Frauenarzt - männlich contra weiblich?

Da ich fast immer nur Negatives über Frauenärztinnen gehört habe, bin ich von Anfang an zu einem Frauenarzt gegangen. Zwar gab es in der Heimat eine wohl recht gute Ärztin, aber diese hatte keine neuen Patienten mehr angenommen oder es gab nur Termine mit langer Wartezeit, was mir nicht so Recht war. Also habe ich mich entschieden, zu einem Arzt zu gehen. Zugebenermaßen war der jetzt nicht gerade modern ausgestattet oder so, aber er war in Ordnung gewesen.

Hier bin ich dann auf Empfehlung zu einer sehr gut frequentierten Gemeinschaftspraxis gegangen und bin mit meinem Hauptarzt, aber auch mit dessen Partner sehr zufrieden. Weniger zufrieden bin ich allerdings mit der Frau gewesen, sie war doch sehr unsensibel und auch nicht gerade freundlich. Ich empfand ihre Untersuchung als noch unangenehmer, als eh schon eigentlich ist, weiß aber, dass die beiden Ärzte damit ganz anders und vor allem menschlicher umgehen.

Natürlich kann ich diese Erfahrung nicht auf alle Ärztinnen beziehen, das kann ich auch gar nicht, weil ich ja kaum Vergleichsmöglichkeiten habe, aber in diesem Fall hat sich das Vorurteil leider bestätigt. Sicherlich kann es noch einmal dazu kommen, an eine Frau zu geraten und dann hoffe ich, dass meine Erfahrungen besser sind als die obrigen. Dabei fällt mir ein, dass ich auch im Krankenhaus vor meinem Eingriff auch von einer Frau untersucht wurde, aber ganz geheuer war mir das auch nicht. Da fehlte einfach das Vertrauen, zumal sie noch mit zwei Ärzten im Untersuchungszimmer war. Sehr eigenartig, diese ganze Geschichte.

Als ich das erste Mal zum Frauenarzt musste, stand ich auch vor der Wahl, ob ich lieber zu einem Mann oder einer Frau gehe. Meine Mutter war schon lange bei einem Frauenarzt, den sie auch wirklich große Klasse fand un den sie mir auch empfohlen hatte, aber ich wollte lieber zu ner Frau. Scheint vielleicht auch am Alter gelegen haben, denn ich war gerade mal 17 Jahre alt und habe mich da irgendwie geschämt, mich vor einem Mann halbnackt zu zeigen.

Die Wahl war leider alles andere als gut. Es war ja mein erstes Mal dort und da hatte ich noch keinerlei Vergleiche. Ich persönlich fand die Frau einfach nur total grob und wollte dann auch erstmal nicht mehr hin. Ich habe übrigens schon ganz oft gehört, dass Frauenärztinnen generell etwas grober und ungestümer sein sollen - was an sich ja schon ein wenig seltsam erscheint, denn die müssten ja am besten wissen, wie es sich anfühlt. Ich bin dann auch zum Frauenarzt meiner Mutter gegangen und habe mich da ganz gut aufgehoben gefühlt. Leider ging der Mann vor 4 Jahren in Rente, aber ich habe einen ganz netten, neuen Arzt gefunden - also wieder ein Mann, der sich auch immer viel Zeit für die Untersuchung nimmt. Das Schamgefühl von damals ist jetzt völlig verschwunden.

Ich denke aber auch nicht, dass man das auf das ausschließlich auf das Geschlecht beziehen kann. Im Krankenhaus, in dem mein Kind zur Welt gekommen ist, gab es auch eine Frauenärztin. Die fand ich auch klasse und die war weder grob noch lief die Untersuchung irgendwie mechanisch ab. Ich denke es gibt überall schwarze Schafe und es dauert meist auch eine Weile, bis man den richtigen Arzt für sich selbst gefunden hat. Dabei ist es mir persönlich total egal, ob es sich dabei eben um einen Mann oder eine Frau handelt - Hauptsache, ich fühle mich gut aufgehoben und ich bin zufrieden. Ich kann mich derzeit echt nicht beschweren