Thilo Sarrazins Buch Deutschland schafft sich ab
Das von Thilo Sarrazin geschriebene Buch mit dem Titel „Deutschland schafft sich ab“ hat ja für viel Aufregung gesorgt. So kann man sich über den Inhalt des Buches sicherlich streiten, auf jeden Fall hat es dafür gesorgt, dass über die Themen Integration und Ausländer wieder diskutiert wird.
So umstritten das Buch auch ist, die Verkaufszahlen sprechen für das Buch. Das Buch ist erst seit 3 Wochen auf dem Markt und steht in den oberen Reihen in den Bestsellerlisten. So gibt es schon jetzt eine Auflage von 650000 Stück. Wenn man solche Zahlen liest, dann erkennt man, wie wichtig und interessant das von Sarrazin aufgegriffene Thema doch ist. Die Kritiker von ihm werden bei diesen Verkaufszahlen lange Gesichter machen.
Dass das Buch von Thilo Sarrazin ein großer Erfolg wird war ja abzusehen. Zum einen hat das Buch so viel kostenlose Werbung bekommen, weil darüber ständig in den Medien diskutiert wurden ist und zum anderen ist es in einer äußerst populistischen Weise geschrieben, dass es eine sehr breite Masse an potentiellen Lesern anspricht. Fast jede Nachrichtensendung hat mehr oder weniger darüber berichtet, Zitate gebracht oder es analysiert. Das weckt natürlich das Interesse bei vielen Menschen, die mehr darüber erfahren wollen. Des Weiteren gab es über das Thema Integration in Deutschland noch kein vergleichbares Werk, es deckt somit auch eine echte Nische ab.
Dass hohe Verkaufszahlen nicht unbedingt für die Qualität eines Buches sprechen sieht man an mehreren Werken, wie Biografien von diversen Prominenten, die teils mit 16 Jahren ihre Biografie veröffentlichen. Dass da inhaltlich nicht viel zusammenkommen kann liegt auf der Hand, dennoch kaufen sich viele Menschen diese Bücher.
Ich bin auch der Meinung, dass hohe Verkaufszahlen nicht unbedingt für Qualität sprechen. Sie signalisieren nur, dass das Buch massentauglich ist. Das ist ähnlich gelagert wie bei den täglich erscheinenden Nachrichtenblättern. Keine seriöse Zeitung hat so viele Leser wie das Blättchen Bild. Die hohen Verkaufszahlen alleine machen aus der Bild aber noch lange keine Zeitung.
Wenn wir gerade beim Bild-Vergleich sind: Genau auf dem Niveau sehe ich das Buch von Sarrazin auch. Viel Gejammer und Schwarzmalerei, kaum konstruktive Vorschläge, wie man die Situation besser gestalten könnte. Meiner Meinung nach haben weniger die Skandalnudeln wie Sarrazin diese Publicity verdient, sondern diejenigen, die sich täglich darum kümmern, die von ihm bejammerten Migrantenprobleme zu lösen und gangbare Wege zu finden. Das reine Jammern kippt nur Öl ins Feuer der Neonazis, die eh schon viel zu zahlreich sind.
Anmerken möchte ich noch eines: Im Namen Sarrazin steckt das Wort Sarazene, was einen regionalen Bezug auf Arabien in sich trägt. Herr Sarazin hatte also zur Zeit des Mittelalter, zumindest laut seinem Namen, Vorfahren gehabt, die Sarazenen, also Araber waren. Meiner Meinung nach steht es niemandem gut zu Gesicht, derart rassistische und ausländerfeindliche Parolen zu verbreiten. Wenn man aber selbst einen wie auch immer gearteten Migrationshintergrund hat, finde ich so ein Verhalten doppelt peinlich.
Man kann geteilter Meinung über seine Thesen sein, aber ich finde, er spricht nur das aus, was viele hier in Deutschland denken. Das Problem ist ganz einfach, dass man gleich in die gewisse Schublade gesteckt wird, sobald man etwas gegen ausländische Mitbürger sagt.
Und in vielen Dingen muss ich Herrn Sarrazin zustimmen. Es gibt nunmal viele Ausländer, die zwar hier wohnen, aber sich in keiner Weise anpassen wollen. Es fängt doch schon damit an, dass viele nicht bereit sind, die deutsche Sprache zu lernen, was eigentlich Grundvoraussetzung sein sollte, wenn sie hier leben wollen.
Was wäre wohl, wenn ein Deutscher in ein anderes Land auswandert und die dortige Sprache nicht kann und
auch nicht lernen will? Ich glaube, er wird es schwer haben. Nur hier geht es immer alles, ich finde das nicht richtig.
Genauso schlimm finde ich es, dass es immernoch heißt, Deutschland hätte viel gutzumachen. Was denn bitte?! Das, was damals, vor 60 Jahren passierte, ist doch nicht mehr unsere Schuld. Ich finde, das muss auch mal aufhören!
Ich bin mit der Bewertung von Verkaufszahlen von Büchern, die mit eingebautem Skandal daherkommen, ja immer extrem vorsichtig. Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass es Leute gibt, die generell die Bücher kaufen, die in den Medien gerade diskutiert werden. Das Thema ist da erst mal zweitrangig, es geht in erster Linie darum, dass man "es" auch gelesen hat und, dass man mitreden kann. Solche Bücher werden auch gerne mal an prominenter Stelle im Haus platziert, damit man als Besucher gleich weiß, wie belesen der Hausherr doch ist.
Ich will damit nun nicht sagen, dass sich eigentlich niemand wirklich für den Inhalt dieses Buches interessiert hat, aber irgendwann entwickeln solche "Skandalbücher" eben ein gewisses Eigenleben und dann ist die Motivation hinter dem Kauf nicht mehr, dass man etwas über das Thema dieses Buches wissen will, sondern, dass man wissen will, warum sich alle so über dieses Buch aufregen.
Ich weiß ja nicht, ob jeder der sich hier bereits geäußert hat, das Buch auch tatsächlich gelesen hat. Ich lese es gerade, aber ich habe es mir nicht gekauft, weil es gerade so modern war. Es war ein Geschenk an meine Schwiegermutter, von ihr habe ich es mir nun ausgeliehen, weil es mich einfach interessiert hat, was er zu sagen hatte und was hier bitte so skandalös war.
Zuerst einmal muss ich sagen, dass Herr Sarrazin überhaupt nicht mit irgendwelchen Parolen um sich wirft, er ist auch nicht ausländerfeindlich und dergleichen. Wer das Buch liest, wird relativ schnell feststellen, dass er seine Aussagen nicht einfach in den Raum wirft und sie so stehen lässt. Er untermalt seine Ausführungen mit fundierten Statistiken, er beschreibt diverse Vorgänge und welche Lösungsansätze er sieht. Sicherlich geht er bei diesen Ausführungen auch auf die Ausländerproblematik ein, aber alles was er sagt ist schlicht und ergreifend die Wahrheit. Was daran skandalös sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Er spricht nur die Dinge aus, die sich hier im Lande niemand zu sagen wagt und deshalb ist es ein Skandal. Dabei hat der Recht damit, wenn er sagt, dass viele Türken oder Araber zwar hier leben und auch Transferzahlungen entgegennehmen, sich aber nicht integrieren wollen, in Form von Sprache oder auch mal einer Arbeitsstelle. Das ist so, wie er auch mit Zahlen belegen kann, dennoch sieht das jeder als Skandal an.
Im Laufe seiner Berufstätigkeit hat er häufig Dinge angesprochen, die sich keiner sonst getraut hätte. Das war vielen ein Dorn im Auge und das hat ihn unbeliebt gemacht. Er hat es trotzdem getan, weil er einfach auf diverse Mangelzustände hinweisen wollte. In seinem Buch erklärt er übrigens dazu auch, dass er deshalb viele Beschwerdebriefe und E-Mails bekommen hat, dass sich die Leute über ihn aufgeregt hätten und dergleichen. Mich wundert das nicht, denn er hat in einem Testversuch gezeigt, dass ein Hartz IV Empfänger sich von dem ihm zur Verfügung stehenden Geld durchaus reichlich und ausgewogen ernähren kann. Dazu hat er von einer seiner Mitarbeiterinnen einen Ernährungsplan aufstellen lassen, es wurde dementsprechend eingekauft und er und seine Frau haben sich dann über 1 Woche nach diesem Plan ernährt. Damit hat er gezeigt, dass das Geld ausreicht, aber das kam bei den Empfängern natürlich nicht gut an. Auch bei seinen Politikkollegen stieß das eher auf Unmut, denn so etwas so deutlich und öffentlich zu sagen, ist eigentlich nicht gerade modern in Deutschland. Aber Recht hat er aus meiner Sicht trotzdem, er macht auf Missstände aufmerksam und wird dafür ausgegrenzt. Darüber sollte man sich mal Gedanken machen, bevor man sagt, er würde nur irgendwie mit Parolen um sich werfen. Dem ist nicht so.
Seine Beispiele zielen sehr häufig auf Berlin ab, weil hier einfach die meisten Statistiken vorliegen und er hier auch die meisten Erfahrungswerte hat. So beschreibt er in seinem Buch, dass man dort eine Art Sozialpass bekommen kann. Dadurch wird es Empfängern von Transferleistungen ermöglicht, vergünstigt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, man kann kostenlos in Museen, Ausstellungen, Parks und dergleichen gehen. Man hat also die Möglichkeit, am sozialen Leben teilzunehmen. Er konnte mit Zahlen und Auswertungen belegen, dass zwar die öffentlichen Verkehrsmittel gern angenommen werden, aber alle anderen kulturellen Angebote werden kaum genutzt. Da fragt man sich doch, warum immer mehr Empfänger sich beschweren, dass ihnen das Geld für Vergnügungen und Besuche in der Freizeit nicht ausreicht, aber hier wird das Angebot überhaupt nicht oder kaum genutzt.
Mit diesen beiden Beispielen aus seinem Buch will ich nur einmal aufzeigen, dass er Beispiele bringt, die er nicht erfindet. Das sind keine Parolen, es sind einfach nur Beispiele, dass einiges in Deutschland nicht so gut läuft, obwohl es aber Angebote gibt oder auch Möglichkeiten. Nur werden sie eben nicht genutzt, aber die Schuld kann man nicht immer nur auf die finanziellen Möglichkeiten schieben.
Ich verstehe zwar schon, dass sich einzelne Personengruppen durch sein Buch angegriffen fühlen, aber wenn man mal genau hinterfragt was er da schreibt, dann sieht man doch, dass sehr viel Wahrheit darin steckt. Auch wenn er gewisse Ausländergruppen angreift, auch wenn er Bezieher von Transfergeldern angreift, so ist es doch richtig was er sagt. Und das kann man nicht zuletzt an den vielen Statistiken und Zahlen sehen, die er anzubieten hat. Das alles ist auch nachzuvollziehen, er hat Quellenangaben gemacht, man kann alles nachlesen. Ich sehe da nichts, was einfach nur so gesagt wurde, es ist alles fundiert recherchiert meiner Meinung nach.
Kurz nach seinem Erscheinen wurde das Buch „Deutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen“ von Thilo Sarrazin viel diskutiert. Er setzt sich unter anderem mit der Migrationsproblematik auseinander und legt dar, wie die deutsche Bildungspolitik die Situation der Einwanderer seit Jahrzehnten ein Problem in Deutschland darstellt und die Politik auch derzeitig keine angemessenen Lösungsvorschläge anzubieten hat.
Mit seinem Buch stößt Thilo Sarrazin auf eine wichtige Debatte zu den brennenden gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit an. In Deutschland ist Einwanderung gegeben und auch notwendig, aber die Qualität der Bildung der zukünftigen Arbeitskräfte, die den Rentenfond füllen sollen, wird nicht erzielt.
Auch wenn immer sehr stark über Herrn Sarrazin hergezogen wurde, so hat er meiner Meinung nach über eine offen liegende, aber oft vertuschte Problemfrage gesprochen - und seine Meinung stets argumentativ unterstützt.
Wenn er sagt, dass Integrationsprobleme sich immer gut am Ausbildungsgrad oder an den schulischen Leistungen festmachen, so hat er damit doch keineswegs unrecht. Schließlich leben wir in einer Gesellschaft, die enorm viel Wert auf Bildung und berufliche Qualifikation legt.
Thilo Sarrazin schreibt in seinem Buch, dass keine andere Religion, wie die muslimische, so fordernd auftritt. Keine andere Immigration sei so stark wie die muslimische - mit Inanspruchnahme des Sozialstaates und Kriminalität verbunden. Außerdem betone keine andere Gruppe in der Öffentlichkeit so sehr ihre Andersartigkeit, insbesondere durch die Kleidung der Frauen.
Weiterhin schreibt Sarrazin, dass bei keiner anderen Religion der Übergang zu Gewalt, Diktatur und Terrorismus so fließend ist. Seiner Meinung nach würde es ausreichen, wenn Muslime unsere Gesetze beachten, ihre Frauen nicht unterdrücken, Zwangsheiraten abschaffen, ihre Jugendlichen an Gewalttätigkeiten hindern und für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen würden.
Wir wissen natürlich, dass man solche Aussagen nie verallgemeinern kann, nie auf alle Muslime beziehen kann. Aber die Presse und die Medien beeinflussen uns eben auch dahingehend, Extrembeispiele offen zu zeigen.
Ich finde also, dass Sarazzin durchaus treffend die Integrationsprobleme fremdländischer Kulturen untersucht hat. Und genau so wie er von allen Seiten nach der Veröffentlichung seiner Thesen attackiert wurde, so ging es auch Christian Wulff, als er meinte: "Der Islam gehört zu Deutschland". Mit seiner erste große Rede wollte Christian Wulff die Kritik an seiner Amtsführung loswerden. Doch dabei hat er sich offenbar getäuscht. Das Bekenntnis des Bundespräsidenten zum Islam in seiner Rede zum Tag der Einheit rief im eigenen Lager heftige Proteste hervor – vor allem in der CSU.
Dass beispielsweise türkische Kinder in Berlin-Kreuzberg häufig schlechte schulische Leistungen haben, liegt nicht daran, dass sie und ihre Eltern aus der Türkei stammen. Die Lösung des Problems liegt im Elternhaus bzw. in der Erziehung. Ausländische Eltern sind sich oft nicht bewusst, dass die schulische Leistung ihrer Kinder ihre Zukunft in Deutschland bestimmt.
Auch ich bin wie Sarazzin der Meinung, dass Migranten, die nach Deutschland kommen, sich deutsche Sprachkenntnisse aneignen sollten. Das oft erhoffte bessere Leben in Deutschland besteht eben nicht nur aus Sozialhilfe, sondern auch aus einem Stück Integration.
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