Bei Ankauf einfach übertriebene Werte angeben - klappt das?

vom 31.07.2011, 10:03 Uhr

Durch einen Thread über Momox bin ich einmal wieder auf ein Thema aufmerksam geworden, was mir schon immer in den Sinn gekommen ist. Und zwar kennt doch inzwischen beinahe jeder diese Ankaufsportale, ob es nun Momox oder Flip4New oder was auch immer ist. Auf jeden Fall gibt es manchmal ja die Möglichkeit, sogar ganz spezielle Bewertungsbögen auszufüllen, mit denen dann die Qualität und das Aussehen und weitere Zustände des Gerätes eigentlich geklärt werden sollen.

Natürlich gehört es sich nicht, aber der eine oder andere wird sein Gerät doch bestimmt schon einmal besser gemacht haben, als es im Endeffekt dann wirklich gewesen ist. So wird doch bestimmt auch schnell aus ein paar Kratzern eine ganz reine Oberfläche. Bei den Ladekabeln kann man natürlich nicht den Anbieter ein wenig an der Nase herum führen, denn das fällt selbstverständlich sofort auf, wenn es nicht mitgeschickt wird.

Aber habt ihr denn schon einmal etwas bei einem solchen Ankauf im Internet einfach ein wenig besser gemacht, als es wirklich war? Wie war dann die Reaktion des Anbieters? Hat er euch das Gerät zurückgeschickt oder hat er den Preis dann auch tatsächlich so überwiesen? Warum macht man es denn nicht einfach so, dass man das Gerät einfach einschickt und der Ankäufer könnte dann beurteilen, was denn das Gerät aufgrund des Aussehens und der Gerätezustände ihm Wert ist? Wäre das zu viel Aufwand oder wieso lässt man das immer sein?

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich habe bei solchen Portalen bisher nur Bücher und CD's bzw. DVD's verkauft, aber noch keine Elektronikartikel oder andere Geräte. Bei den Büchern, CD's und DVD's musste man glaube ich so ein Formular gar nicht ausfüllen, allerdings werden natürlich nur funktionstüchtige und vollständige Artikel abgenommen und keine Bücher, in denen rumgekritzelt wurde. Also habe ich selbstverständlich auch nur die Bücher dort verkauft, die auch noch gut waren und habe nichts behauptet, was nicht stimmt.

Bei anderen Portalen wie Ebay oder auch Tauschbörsen halte ich es ähnlich. Ich gebe immer ganz genau an, in welchem Zustand sich der jeweilige Artikel befindet. Dabei ist es eher so, dass ich den Artikel sogar schlechter beschreibe, als er eigentlich ist. Das liegt daran, dass ich keine schlechten Bewertungen bekommen möchte. Und bisher hat sich das auch ausgezahlt. Die Bewertungen waren alle positiv und oftmals war es sogar so, dass hinterher gesagt wurde, dass der Artikel besser war als erwartet. Dadurch haben schon viele bei mir mehrfach gekauft.

Sicherlich kann man Ebay und Co nicht ganz mit Momox und anderen Ankäufen vergleichen, trotzdem setze ich lieber auf Ehrlichkeit und mache die Ware nicht besser als sie eigentlich ist.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Nein. Du kannst durchaus davon ausgehen, dass man die Angaben auch überprüfen wird. Und wenn du versuchst gerade sowas wie Kratzer schön zu reden oder sie gar nicht erwähnst, dann sind das eindeutig Falschangaben. Da kann es dir schon passieren, dass sie die Artikel einfach genau aus diesem Grund nicht nehmen.

Und mal ehrlich, wieso sollte man so gemein sein und den Leuten nicht einfach die Arbeit erleichtern, indem man korrekte Angaben macht? Wieso sollte man mit allem Mitteln versuchen, da jemanden zu täuschen? Ich denke, man sollte durchaus so freundlich sein und einfach genaue Angaben machen. Ich mache grundsätzlich immer auf Auffälligkeiten aufmerksam. Ist der Artikel neuwertig und hat einfach nichts, dann kann man auch nichts erwähnen. Aber bei älteren Artikeln gibt es ja immer mal so etwas wie Abgriffspuren oder Lagerungsspuren. Die werden dann genau erwähnt und der potentielle Käufer kann selber entscheiden, ob er es will oder nicht.

Ich erwarte ja genauso, dass man komplett alle Angaben genau macht. Und ist das nicht der Fall kann man durchaus damit rechnen, dass ich mich da beschwere. Ich kann zum Beispiel Markierungen in Büchern oder Eselsohren nicht leiden und wenn so etwas nicht erwähnt wird (auch wenn es nur eine Markierung oder nur ein Eselsohr ist), dann regt mich das schon auf. Weil ich unter den Umständen das Buch nämlich definitiv nicht gekauft hätte.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Auch ich habe noch keinen meiner zum Verkauf stehenden Artikel in ein besseres Licht gerückt als es richtig gewesen wäre, weil ich überhaupt keinen Sinn darin sehe. Was nutzt es mir, wenn ich einem Ankaufsanbieter etwas erzähle, das dieser auch noch ohne Weiteres nachvollziehen kann und was dann in der Konsequenz dazu führt, dass die gesamte begonnenen Abwicklung wieder rückgängig gemacht wird und ich trotz aller Mühe, möglichst gut zu mogeln, meinen Artikel wieder zurückerhalte und jede Menge Arbeit damit hatte? Eben, es nutzt überhaupt nichts und insofern wäre ein solches Verhalten also schon absolut sinnfrei.

Darüber hinaus finde ich es auch nicht wirklich in Ordnung, wenn man versucht, sich einen besseren Ankaufspreis zu erschleichen, weil man auf bestimmte Mängel nicht hinweist oder diese versucht zu vertuschen, und ich kann mir auch vorstellen, dass damit sogar schon der Tatbestand des Betruges erfüllt sein dürfte. Besonders dann, wenn Du unwahre Tatsachen behauptest, um Dir daraus einen finanziellen Vorteil zu verschaffen, begehst Du meiner Meinung nach einen Betrugsversuch. Moralisch vertretbar ist es ebenfalls nicht, über Fehler oder Defekte hinwegtäuschen zu wollen, eben, weil es sich dabei um eine Täuschung handelt, im genannten Umfang und Zusammenhang wohl sogar um eine arglistige Täuschung.

Ich würde ein solches Verhalten also nicht empfehlen wollen und kann auch nicht wirklich nachvollziehen, wie man auf die Idee kommen kann, zu versuchen, jemanden zu täuschen, egal, ob es sich hierbei um eine Privatperson oder ein Unternehmen handelt, das getäuscht werden soll.

Warum man seine Geräte vorher vom Zustand her beschreiben soll, liegt allerdings recht klar auf der Hand, denn ich bin der Meinung, dass danach eine Vorabbeurteilung unter Vorbehalt durch das Unternehmen erfolgen soll, das mit Dir eine Geschäftsbeziehung eingehen will. Schließlich ist es auch für Dich nicht unwichtig, aber eben auch nicht für das Unternehmen, bereits im Vorfeld einen Anhaltspunkt über den Ankaufspreis zu bekommen, um einschätzen zu können, ob einem dieser die Sache überhaupt wert ist.

Dass dieser Anhaltspunkt nicht zwingend maßgeblich für die letztendliche Willenserklärung ist, ist wiederum klar, denn letzten Endes soll ja doch noch durch die Prüfung seitens des Unternehmens herausgestellt werden, ob die Angaben über den Zustand Deines Gerätes nachvollziehbar sind und ob auch hierüber Einigkeit besteht oder eben nicht. Schon aus diesem Grund solltest Du also, wenn Du das Nutzen solcher Dienstleistungen von Ankaufsunternehmen planst, ehrlich und vor allem sachlich sein und nichts vertuschen oder in ein Licht rücken, in das es nicht gehört.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das wird nie wirklich klappen, denn es gibt ja die sogenannten Tax Listen. Das handelt sich dabei um ein Buch welches jedes Jahr neu aufgelegt wird. Dort sind sämtliche Daten von den Geräten verzeichnet und natürlich steht auch der richtige Verkaufspreis dort. An diese Tax Liste wird sich der Ankäufer halten, denn ansonsten macht er ja dabei einen Verlust.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe zwar noch keine so ausführliche Angaben gemacht aber das liegt daran, dass ich noch nie bei Elektronische Geräte auf diese Art und Weise verkauft habe. Wenn ich einmal ein solches angeboten habe, dann nur auf Ebay und natürlich mit dem absoluten wahrheitsgemäßen Zustand der Ware. Es kann nur Ärger geben wenn man auf so eine Art und Weise seine Produkte verkauft. Es ist ja wie als wenn man ein Auto verkauft und verschweigt, dass es einen Unfall hatte, der repariert wurde. So etwas muss man angeben. Erst recht man so etwas offensichtlich ist. Tut man dies nicht, gilt dies als arglistige Verschweigung. Als Betrug könnte man das ganze auch noch bezeichnen.

Ich würde mir so eine Masche gar nicht trauen. Da hätte ich nur Gewissensbisse und das Gefühl unehrlich gewesen zu sein. Ich selber hasse es regelrecht wenn man unehrlich ist. Klar, kleine Notlügen benutzt jeder einmal, wo ich ja auch nichts dagegen habe. Aber so etwas muss einfach nicht sein. Man handelt sich nur unnötigen Ärger ein, den man sich ohne weiteres hätte ersparen können.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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