Feuchtigkeit bei Opal, Opalit und Ammolit

vom 16.01.2010, 11:34 Uhr

Eigentlich ist es eine Frage für Kristallexperten, und fällt somit wohl in den geologischen Bereich, aber da die meisten Leute hier mit Opal und opalähnlichen Steinen wohl nur als Schmuck zutun haben, stelle ich die Frage hier in der Kategorie "Kleidung". Schmuck gehört da ja irgendwie dazu.

Und zwar ist es so, dass Opal, der Edelstein, wasserhaltig ist. Je wasserhaltiger er ist, desto leuchtender und vielfältiger sollen die Farben sein. Für den typischen, opalisierenden, farbwechselnden Effekt sind Opale ja gerade berühmt, und das macht sie unter den Steinen auch so besonders. Und bei besonders edlen Opalen mit starker Leuchtkraft und vielfältigen Farben, ist der Wassergehalt eben oft besonders hoch. Da können es tatsächlich etwa 25% Wasser sein. Der durchschnittliche Wassergehalt liegt aber so zwischen 2 und 5 Prozent.

Die Folge ist allerdings, dass Opale auch mit der Zeit austrocknen können. Bei hohen Temperaturen ist das besonders der Fall. Auch große Temperaturschwankungen schaden Opalen. Sie können die Farbe verlieren oder auch rissig werden. Um dem vorzubeugen, soll man Opale regelmäßig in ein Wasserbad legen, damit sie sich quasi wieder mit Wasser vollsaugen können.

Opalit ist ein Opal, der die Farbe nicht je nach Lichteinfall wechselt. Das unterscheidet ihn vom "vollen" Opal und macht ihn dadurch auch kostengünstiger. Aber da es ansonsten auch nur ein gewöhnlicher Opal ist, kann ich dann daraus schließen, dass man Opalit auch regelmäßig "baden" muss, damit er nicht zerstört wird? Dies liest man seltener, aber logisch gesehen müsste es doch auch so sein, oder nicht?

Wie sieht es aber nun bei Ammolit aus? Ammolit ist opalisierter Ammonit. Ammoniten sind fossile Tiere, und die können eben auch zu Opal fossilisiert sein, wie auch zu verschiedenen anderen Gesteinsarten (sehr oft habe ich beispielsweise schon Quarz-Fossilien gefunden, und über Pyrit-Fossilien habe ich hier bei Talkteria ja auch schon geschrieben).

Nun, da diese opalisierten Ammoniten auch aus Opal bestehen, dann müsste man sie auch in Wasser tränken, damit sie nicht zerstört werden? Gerade bei Fossilien fände ich das schlimm, wenn sie so zerfallen würden, da sie dann ja auch die charakteristischen Artmerkmale verlieren würden. Also es wäre dann noch tragischer, als bei einem "normalen" Opal, der einfach nur rund ist. Also, für mich jedenfalls als Fossiliensammler. An sich sind aber normale Opale wegen der Reinheit sonst eben doch noch teurer.

Nun habe ich aber gelesen, dass opalisierte Fossilien nicht wie Opale behandelt werden müssen, da sich der Opal da mit einem anderen Mineral verbunden hat und daher im Gestein gar kein Wasser vorhanden ist, also auch keines regelmäßig erneuert werden muss. Stimmt das? Muss man Opal-Fossilien also nicht wie Opale pflegen, sondern kann sie unbehandelt einfach so in der Vitrine liegen lassen, ohne, dass man fürchten muss, dass sie durch Austrocknung beschädigt werden? Oder ist das vielleicht von Opal-Fossil zu Opal-Fossil anders? Wenn ja, woher weiß man, was für ein Opal-Fossil man hat? Kann man das irgendwie erkennen?

Außerdem soll es die Möglichkeit geben, Opal-Fossilien und auch andere Opale und Opalite zu konservieren. Man muss sie dazu mit einem wasserundurchlässigen Lack lackieren, sodass das Wasser nicht entweichen kann. Also blieben die Opale dann immer feucht und es käme zu keinem Feuchtigkeitsverlust, der Rissbildung fördert. Klappt das überhaupt?

Bekommt man gekaufte Opale, Opalite und Opalfossilien oft schon so behandelt, sodass man nichts mehr machen muss? Oder muss man das selbst machen? Ist es deutlich ersichtlich, ob das vorliegende Stück schon behandelt worden ist, oder nicht? Also, sind beispielsweise unbehandelte Stücke rissig oder haben eine ungleichmäßige Oberfläche? Ich weiß darüber leider wenig, denn Opal-Fossilien sind nicht so wirklich etwas, was man andauernd hier in Deutschland finden würde.

Aber vielleicht kann mir ja einer von euch weiter helfen. Vielleicht hat einer von euch ja einen Opal, Opalit, Opal-Fossil oder mehrere (wird ja alles auch als Schmuck verwendet), und kann mir Auskunft darüber geben, wie er sieht behandelt, wenn überhaupt? Haben sich bei euren Stücken schon Wassermangel-Schäden ergeben? Wenn ja, nach wie vielen Monaten oder Jahren? Lassen sich die durch Feuchtigkeitszugabe dann wieder beheben? Gibt es sonst noch etwas, was man im Umgang mit diesen Dingen beachten muss, damit man lange (möglichst unbegrenzt) Freude an seinem Teilchen hat?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also ich würde mich zwar nicht als Kristall-Experte bezeichnen, aber ich habe einen Bekannten, der Edelsteine aller Art als groß angelegtes Hobby sammelt. Und er hat mir auch mal etwas über Opale erzählt. Es ist richtig, dass Opale einen Wassergehalt haben, der hauptsächlich für das Schimmern verantwortlich ist. An der Luft verliert Opal dann allmählich Wasser. Wenn du den Edelstein aber in feuchter Umgebung aufbewahrst, dann ist das Mineral in der Lage, Wasser wieder aufzunehmen bzw. es gar nicht erst zu verlieren. Das sollte bei Fossilien auch nicht anders sein.

Mein Bekannter hat auch Thermometer und Hygrometer in seinem großen Edelstein-Sammel-Raum hängen. Er passt immer auf, dass die Luffeuchtigkeit möglichst hoch bleibt. Welche genauen Werte das sind, kann ich dir aber jetzt nicht sagen. Bei Nutzungszimmern sagt man ja immer so 40 bis 60 Prozent, also würde ich als Aufbewahrungsfeuchte für Edelsteine so etwa 80 Prozent für in Ordnung halten. Du solltest den Opal dann aber auch im Auge behalten und beobachten, ob er sein Schimmern bei der gehaltenen Luftfeuchte verliert oder behält.

» derpianist93 » Beiträge: 112 » Talkpoints: 0,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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