Schilddrüsen-Szinti: Was wird gemacht?

vom 29.07.2011, 10:21 Uhr

Ich muss nächsten Donnerstag zu Schilddrüsen-Szinti. Laut katastrophalen Blutergebnissen, was die Schilddrüse betrifft, habe ich eine Überfunktion. Allerdings komischerweise mit Gewichtszunahme statt wie üblich einer Gewichtsabnahme. Ich bin in letzter Zeit sehr nervös und zitter ohne Grund. Das ist wieder ein Anzeichen für diese Überfunktion.

Mein Hausarzt meint, dass die Untersuchung nicht so schlimm wäre. Ich bekäme eine Spritze und dann wird die Untersuchung gemacht. Jetzt habe ich gelesen, dass mir irgendwelches radioaktives Zeug gespritzt werden soll. Wie gefährlich ist das? Wie fühlt man sich danach? Kann man Auto fahren? Wie wird diese Untersuchung gemacht?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich bekomme jedes Jahr einmall eine Szinitgraphie gemacht , weil ich noch einige winzigen Überreste meiner Schilddrüse besitze und man kontrollieren muss, dass sich dort keine Knoten bilden oder ob sich dort noch was absetzt. Die Untersuchung ist absolut harmlos. Trotzdem würde ich an deiner Stelle kein Auto fahren, weil man nie genau weiß, wie diese schwach radioaktive Substanz den Körper belastet. Bei mir und meiner Mutter ist das so, dass uns danach meistens extrem schwindelig war. Aber jeder reagiert anders.

Die Testsubstanz (Radionuklid) ist meistens nur sehr schwach radioaktiv angereichert. Die radioaktiven Teilchen setzen sich unterschiedlich stark in verschiedenen Organen ab, in dem Fall der Szinitgraphie in der Schilddrüse. Da diese Teilchen natürlich auch zerfallen, geben sie dann Strahlung ab und diese Strahlung wird von einem Strahlendetektor, dem Szintigraphen beziehungsweise einer Spezialkamera eingefangen und in Bilder umgewandelt.

Mit der Szintigraphie kann man Lage, Form, Größe der Schilddrüse analysieren, zum Beispiel wird bei mir geprüft, inwieweit die übriggebliebenen Krümel noch aktiv sind oder ob sie bereits zu Bindegewebe gewandelt wurden. Wenn du an einer Überaktivität leidest, dann nehmen diese Zellen sehr viel der radioaktiven Substanz auf und diese Zellen, auch heiße Knoten genannt, erscheinen auf dem Bild dann rot. Die Zellen, die die Substanz kaum aufnehmen, werden blau dargestellt. Dies wären dann logischerweise die sogenannten kalten Knoten.

Bei der Untersuchung liegt man meistens auf dem Rücken und die Kamera wird auf den Halsbereich gerichtet.Aber zuerst bekommst du das Radionuklid verabreicht und im Normalfall musst du dann erst einmal zehn bis zwanzig Minuten warten, damit dieses Nuklid in die Schilddrüse wandern kann. Dann werden die Aufnahmen gemacht und danach kannst du ganz normal gehen, außer du hast irgendwelche Überempfindlichkeiten.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Bekommt man das Zeug in die Venen gespritzt? Wieviel ist das? Ich habe das noch nie machen lassen und bei mir sollte vor etlichen Jahren mal die Schilddrüse untersucht werden und da sollte ich so etwas ekliges trinken. Eine ganze Flasche voll dickflüssigem weißen Zeug, was wie Tapetenkleister geschmeckt hat. Ich habe davon nicht mal ein Viertel getrunken und musste ich so übergeben, dass der Arzt meinte, dass er so keine Untersuchung machen kann und ich wurde nach hause geschickt.

Mein Hausarzt meinte, dass es eine "kleine" Spritze ist. Was ist das genau für ein zeug, was man da in den Körper gespritzt bekommt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Da gibt es verschiedene Substanzen. Bei mir war es damals Technetium und es ist wirklich nur eine kleine Spritze mit der diese Substanz in die Venen gespritzt wird. Dieses dickflüssige ekelhafte Zeug klingt für mich nach Barium-Flüssigkeit, die bekam ich immer vor einer Computertomographie verabreicht. Aber da gibt es durchaus verschiedene Substanzen, je nach Organ, welches untersucht wird. Da würde ich an deiner Stelle wirklich einmal bei der Untersuchung selbst nachfragen, was man dir da verabreicht. Die Pfleger waren bei mir immer gerne bereit und haben es mir sehr gut erklärt.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich lasse meine Schilddrüse auch etwa alle zwei Jahre untersuchen, mein Diabetologe und Internist übernimmt dann die sonstige Untersuchung der Schilddrüse per Ultraschall. Ich glaube, dass diese Masse, die gespritzt wird, eher vom Alter her bedingt ist. Sprich, bei einem Alter unter 30 Jahren wurde es hier nicht gespritzt und seitdem war ich auch nicht mehr in der Radiologie zur Szinitgraphie gewesen.

Die eigentliche Untersuchung ist eher harmlos, und hat bei mir keinerlei Auswirkungen gehabt. Allerdings weiß ich auch nicht mehr so ganz genau, was gemacht wurde, die Schilddrüse wurde wohl abgetastet und dann mit einem Gerät eben "abgefahren". Die Ergebnisse bekam dann mein Hausarzt.

Sollte diese Flüssigkeit gespritzt werden, heißt es hier, es ist besser, kein Auto zu fahren und eine Zeitlang darauf zu verzichten. Aber nach einer halben Stunde oder nach einer guten Stunde soll dieses Gespritzte wieder aus dem Körper ausgeschieden sein. Jedenfalls ist es dann wohl besser, wenn Du Dich abholen lässt, weil Du eben noch nichts genaueres weißt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Also ich lasse mir jährlich die Schilddrüse untersuchen, mein Arzt spritzt das Kontrastmittel, nimmt gleichzeitig Blut ab. Während der Einwirkzeit macht er eine Ultraschalluntersuchung und danach liege ich auf dem Tisch und die Kamera macht von oben die Aufnahmen. Da kommt ein lustig-buntes Bildchen bei raus und ich setze mich in mein Auto und fahre nach Hause, was überhaupt kein Problem ist. Das ist in einer halben Stunde erledigt und tut nicht weh - und ich bin eine Memme.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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