Treiber aktualisieren - Sind All-in-1-Lösungen gut?

Oft hat man ja das Problem, dass ein Treiber auf seinem PC beziehungsweise Laptop veraltet ist und man die neue Version direkt von der Herstellerseite der Hardwarekomponente herunterladen muss. Wenn die Treiber allerdings gleich bei mehreren Hardwarekomponenten im Rückstand sind (so ist es bei mir gerade der Fall), ist es einem oft zu lästig diese Treiber einzeln herunter zu laden.

Zufällig habe ich gerade in der Chip 100 von einem Programm ("SlimDrivers") gelesen, welches angeblich alle Treiber automatisch aktualisiert. Dabei hat sich für mich allerdings die Frage ergeben, ob diese Programme überhaupt alle Treiber herunterladen können, da diese ja von den verschiedensten Herstellern kommen. Was meint ihr? Sind die Programme wirklich die perfekte Lösung für das Treiber-Problem?

Meine persönliche Meinung ist man sollte die Finger von solchen Tools lassen. Genauso wie diverse "Tune-Utilities" kann man sich auch mit dieser Software sehr leicht das System "zerschießen". Da viele User keine regelmäßigen Backups machen ist das Geschrei, wenn etwas schief läuft, meist groß. Abgesehen davon muss man nur einen Treiber regelmäßig aktualisieren und zwar den der Grafikkarte und diesen auch nur wenn man ein "Gamer" ist.

Diese Aussage würde ich nicht pauschalisieren, also dass man die Finger von solchen Programmen lassen sollte. Erst einmal hat die Zeitschrift Chip einen recht guten Ruf und ich bin selber Leser dieser Zeitschrift und bin auch immer froh über die kleinen Programme und Tools, die mitgeliefert werden. Diese nutze ich in verschiedener Hinsicht und Häufigkeit.

Die Zeitschrift erklärt meistens Schritt für Schritt die Nutzung von solchen Programmen. Natürlich sollte ein Computeranwender, unabhängig davon, ob er jetzt ein neues Programm, mit dem er vielleicht nicht umgehen kann, installieren oder nutzen will, regelmäßige Sicherheitskopien, Systemabbilder oder dergleichen anfertigen. Für die Unfähigkeit und Unwissenheit im Bezug auf solche Programme kann die Zeitschrift nichts für und da können auch die Programme nichts für. Man sollte nur die Finger davon lassen, wenn man keine Ahnung hat. Oder man sollte sich zumindest vorher informieren. Tune-Up Utilities, ein Programm, von dem auch mal eine Freeware oder Testversion in der Chip war, hat mir persönlich recht gut gefallen und hat auch ein wenig mehr Performance gebracht. So viel dazu.

Dann ist es auch nicht korrekt, dass man die Treiber nicht aktualisieren muss, sondern nur, wenn man ein Gamer ist, den Grafiktreiber. Sicherlich MUSS man die Treiber nicht aktualisieren. Oftmals bringt eine Aktualisierung aber eine Performanceverbesserung. Ich hatte auch schon den einen oder anderen Drucker oder ein anderes USB-Gerät, für welchen/s ich den Treiber aktualisieren musste, so ist es nicht, und gerade diese Tatsache straft die Aussage, dass keine Aktualisierungen benötigt werden, lügen.

Dann noch eine Frage, wenn du ein neues Betriebssystem auf deinen Computer, Laptop, Netbook etc. spielst, aktualisierst du dann nicht die Treiber? Wenn ich bedenke, dass Windows XP auch schon in die Jahre gekommen ist, das aber noch einige neue Netbooks als Standard-Betriebssystem haben, dann ist wohl allen klar, dass es auch neuere Treiber gibt, als auf der Installations-CD von Windows XP, die bei dem einen oder anderen vielleicht schon seit mehr als einem halben Jahrzehnt im Schrank liegt.

Wie dem auch sei, ich habe auch schon versucht, die eine oder andere All-in-One Lösung für Treiberaktualisierungen genutzt beziehungsweise versucht zu nutzen. Ich muss sagen, dass die alle nicht kostenlos waren und ich da auch nicht ganz hinter geblickt habe, wie die Suche nach den Treibern abläuft und wie daran gekommen wird. Ich finde es nicht wirklich schwer oder umständlich die Treiber, wenn man weiß, welche man braucht, zu suchen, zu finden und herunterzuladen. Auch kann man auf jeder Herstellerseite nachgucken, ob es Aktualisierungen für eine genutzte Computerkomponente gibt.

Lerne für das Leben: Früher hieß so etwas auch multifunktional, heute eben All-in-One. Welches AIO-Tool kennt jeder? Das Schweizer Taschenmesser. Jetzt frage dich mal, ob das ein Mensch ernsthaft dazu benutzt, um im Garten die Bäume zu sägen, in der Wohnung die Schrauben in die Wand zu drehen, die Fingernägel zu schneiden oder das Filet zu zerteilen. Die Antwort: Nein. Das Ding kann alles, aber so gut wie nichts richtig. Ein Hölzchen schnitzen, eine Weinflasche öffnen und das war es auch schon fast. Alles andere sind Kompromisse.

Und nach meiner bescheidenen Lebenserfahrung gilt dieses Prinzip übergreifend. AIO oder multifunktional kann alles, aber nichts richtig. Davon sollte man also prinzipiell die Finger lassen.

Stopp! Was bist du denn für ein alter Sack? Schweizer Taschenmesser. Das einzige AIO-Tool, dass Menschen unter 20 heute kennen ist das iPhone. Zugegeben, da hat sich wirklich mal jemand Gedanken gemacht. Abgesehen davon, dass mir diese Idee schon 1981 morgens auf dem Klo gekommen ist, sollte man sich aber trotzdem fragen: Warum hat die Menschheit so lange gebraucht, um auch nur ein weitestgehend funktionierendes AIO-Tool zu realisieren? Weil das im Prinzip eben immer in die Hose geht.

Wenn du also einen Rasenmäher willst, der deine Festplatte umgräbt - nur zu. Und wenn es schief geht, erinnere dich an diesen Thread und an den Spruch: Never touch a running system!