich auch zu kämpfen, aber das tritt auch so auf und ist nicht abhängig von meiner Periode. Das ist ziemlich heftig und ich habe mich auch schon mehrfach deshalb übergeben müssen. Auf die Idee, deshalb Psychopharmaka zu nehmen, bin ich aber ehrlich gesagt noch nie gekommen. Das Ganze klingt doch schon ziemlich krass und daher würde ich deiner Freundin empfehlen, auf jeden Fall einen Arzt aufzusuchen. Mit einer Depression ist nämlich wirklich nicht zu spaßen.

Mein Exfreund war übrigens ähnlich wie der Lebensgefährte deine Freundin. Er hat meine Stimmungsschwankungen während meiner Periode auch echt gehasst und da kamen auch ständig dumme Sprüche deshalb. Ich kanns schon ein bischen verstehen, denn ich bin dann echt anstrengend, aber ein wenig feinfühliger könnte man zu seinem Partner meiner Meinung nach dann doch sein. Mein Mann lässt mich dann einfach in Ruhe, wenn er merkt, dass ich schlecht gelaunt bin. Das ist viel besser, als ständig einen dummen Spruch gedrückt zu bekommen.

Benutzeravatar

» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^