Erfahrungen mit dem guten alten Trabant

Als ehemaliges Ost-Kind habe ich natürlich auch einen Trabant gehabt, allerdings mehr oder weniger unfreiwillig. Als ich meinen Führerschein im Jahr 1995 bekam, war ich ja noch in der Ausbildung, so dass ich nicht viel Geld zur Verfügung hatte, für ein vernünftiges gebrauchtes Auto hätte es natürlich nicht gereicht. Und so besorgte mir mein Vater einen Trabant, den er damals günstig von einem Kollegen abgekauft hatte. Er selber fuhr zu diesem Zeitpunkt auch noch einen Trabant, den hatten meine Eltern bis vor ca. 10 Jahren noch als Zweitwagen.

Jedenfalls fand ich es total ätzend, ich bin nie so richtig mit dem Auto oder besser gesagt, der Gehhilfe klargekommen. Im Winter ist das Teil schwer angesprungen und einmal war der Anlasser eingefroren, weil ich am Tag davor durch eine große Pfütze gefahren bin. Jetzt lacht man drüber, aber als ich damals von meinem Ausbildungsbetrieb nach Hause fahren wollte, war mir gar nicht zum Lachen zumute.

Dann, im Winter, habe ich ihn auch noch gegen einen Baum gesetzt, weil ich um eine glatte Kurve fahren wollte, aber dabei abgebremst habe. Ich wollte ihn wieder starten, aber der war so laut, dass ich Angst bekam und das Stück nach Hause gelaufen bin. Irgendwie muss der Auspuff was abgekriegt haben, so dass der geballert hat, wie eine Maschine! Irgendwie war es mir immer blöd, einen Trabant zu fahren, meine Ausbilderin meinte damals auch zu mir, dass sie ihrem Kind niemals einen Trabant andrehen würde. Na gut, es ging ja nicht anders, denn ich hatte auch die Schnauze voll, immer mit dem Bus zur Lehre zu fahren und abhängig zu sein. Also hatte ich in den sauren Apfel gebissen und mir gesagt, lieber schlecht gefahren, als gut gelaufen!

Kennt Ihr das auch? Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen mit dieser Art Auto gemacht? Ist schon witzig, wenn man bedenkt, dass man früher bis zu 15 Jahre darauf warten musste!

Selbst habe ich keinen Trabbi gefahren, aber ich fand diese "Seifenkisten", wie ich sie liebevoll genannt habe, immer ganz witzig. Meine Eltern unterhielten eine Bekanntschaft mit einer Familie aus Sachsen-Anhalt, die dann mit ihrem Wagen auch bei uns zu Besuch gewesen sind. So bin ich dann des öfteren als Mitfahrerin in einem Trabant gesessen und habe es eigentlich nun gar nicht als so schlecht oder schlimm empfunden. Ich habe da auch keine großartigen Ansprüche.

Heute sehe ich noch immer Menschen mit zurecht gemachten Trabbis her umfahren und finde sie nach wie vor ganz witzig. Ich denke aber nicht, dass solch ein Auto nun für mich wirklich gut geeignet ist, dafür ist mir der Wagen einfach zu klein und hat auch zu wenig Kraft.

Trabi fahren ist bestimmt eine lustige Erfahrung. Leider konnte ich noch keine Gelegenheit am Schopf packen und selbst einmal fahren. Wir hatten früher einen stillgelegten Trabant auf dem Hinterhof stehen in dem ich immer gespielt habe bis er dann eines Tages im Schrott landete. Vielleicht komme ich doch noch einmal in die Situation in der ich einen fahren kann. Man hört ja immer sehr lustige Geschichten die man mit den Trabis erlebt hat.

Meinen ersten Trabant habe ich damals mit 17 Jahren gekauft. Heisst, ich habe ihn bezahlt und mein Vater hat den Kaufvertrag unterschrieben. Das war 1991 und bis auf einen Jungen in unserer Lehrklasse, hatten wir alle einen Trabbi und waren stolz drauf. Ich kann an dem Auto nichts schlechtes finden und eingefroren ist da bei uns nie was.

Und hier im Vogtland gab es damals auch schon sehr kalte Winter, wo man lange Zeit nur Minusgrade hatte. Nur eine hatte es geschafft, das die Handbremse festgefroren war. Aber das war ja quasi eigene Dummheit. Dazu hatte man die Möglichkeit da auch selbst viel dran zu reparieren. Und da ich eh im ersten Lehrjahr gelernt hatte, wie man Zweitakter wieder flott bekommt, bin ich zumindest an die Sachen selbst ran, wo keine Elektrik mit dran hin.