Sprachentwicklung bei Jungs verzögert?
Mein Sohn ist jetzt 29 Monate alt. Bis er sein erstes Wort gesprochen hat, dauerte es ziemlich lange, denn da war er schon 18 Monate. Meine Freundin hat zum Beispiel eine in etwa gleichalte Tochter (sie ist einen Monat älter als mein Sohn), die spricht allerdings schon wirklcih sehr viel. Sie sind auch öfter zu Besuch und da merkt man den Unterschied in der Sprachentwicklung doch sehr deutlich. Natürlich verunsichert mich das als Mutter schon ein wenig, muss ich sagen.
Wir waren bisher auch bei allen vorgeschriebenen Untersuchungen, von der U1-7. Die letzte ist nun knapp 5 Monate her. Dort wurde auch ganz gezielt auf die Sprachentwicklung des Kindes eingegangen und es wurde nachgefragt, was der Kleine denn schon alles kann. Laut Kinderarzt sollten die Kleinkinder in diesem Alter schon die ersten Zwei-Wort-Sätze bilden können. Mein Kleiner tat dies aber nicht - er konnte gerade mal um die 30 Wörter, obwohl er schon zwei Jahre alt war. Der Kinderarzt meinte dann, dass man das auf jeden Fall im Aige behalten sollte. Ich einem Monat muss ich wieder in der Praxis vorbeischauen.
Leider hat sich an der Situation nicht wirklich was geändert. Mein Sohn ist jetzt fast zweieinhalb und bildet immer noch keine Sätze. Er hat zwar einige neue Wörter dazugelernt und ich verstehe auch eigentlich immer, was er will. Meine Familie hat damit aber arge Probleme, da er viele Dinge sehr undeutlich bzw. auch falsch ausspricht. Nur mit viel Fantasie können sie erraten, was der Kleine nun sagen will. Da ich ja tagtäglich mit ihm zusammen bin, fällt mir das natürlich deutlich leichter, das ist ja logisch. Meine Mutter meine auch, dass ich mir da erstmal keine Gedanken machen muss, denn Jungen wären ohnehin oftmals etwas sprachfauler als Mädels im selben Alter. Das wär bei mir und meinem Bruder auch so gewesen.
Wie war es denn bei euch? Hatten eure Kinder auch Probleme, ganze Sätze zu bilden oder ging das eigentlich recht flott? In welchem Alter waren eure Kinder denn da? Ehrlich gesagt graut es mir jetzt schon davor, nächsten Monat beim Kinderarzt vorbei zu schauen, denn ich habe irgendwie ein wenig Angst vor der Reaktion des Arztes. Sonst ist mein Kleiner echt ganz normal entwickelt, er ist motorisch wirklich sehr geschickt und er versteht auch echt alles, was man ihm sagt. Da gibt es wirklich keine Probleme, aber er ist eben ein wenig sprachfaul.
Wie könnte ich denn meinen Sohn zum Sprechen bewegen? Ich rede echt viel mit meinem Kleinen und lese ihm auch wirklich sehr viel vor - das findet er auch immer toll, aber einen Erfolg bezüglich seiner Sprachentwicklung ist bisher leider ausgeblieben. Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viel Sorgen und lasse mich zu sehr verunsichern, was das angeht. Möglicherweise wird es ja auch in den nächsten Monaten schlagartig besser - was meint ihr?
Entwicklungen bei Kleinkindern kann man nicht verallgemeinern, auch, wenn die Sprachentwicklung sehr wichtig ist. Wenn nun Dein Sohn aber bei anderen Dingen, wie der Motorik und des Wachstums, altersgemäß entwickelt ist, sehe ich eigentlich keinen Anlass, dass Du Dir da großartig Gedanken machen musst. Kinder "suchen" sich ihre Entwicklungsschritte letztendlich selbst aus und kompensieren das Ganze auch gern mit anderen Fortschritten. Vielleicht bewegt sich Dein Sohn eben wesentlich besser, als dass er spricht. Du hattest ja geschrieben, dass er motorisch sehr geschickt ist.
Ich würde nun die verzögerte Sprachentwicklung nicht auf das Geschlecht beziehen, mein Neffe beispielsweise war erst mit der Sprache recht fit und dann kam die Bewegung, also eben anders, als bei Deinem Sohn. Dass Du ihn ermunterst, ihn zum Sprechen zu bewegen und auch Bücher vorliest, ist ja lobenswert, aber möchte er das auch so oder hat er vielleicht noch andere Interessen? Und Musik kann hier auch helfen, sprich, Kindermusik, Lieder, mit ihm singen, das kann ihn auch zu mehr Sprechen verhelfen.
Mein erster Gedanke war, als Du von Deinen Sorgen geschrieben hattest, ob Dein Sohn eventuell Probleme mit dem Hören hat. Aber damit hat er nun keine Probleme, so Deine Beobachtungen. Ich würde es mit dem Singen probieren und vielleicht ist er wirklich einfach nur jemand, der sehr wortkarg ist und lediglich das Nötigste sagt. Vom Arzt oder von Vergleichen mit anderen Kindern solltest Du Dich weniger beeinflussen lassen, ich weiß ja, dass man es möchte, dass das eigene Kind möglichst nicht negativ auffällt, aber andererseits wird damit auch unbewusst Druck aufgebaut und den spürt auch schon so ein Zwerg.
Die Sprachentwicklung ist definitiv nicht vom Geschlecht abhängig, sondern vom Kind insgesamt. Es spielt dabei wirklich überhaupt keine Rolle, ob das Kind ein Mädchen ist oder ein Junge. Es gibt Jungen, die reden sehr schnell ihr erstes Wort und haben insgesamt eine gute sprachliche Auffassungsgabe und es gibt genauso Mädchen, die das gut können. Andersherum kann es sowohl beim Jungen, als auch beim Mädchen zu Sprachverzögerungen kommen. Und eine Sprachverzögerung ist -wie es der Name schon sagt - wirklich erst einmal nur eine Verzögerung und damit noch kein Problem oder eine Störung.
Es gab dazu mal eine Studie. In der wurde auch nachgewiesen, dass sehr viele Mütter mehr mit ihren Töchtern reden, als mit ihren Söhnen. Der Input für das Kind ist natürlich sehr wichtig und da kann auch nur was kommen, wenn das stimmt. Wieso viele Mütter aber mehr mit den Mädchen reden, ist unklar. Ich würde dir schon empfehlen, sehr sehr viel mit ihm zu üben. Ansonsten entscheidet er selbst, wieviel er reden will. Aber du darfst dich da nicht von ihm mit "reinziehen" lassen und musst sehr viel reden - und bitte deutlich.
Ich kann deine Sorge verstehen. Bedenken musst du aber, dass das nur ein Richtwert ist, was die meisten Kinder in dem Alter eben können. Da bedeutet aber noch lange nicht, dass er das nicht wieder aufholen kann. Manchmal kommt der Knackpunkt eben erst später. Ich finde es nur wichtig, dass die Mütter nicht hoffen, dass der von allein kommt, sondern das Kind dann wirklich auch fördern.
Ist er denn bewegungstechnisch altersgerecht entwickelt? Würde mich jetzt nicht verwundern, wenn er da sogar sehr schnell war. Oftmals "suchen" sich die Kinder entweder die Sprache aus, oder die Bewegung. In einem sind sie eher langsam, in dem anderen schnell.
@ winny: Ja, bewegungstechnisch ist er wirklich altersgerecht entwickelt. Er ist mit 11 Monaten gelaufen und kann auch mittlerweile sehr schnell rennen, springen, Ball werfen und fangen, schraubt an seiner Werkbank herum usw. Da mache ich mir echt gar keine Sorgen und da war er auch eher früh entwickelt als zu spät.
Klar achte ich darauf, dass ich ihn fördere. Ich rede wirklich sehr viel mit ihm und achte da natürlich auch darauf, dass ich es möglichst deutlich ausspreche. Der Arzt hat übrigens empfohlen, ihn nicht zum Nachsprechen zu ermutigen, denn das würde nichts bringen. Wenn er etwas falsch ausspricht, sollte man das Wort in einem Satz verpackt richtig wiederholen und die Kinder eben nicht hundert Mal gezielt das Wort wiederholen lassen. Die meisten würden dann nämlich eher auf stur schalten und überhaupt nicht mehr reden
Die meisten Eltern in meinem näheren Umfeld sind der Meinung, dass es nach und nach kommen wird und ich mich nicht verrückt machen soll. Das ist aber leichter gesagt als getan. Eventuelle Hörprobleme konnte mna ja auch von vorher herein ausschließen, da kurz nach der Geburt auch das neue Neugeborenen-Hörscreening bei ihm durchgeführt wurde, welches völlig in Ordnung ist. Außerdem versteht er auch wirklich alles, was man ihm sagt. Ich werde da jetzt einfach weiter vorlesen und viel mit ihm sprechen. Mal abwarten, was der Arzt nächsten Monat empfehlen wird
Ich würde mir auch nicht all zu viele Gedanken machen und wge sogar zu behaupten, dass der Bub merkt, dass rundherum meinen, dass etwas mit ihm nicht stimme. Kinder haben ganz feine Antennen und spüren diesen Druck, der auf den Eltern und somit auch auf ihnen lastet. Es kann deshalb sein, dass er noch etwas unsicher ist. Du solltest ihm alle Zeit der Welt lassen und keinesfalls drängen.
Lese ihm bitte weiterhin viel vor. Fingerspiele oder lustige Reime können genau in diesem Alter auch ein großer Schatz darstellen. Versuche seine Interessen heraus zu finden- dabei handelt es sich bei Jungs meistens um Autos und andere technische Dinge. Beschaffe dir gezielt solche Lektüre, die dein Bub interessieren könnte. So weckst du sein Interesse, mit der Sprache spielen zu können.
Auch wenn es Dich nicht beruhigen wird: wie schon erwähnt sind Jungen nicht per se Spätzünder was die Sprachentwicklung angeht und auch das Neugeborenen-Hörscreening schließt leider nicht immer aus, dass es eben doch am Hörsinn liegt, wenn die Sprachentwicklung verzögert ist. Zu Letzterem war ich bei einer Bekannten erschüttert, die auch alle Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen hatte und bei deren beiden Kindern trotzdem ein Hörschaden unbemerkt blieb. Dadurch hatten beide auch Probleme, die aber operativ behoben wurden und dann auch schnell zu einer Besserung in der Sprachentwicklung führten.
Mein Sohn hat sich mit dem Sprechen auch Zeit gelassen, wenn auch nicht so lange. Er ist immer noch der Typ, der Dinge erst dann tut, wenn er merkt, dass es sinnvoll ist und einen Anreiz gibt. So hat er im Kindergarten auch erst mit 18 Monaten gesprochen, einmal hat er ein anderes Kind verbessert, dass den Namen der Erzieherin falsch aussprach und dann stand er vor einer völlig perplexen Erzieherin, mit der Bitte um weitere Salzstangen - die Standardmenge hatte ihm nicht gereicht. Du siehst also, es gibt viele unterschiedliche Probleme, die nicht immer etwas schlimmes verheißen müssen.
An Deiner Stelle, würde ich wohl weiter so verfahren wie bisher: ihm viel vorlesen, viel mit dem Kleinen erzählen - natürlich im Dialog, aber auch sehen, was der Kinderarzt vorschlägt. Dass Kinder das Sprechen ganz aufgeben, wenn sie zu sehr getriezt werden, habe ich auch bei meinem Sohn erlebt, der hatte ein Problem mit den S-Lauten und hat mit bestimmten Personen - die es nur gut meinten - schon nicht mehr gesprochen als wir eine entsprechende Therapie begonnen haben.
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