Extra Programm für Amy Winehouse bei VOX!
Wie Vox aktuell bekannt gibt, werden sie ein Sonderprogramm bei sich einrichten, was einfach in den normalen Sendebetrieb eingeschoben wird. Und zwar wird dies Donnerstag Abend der Fall sein! Das Ganze nennt sich dann "Leben, Sterben" und wird so um die 2 Stunden andauern. Darin wird eben darauf geschaut, was denn Winehouse alles so in ihrem Leben getrieben hat, von musikalischer und von menschlicher Seite her.
Darin eingebaut hat man dann gleich auch noch ein Portrait, was es aber schon vor ihrem Tode gab. Dieses Portrait wurde aus dem Englischen übernommen und in diesem Portrait gibt auch das Elternhaus noch einmal verschiedene Meinungen über die Sängerin ab. "My Daughter" heißt das und das hat man noch niemals in Deutschland sehen können. Also sollte man morgen Abend durchaus einschalten, wenn man sich für Amy Winehouse noch interessiert. Wie findet ihr es, dass extra das Programm umgegraben wird wegen eines Todes einer Sängerin? Werdet ihr euch das anschauen? Hier könnt ihr euch noch mehr Informationen zu Morgen Abend sichern, falls ihr Interesse an den Sendungen haben solltet.
Winehouse-Fans werden es mir verzeihen, aber so ganz kann ich das nicht verstehen. Sicher war sie eine gute Musikerin, aber so großartig und richtungweisend in der Musik nun doch nicht. An einen Michael Jackson kommt sie bei Weitem nicht ran und damit kein Missverständnis aufkommt, ich bin absolut kein Michael-Jackson-Fan. Warum ausgerechnet bei Amy Winehouse ein dermaßen großer Aufwand betrieben wird ist mit schleierhaft.
Vor kurzen starb Peter Falk, ein wirklich großer Schauspieler. Ich habe nicht bemerkt, dass deswegen irgendwo ein Fernsehprogramm umgestellt wurde. Ebenso wenig wie für die großartige Elizabeth Taylor oder den einzigartigen Entertainer Peter Alexander, alles Menschen, die in diesem Jahr gestorben sind. Und die sich wohlgemerkt nicht zu Tode gesoffen und mit Drogen voll gepumpt haben und ein wirklich beachtliches Lebenswerk hinterlassen haben. Um bei der Musik zu bleiben: Gary Moore war einer der größten Gitarristen dieser Zeit und hat dem Genre Rock und Blues wichtige Impulse gegeben - er starb ebenfalls dieses Jahr... unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Mir tut Amy Winehouse von Herzen Leid, sie litt wohl unter einer Boderline-Störung und niemand sollte so jung sterben. Aber warum in der Presse ganze Seiten mit dieser Nachricht gefüllt werden und fast mehr darüber zu lesen ist als über das schreckliche Attentat in Norwegen und warum ein Sender deswegen sogar sein Programm ändert ist für mich nicht nachvollziehbar.
Letztendlich bleibt es den Programmmachern überlassen, ob sie den Tod Amy Winehouse' als so wichtig empfinden, dass sie dafür ein Portrait und die Geschichte der Amy Winehouse senden möchten. Was ich mir hier gut vorstellen kann, ist, dass sowieso geplant war, ein Portrait über Amy zu bringen und dass sie nun verstorben ist, ist ein sehr merkwürdiger Zufall. Einen anderen logischen Grund kann ich mir ehrlich gesagt nicht so vorstellen.
Sicherlich war Amy eine sehr gute Sängerin und Musikerin, auch, wenn ich nicht allzu viel von ihr kenne. Und ich denke auch, dass sie durchaus selbst Schuld an dem frühen Tod ist, da sie wohl nicht die Kraft und vielleicht auch nicht den Willen hatte, von Drogen und Alkohol loszukommen. Das Ganze aber noch etwas frenetisch mit einem Sonderprogramm zu gestalten, hat schon etwas tragisches und vielleicht ja, einen bestimmten Hype, den ein Peter Falk oder ein Gary Moore nicht erlebt haben. Das mag vielleicht auch an dem Alter oder an der Vorgeschichte liegen, ich weiß es nicht.
Wenn man nun die Geschichte der Winehouse nicht anschauen möchte, meine Güte, erstens muss man nicht rund um die Uhr fernsehen und zweitens gibt es noch Auswahlmöglichkeiten.
Also bei Michael Jackson konnte ich das ja noch eher verstehen. Aber hier fehlt mir dann ehrlich gesagt schon das Verständnis. Gut, 2 Stunden mögen jetzt nicht eine Ewigkeit sein, aber wenn ich mir die Bedingungen mal anschauen unter welchen sie gestorben ist und wie sie die letzten Jahre zugebracht hat - dann kann ich das ehrlich gesagt nicht verstehen, dass man das so dermaßen Wirbel um sie macht.
Natürlich ist ihr Tod bedauerlich, dass sollte auch nicht zur Diskussion stehen, weil es immer bedauerlich sein sollte, wenn ein so junger Mensch aus dem leben scheidet. Nur ist sie leider nicht ganz unschuldig daran und bedenken sollte man meiner Meinung auch immer, dass sie auch eine Vorbildfunktion hatte. Sicherlich muss man es sich nicht ansehen - aber mal im Ernst: die letzten Jahre waren nicht besonders berichtenswert. Für die Klatschpresse natürlich aber nur, weil sie über ihre vielen Abstürze berichten konnte. Was Positives gab es ja leider kaum noch zu berichten und musikalisch hat sie sich auch nicht mehr hervortun können.
Eine Meinung kann man auch dazu haben, wenn man es sich nicht anschauen will - und Sendezeit nimmt es ja trotz allem weg. Wobei ich jetzt nicht weiß, ob das wirklich geplant war im Vorfeld oder nicht. Und wenn ist es kein merkwürdiger Zufall, dass sie gestorben ist, sondern einfach nur ein Zufall. Aber auch wenn sie noch leben würde, wüsste ich nun nicht genau, wieso man sich das dann anschauen sollte.
Ich bitte auch jetzt schon mal um Verzeihung bei den Fans von Amy Winehouse, aber ich kann es auch nicht verstehen. So tragisch ihr Ende und ihr Leiden auch gewesen sein mag, aber so etwas verschuldet man immer selbst. Man selbst entscheidet Drogen zu nehmen oder sich dem Alkohol hinzugeben, um mit seinen Problemen klar zukommen. Man kann auch einfach sagen, ich mache jetzt mal nicht soviel. Dass man kein Halbtagsstar sein kann, ist mir schon bewusst, aber trotzdem gibt es andere Lösungen.
Nur weil sie es übertrieben hat und daran nun verstorben ist, soll dann noch alles umgekrämpelt werden? Soll ein hochlobender Nachruf gemacht werden, soll ein Sonderprogramm gemacht werden, dass ihr Leben und Sterben darstellt? Es gab so viele größere oder gleichgroße Stars, bei denen kein Trubel oder zumindest nicht so ein großer Trubel um deren Tod gemacht wurde. Das kann ich beim besten Willen nicht verstehen, das klingt jetzt vielleicht etwas hart, aber so ist eben meine Meinung.
Ein Portrait einer verstorbenen Person finde ich gut und in Ordnung, wenn dann das Fernsehprogramm kurzfristig dafür etwas umgestaltet wird, aber man muss es nicht übertreiben.
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