Wer hat Erfahrungen mit MS (Multiple Sklerose) ?
Hallo, mich würde mal interessieren wer Erfahrungen mit MS hat. Zum Beispiel, wie Familie, Freunde und Bekannte damit umgegangen sind.
Ich habe im vergangenen Frühsommer die Diagnose MS erhalten. Für mich war dies ein riesen Schock ! Ich viel in eine tiefe Depression und kam damitüberhaupt nicht klar. Ich habe gewartet bis ich es meiner Familie erzählte. Meinem Freund sagte ich es sofort ! Er war von vornherein der Jenige der mir halt und Kraft gab. Dann erzählte ich es meiner Mutter, sie war sehr sauer auf mich weil sie dachte ich würde scherzen. Sie konnte es auch nicht begreifen und wehrte damit sozusagen ab. Doch auch das legte sich wieder schnell bei ihr.
Freunde kamen damit sehr gut klar . Zum Glück, das hat mir nämlich auch sehr viel Kraft gegeben. Das beste war, das sie zwar mit mir drüber Sprachen mich aber nicht besonders / anders behandelten wie vorher auch !
Nur ich kam damit überhaupt nicht klar. Es hat fast 7 Monate gedauert bis ich es akzeptieren konnte. Als ich es dann aber tat und mich nicht mehr gegen diese Diagnose wehrte und es einfach hin nahm, musste ich zu einer weiteren Untersuchung in die UNI.
Doch das Ergebnis dieser Untersuchung schmiss mich wieder komplett an den Anfang dieser Katastrophe, denn das Ergebnis war, das ich garkein MS hatte . Der damalige behandelnder Arzt stellte mir eine Fehldiagnose. Gut jetzt mögen einige meinen "Mensch dann sei doch froh" doch so leicht war es dann nicht. Psychisch war es eine Höllentour denn ich wusste nun nichtmehr was "wahr" war und was nicht. Was wenn diese doch super positive Diagnose/Nachricht auch falsch war ?
Also fing ich an mich damit zu befassen und bin am Ende doch sehr froh.
Diese ganze Zeit hat mich so geprägt und mich als Menschen sehr verändert. Ich bin froh das ich gesund bin und weiß wie man sich fühlt wenn man so eine niederschmetternde Diagnose bekommt. Aber von einem könnt ihr ausgehen, Ich liebe und lebe mein Leben und bins sehr dankbar diese Erfahrung gemacht zu haben !
Es ist nicht ganz einfach eine schnelle eindeutige Diagnose zu MS zu stellen. Denn bei dieser Krankheit gibt es ganz viele verschiedene Symptome. Aber im Krankenhaus gibt es die Möglichkeit, dass einem Rückenmarkswasser (Liquor) abgezogen wird und danach ist es relativ einfach zu sagen: man hat MS oder man hat sie nicht. Ich gebe dir recht, denn so eine Diagnose haut einen erst mal um. Was deine Freunde angeht, hattest du Glück. Denn es gibt auch viele Leute, die sich dann mit fadenscheinigen Ausreden zurück ziehen. Das man mit so einer Diagnose erst mal zurecht kommen muß, ist auch klar. Ich finde, dass sich mit mal sehr viel verändert. Auch im Alltag. Gut, nach einiger Zeit versucht man das zu integrieren oder zu ignorieren. Das geht aber nur bis zu einem gewissen Grad. Denn sobald ein Schub da ist, bleibt einem nichts anderes übrig, als sich wieder mit der Situation auseinander zusetzen. Ich finde, man setzt dann auch die Prioritäten anders. Man lebt anders. Nutzt die Zeit meist sinnvoller und geniesst sie mehr.
Oh mein Gott, das will ich mir ja gar nicht vorstellen, dass mich jemand mit so einer Fehldiagnose leben lässt und das ganze sich dann erst nach sieben Monaten aufklärt. Ich kann mir auch wirklich gut vorstellen, dass dich das ganze sehr verändert hat, denn da sieht man mal, wie schnell das gesamte Leben plötzlich aus der Bahn geraten kann und man fängt wieder an alles im Leben mehr zu schätzen und zu genießen.
Aber selbst wenn man die Diagnose bekommt, ist die Krankheit ja meistens noch nicht voll ausgebrochen und sie verläuft ja auch schubweise. Also ich weiß, dass ich mich auf keinen Fall von einem Freund zurückzehen würde, der mir sagen würde, er hat MS, warum auch? Gerade dann braucht derjenige ja noch viel mehr Unterstützung und Kraft.
Aber es gibt ja auch viele MS-Patienten, die nach der Diagnose noch sehr sehr lange laufen können und nur wenige Einschränkungen haben.
Eine Bekannte von meinen Eltern hat auch diese Diagnose und sie haben nun das gesamte Haus rollstuhlgerecht umgebaut und versuchen, das Leben so "normal" wie möglich zu gestalten und eben das beste aus der Krankheit zu machen.
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