Hitzefrei in der Schule bekommen

Eine einheitliche Regelung bezüglich Hitzefrei gibt es nicht, dies wird jeweils schulintern geregelt. An meiner letzten Schule hatten wir in neun Jahren vielleicht zwei Mal hitzefrei. Bei uns hieß es immer, dass im Büro der stellvertretenden Schulleiterin mindestens 20 °C sein mussten, allerdings war diese auch die Einzige, die eine Klimaanlage im Büro hatte.

Unser Hitzefrei sah dann so aus, dass wir statt nach der achten Stunde eben schon nach der fünften oder sechsten Stunde nach Hause gehen durften.

Bei uns gibt es gar kein Hitzefrei, sondern nur Kurzstunden, das heißt jede Schulstunde (45 Minuten) wird um 15 Minuten gekürzt. In meiner Schullaufbahn ist das erst einmal passiert, denn diese Regel muss vom Schulleiter zwei Tage vorher bestätigt werden. Das Problem ist natürlich, dass es nicht sicher ist, wie das kommende Wetter wird.

In der Grundschule war dies anders: Hitzefrei fand spontan statt und die letzten beide Stunden fielen aus, das heißt ich hatte um 11:30 Schule aus. Auch hier muss ich sagen, dass das nicht oft der Fall war. Genau geregt ist es nicht, ab welcher Temperatur die Schüler früher aus haben. Die höchsten Temperaturen sind außerdem während den Sommerferien. Die Regel bei uns hieß: Ist die Temperatur über 30 Grad wird der Unterricht beendet.

Ich finde es gut, dass Hitzefrei nicht besonders häufig vorkommt. Andere Staaten haben mit viel höheren Temperaturen zu kämpfen. In der Türkei dauern die Ferien 3 Monate, da es kaum auszuhalten ist und die Konzentration sinkt, jedoch bleiben dann nur noch wenige Wochen über den Rest des Jahres übrig.

Eine genau definierte Regelung dürfte es für das "Hitzefrei" wohl kaum geben. Denn schließlich wird dieser beliebte Entschluss des Schullei je nach Schulgebäude entschieden. Energetische Aspekte stehen dabei im Vordergrund: Verfügt das Gebäude über eine Klimaanlage? Können Jalousien an den Fenstern zur Eindämmung der Wärmestrahlung eingesetzt werden? Und so wird über "Hitzefrei" eigentlich immer dahingehend entschieden, ob die Räume noch eine "lernfähige Atmosphäre" haben bzw. ob die durch technische Hilfsmittel wie z.B. eine Klimaanlage entscheidend beeinflusst werden kann. Wenn also draußen 35 Grad im Schatten sind, die Schule aber eine Klimaanlage und Jalousien hat, dann wird es trotzdem kein Hitzefrei geben, weil die extremen äußeren Bedinungen den Lernprozess nicht stören können.

Zu meiner Schulzeit gab es nur zwei Jahre lang das Hitzefrei, sodass wir nur bis 12 Uhr mittags Unterricht hatten. Den größten Teil gab es verkürzten Unterricht. Das waren im Regelfall 35 Minuten statt 45 Minuten, im Einzelhärtefall auch mal nur 30 Minuten.