Sich von Bildern angestarrt fühlen
@SuperGrobi : Aber dann hat der Freund das doch bestimmt auch mit Absicht dort angebracht, so als Scherz, damit man sich beobachtet fühlt beim Toilettengang, oder? Da fände ich es ja dann noch lustig, weil man eben nur recht selten auf dessen Toilette sitzt und dann könnte ich durchaus noch über die ganze Sache lachen. Aber so wie es eben derzeit bei mir abläuft, spukt es mich schon ein wenig. Zum Glück habe ich noch keine Albträume gehabt, die Brini´s Freund aber anscheinend noch nicht erspart geblieben sind, das wäre ja dann noch die Spitze.
Von Puzzles bin ich mir nicht unbedingt sicher, ob ich mich von diesen angestarrt fühlen würde, aber ich denke schon. Vor allem muss man ja auch einmal daran denken, dass es in letzter Zeit auch immer mehr dieser dreidimensionalen Puzzles gibt und solche kommen mir mal auf gar keinen Fall ins Haus, da habe ich eventuell noch Angst, dass die Meerestiere aus dem zugehörigen Puzzle aus dem selbigen heraus springen, das wird also auf keinen Fall meine nächste Anschaffung sein. Ich suche aber immer noch ein wenig vergebens nach einer Methode, mit der ich diese Angewohnheit endlich übertönen könnte.
Ja, ich kann nachfühlen, was du meinst. Manche Plakate sind mit Absicht so gestaltet, dass der Blick der abgebildeten Person mit dir wandert. Man hat das Gefühl, die Person verfolgt dich, egal wo man steht. Auch in Museen kannst du beobachten, dass die Blicke von einzelnen Personen auf den Gemälden verfolgen können. Viele Menschen machen die Bekanntschaft mit diesen Blicken. Aber diese Phase hält nicht lange an und nach einer Weile denken sie nicht mehr daran.
Bei dir ist das anders. Du hast alles, was an Menschen auf Bildern oder Plakaten erinnert entfernt, weil du dich von ihnen verfolgt fühlst, selbst von den Bildern in Zeitschriften. Das ist meiner Meinung nach kein normaler oder schnell vorübergehender Verfolgungswahn mehr. Damit du dich konzentrieren kannst deckst du sogar die Bilder in Zeitschriften zu. Du fühlst dich verfolgt und ausspioniert, und du hast Angst. Lass diesen Verfolgungswahn nicht zu deinem Lebensinhalt werden. Ich muss kerry3 zustimmen, es sieht nach einer paranoiden Psychose aus. Dagegen kannst du früh genug etwas machen. Sprich bitte umgehend mit deinem Arzt.
Das ist ein Thema zu dem ich auf jeden Fall etwas beitragen kann. Ich hatte vor einigen Jahren ein großes Poster von einer Freundin an der Wand hängen. Sie hatte es mir zu Weihnachten geschenkt und ich hatte mich damals sehr darüber gefreut. Mein früheres Kinderzimmer war allerdings sehr klein und ich konnte vom Schreibtisch, von der Couch und von meinem Bett auf das Poster schauen. Andersherum konnte das Poster auch auf mich schauen. Auf dem Poster war natürlich meine Freundin abgebildet, die mich lächelnd anschaute. Ich fühlte mich aber wie ihr auch schon beschriebt, nach einiger Zeit beobachtet.
Realistisch gesehen war es natürlich totaler Quatsch, dass mich ein Poster beobachtete, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass mich die Augen ständig anschauten und kontrollierten. Nach einiger Zeit habe ich dieses Poster wieder abgehangen, wobei meine Freundin überhaupt nicht verstehen konnte. Ich konnte es ihr auch nicht richtig erklären, sonst hätte sie womöglich noch in Erwägung gezogen, dass ich irgendetwas vor ihr verheimlichen wollte und ich ich mich durch das Poster erwischt gefühlt hätte.
Dass man sich von Augen aus Gemälden heraus oder aber auch von Postern angesehen fühlt, das sollte doch aber schon längst einmal im Kunstunterricht thematisiert worden sein. Das ist immer dann der Fall, wenn die Personen mit einem Blick dargestellt werden, bei dem die Augen genau frontal ausgerichtet sind. Dann fühlt man sich verfolgt. Ist der Blick auch nur etwas anders, dann fühlt man sich nicht so verfolgt.
Vielleicht hilft ja das mehr oder weniger technische Herangehen an die Sache, dass man sich nicht mehr so unangenehm fühlt. Aber wenn man sich so unangenehm fühlt, dann würde ich mal der Frage nachgehen, warum das so ist. Ich kenne niemanden, der diesen Effekt als so unangenehm empfindet. Meist ist es nur so, dass man sich irgendwann fragt, wie denn dieser Effekt rein technisch gesehen entsteht.
Bei mir ist es so, dass ich mich nur von Portraits angestarrt fühle. Das heißt, dass sie Person mich dann schon direkt angucken muss, damit ich mich unwohl fühle. Wenn es aber eine Gruppe ist oder die abgebildete Person mich nicht direkt anguckt, dann fühle ich mich nicht beobachtet.
Ich würde deswegen aber nich alle Bilder aus meinem Zimmer entfernen, weil ich denke, dass es auch eine Sache der Gewohnheit ist. Wenn man es zum Beispiel nicht anders kennt, dann wird man sich nicht beobachtet fühlen. Aber wenn man es nicht kennt, dann wird man sich beobachtet fühlen.
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