Worte und ihre Herkunft
Folgender Thread http://www.talkteria.de/forum/topic-50514.html über die Gründe für das Weiss der Ärztekittel hat mich an eine interessante Begebenheit erinnert. Es geht dabei um gewisse (Fremd)Worte und ihre Wurzeln. Sprache ist ja schon sehr spannend, und wenn man die Herkunft gewisser Wörter kennt, dann wird sie noch um ein vielfaches spannender. Ein Beispiel:
Kandidat
Jeder kennt das Wort Kandidat. Eine Person die für ein politisches Amt kandidiert (nicht kandiert ) ist ein Kandidat. Doch woher kommt das Wort? Grundsätzlich bedeutet candidus weiss, strahlend, auf Latein. Was hat das mit unserem Kandidaten zu tun? Nun, ein Bewerber für ein öffentliches Amt (ein Candidat) musste sich in einem weisses Gewand zeigen. Er war dann der Weissgewandete, ein Kandidat. Lustig, aber speziell wird es dann, wenn einem klar wird, dass "eine weisse Weste haben" ebenfalls darauf zurückgeht. Somit hat ein Kandidat also per Definition "eine weisse Weste"!
Jetzt bin ich auf eure speziellen Wörter mit spannender Herkunft gespannt!
Hallöchen,
Ja, manche Wortherleitungen sind wirklich mehr als interessant. Ich selbst hatte Latein in der Schule und da konnte man so manches lernen. Ist aber mittlerweile auch schon wieder ein bischen her, weshalb mir jetzt spontan nicht mal was einfällt.
Ich hab mir aber damals das Wort "Mann" im lateinischen gut merken können: vir. Passt doch, oder ? Hat natürlich nichts mit wirr zu tun...
Liebe Grüße
winny
Ein interessantes Thema. Ein paar Beispiele kann ich dazu auch beitragen:
1. Der Rosenmontag: Dieser Tag stammt wörtlich nicht von den Rosen als Pflanze, sondern vom grünen Rasen. Man verwendet diesen Begriff, weil die Leute auch schon früher am Rosenmontag richtig in Fahrt kam.
2. Der Windhund: Sein Name kommt aus dem Sprachbereich der slawischen Wenden. Das Tier bedeutet nämich eigentlich "wendischer Hund".
3. Der Maulwurf: Im zeitigen Mittelalter hieß dieses Tier noch "muwerf", was soviel wie "Haufenwerfer" bedeutet. Dabei stammt der erste Wortteil "mu" vom angelsächsischen "muga" oder "muha" ab, was eben Haufen bedeutet. Mit der Zeit änderte sich dann die Sprache und aus dem "muwerf" entwickelte sich der "moltwerf". Als "molt" bezeichnete man im Mittelhochdeutschen das Wort für Erde oder auch Staub. Weitere Stationen waren "mult" und "mul", aber irgendwann war der "Mulwurf" in seiner Bedeutung nicht mehr geklärt, sodass man einfach den Vokal a einschub, woraus dann letzendlich der uns heute bekannte Maulwurf entstand.
4. Der Tolpatsch: Der Begriff kommt aus dem Ungarischen, von "talpas", eine satirische Bezeichnung für einen Fußsoldaten. Dabei bedeutet das Wort "talp" Fußsohle. Als früher das Großreich Österreich-Ungarn entstand, verstanden die Österreicher einen solchen "Tolpatsch" eher als jemand, der eine fremde Sprache sprach. Dessen Bedeutung zu einem unbeholfenen Menschen entwickelte sich dann mit der Zeit.
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