Das Glück ist mit dem Tüchtigen...
Kennt ihr dieses Sprichwort? Ich glaube es hat zumindest jeder einmal gehört. Aber trifft denn dieses Sprichwort eigentlich zu? In einer fairen Welt würde dieses Sprichwort immer zutreffen. Es sollte auch so sein, dass jeder der viel leistet, auch das entsprechende Glück empfängt. Leider ist dies nicht immer der Fall, oder seid ihr hier anderer Meinung? Ich kenne viele Leute die mehr als tüchtig sind aber dennoch einen Schicksalsschlag nach dem anderen erleben. Hier sieht man dann, dass das Sprichwort doch ziemlicher Quatsch sein kann. Natürlich kann man an jedem Sprichwort etwas auszusetzen haben aber bei diesem empfinde ich die Bedeutung als besonders unzutreffend. Es gibt Leute, die leisten jeden Tag so viel, dass ihnen das Glück, wenn es denn nach dem Sprichwort gehen würde, quasi zum Hals heraushängen müsste.
Aber wer gilt jetzt eigentlich als tüchtig? Ist es der Geschäftsmann, der selbst am Wochenende bemüht ist noch erfolgreich Geschäfte abzuschließen und damit seine Familie außen vorlässt? Oder ist es der einfach der kleine Arbeiter, der Punkt 7 Uhr auf Arbeit erscheint und bis 17 Uhr oder gar länger schuftet um seine Familie ernähren zu können? Ich könnte hier noch ein paar weitere Beispiele aufzählen aber was ich damit eigentlich sagen will: Sind wir nicht eigentlich so gut wie alle mehr als tüchtig? Haben diese Leute nicht auch mal ein wenig Glück verdient, bei dem was sie alles leisten? Wenn man dem Sprichwort glauben schenken soll, dann sollte dies ja auch der Fall sein. Es wäre super wenn dem so wäre. Ob das dann auch so reibungslos funktionieren würde ist natürlich eine andere Sache.
Ich finde, Glück haben ist das eine und tüchtig sein ist das andere. Als Glück empfinde ich es nicht, wenn man Geld findet oder mal ein Gewinnspiel gewinnt. Das mag sicher auch eine Art von Glück sein aber für mich hat Glück haben eine andere Bedeutung. Glück ist für mich wenn man gesund ist oder das Glück hat Freunde zu haben, die einem immer helfen und nicht von einem zurückweichen. Glück ist wenn man eine lange Autofahrt unbeschadet übersteht und bei seinen Freunden, Bekannten oder der Familie wieder gut ankommt. Glück ist wenn man in der Lage ist reisen zu können und die Welt zu sehen.
Man selbst kann aber auch etwas dafür tun um das Sprichwort in Richtung Wahrheit zu lenken, indem man einfach einem Menschen an die Hand nimmt, dem es nicht gerade sehr gut geht, oder diesen einfach den Rücken stärkt. Ihm einfach zur Seite stehen. Und wenn man demjenigen doch nicht helfen kann, dann versucht man ihn aufzuheitern oder hört euch seine Sorgen an. So etwas wirkt sehr befreiend. Tut man dies, kommt das Sprichwort wieder ins Rollen. Denn ihr seid dann das selbst das Glück, dass den Tüchtigen zur Seite steht. Dies waren heute so die Gedanken, die ich mir mal gemacht habe. Seht ihr es genauso, oder findet ihr, dass das Sprichwort immer zutrifft?
Ich glaube vor allem, dass es eine ganz subjektive Empfindung ist, ob man ein Glücklicher ist oder eben nicht. Der Mensch hat wohl, möglicherweise vor allem in unserer westlichen und wohlstandsgeprägten und -orientierten Welt, grundsätzlich das Bedürfnis, sich immer weiter zu steigern, sich selbst zu übertreffen, sich an anderen und an sich selbst zu messen und vergisst dabei oft, dass er auch Momente braucht, in denen er zur Ruhe kommen kann und zu genießen, was ihn wirklich glücklich macht. Das muss nicht auf jeden zutreffen, es gilt aber, zumindest in meinem Freundeskreis, wohl für ziemlich viele Menschen.
Was ich als Glück empfinde, musst Du allerdings möglicherweise wiederum nicht als mein Glück empfinden. Wenn Du mich also kennst und ich Dir von Schicksalsschlägen erzähle, die ich erlitten habe, von meinen Krankheiten, mit denen ich manchmal vielleicht kämpfen muss oder wenn Du erfährst, welche Anstrengungen ich unternehme, um mein blankes Überleben zu sichern, dann mag das für Dich als objektiven Betrachter so aussehen, als hätte ich ein unglaublich schweres Leben ohne entsprechendes Glück.
Ich selbst kann aber, wenn ich Dir all das erzählt habe, nach draußen gehen, mich auf irgendeine frisch gemähte Wiese oder an einen See in die Sonne setzen, die Augen schließen und meine Sinne für alles öffnen, was mich an der Natur fasziniert, ich kann Geräusche und Gerüche aufsaugen und mein bloßes Sein fühlen. Vielleicht esse ich danach ein billiges Eis vom Penny, das ich als überaus wohlschmeckend empfinde und das in diesem Moment, wenn ich es zulasse, als pures Glück empfinden kann.
Meiner Meinung nach ist es also gar nicht so einfach für einen Außenstehende, zu beurteilen, ob jemand Glück hat oder nicht. Was mir als unglückliches Leben erscheint, muss kein unglückliches Leben sein und von dem, der es lebt, auch nicht als solches empfunden werden.
Allerdings wird es dann besonders schwierig und auch sicherlich traurig, wenn man miterleben muss, dass manche Menschen wirklich kein Glück mehr empfinden können und die Schwere ihres Alltags ihnen diesen Blick im Laufe der Zeit völlig verbaut hat. Eigentlich sollte doch jeder, ob nun tüchtig oder nicht, empfinden können, dass er ein glücklicher Mensch ist, weil er leben kann, weil er vielleicht Kinder hat, weil er fließendes Wasser bekommt, wenn er den Wasserhahn aufdreht, weil er sich ernähren kann. All das Aufgezählte hat aber nicht jeder Mensch in seinem Leben, und das ist es, was ich bedauernswert finde.
Diejenigen, die allerdings meinen, kein Glück zu haben, sind nach meiner Erfahrung oft Grund unzufriedene Menschen, die eigentlich wirklich genügend Gründe hätten, glücklich zu sein, das aber vor lauter Eifer und Streben gar nicht mehr wahrnehmen können. Manchmal gelingt es, sie im übertragenen Sinn an die Hand zu nehmen und ihnen ihr Glück zu zeigen. Erforderlich ist allerdings aber ein Umdenken und die eigene innere Bereitschaft, Glück überhaupt zulassen zu können, denn es handelt sich hierbei eben einfach nur um eine Wahrnehmung, um ein Gefühl.
Heißt es nicht: Das Glück sei mit den Tüchtigen? Das wäre dann ja schon minimal ein anderer Sinn. So kenne jedenfalls ich den Ausspruch. Was jemanden glücklich macht, kann man aber nicht verallgemeinern. Die einen macht die Arbeit glücklich und die anderen die Familie und wieder andere macht es nur glücklich, wenn sie beides miteinander vereinen können. Sicherlich gibt es noch mehr Faktoren, die glücklich machen können, aber das sind ja so die großen davon.
Es muss aber auch nicht derjenige nicht tüchtig sein, der eben nicht alles von der Karriere abhängig macht. Man kann auch anderweitig tüchtig sein. Gemeint ist mit Sicherheit, dass man - egal für was man sich entscheidet - etwas dafür tun muss und nur wenn man das auch macht, wird man glücklich oder soll man glücklich werden.
Fakt ist auch, dass von nichts auch nichts kommt. Und selbst wenn dich eine frisch gemäht Wiese glücklich macht, so musst du trotzdem den Weg dahin gehen und dich da hin legen. Manchen ist selbst das schon zu viel. Und wenn es dich eben glücklich macht, eine ganz bestimmte Position in einem Unternehmen zu haben, dann musst du auch etwas dafür tun. Gewisse Dinge hat man einfach in der Hand. Und für andere braucht man etwas Glück. Aus diesem Grund sollen die, die etwas tun auch das kleine bisschen Glück noch dazu bekommen, damit daraus eine runde Sache wird.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-167147.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1034mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 2993mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1846mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1341mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?