Rente- aus psychischen Gründen kontra aus physischen Gründen
Der Titel ist nicht wirklich eindeutig, aber er sagt im Endeffekt einiges aus, denke ich.
Ich hatte mich die Tage mit einer Bekannten ausgetauscht und da tauchte die Frage für mich auf. Die Bekannte bezieht zur Zeit eine Erwerbsminderungsrente auf Zeit und der Bewilligungszeitraum ist bald abgelaufen und es geht um den Verlängerungsantrag. Der ist auch so weit kein Problem, beziehungsweise soll das nicht das Thema dieses Threads sein. Die Bekannte hatte psychische Beschwerden, die halt auch Grundlage ihrer Erwerbsminderungsrente sind. Allerdings sind die Auslöser für ihre Probleme körperlicher Natur. Und an sich scheint es klar zu sein, dass sie die psychische Grunddiagnose gar nicht wirklich hat, sondern das halt einfach Symptome der körperlichen Erkrankung sind. Die Symptome der körperlichen Erkrankung sind auch sehr klar und wirklich nicht ohne.
Von den behandelnden Ärzten, die alle an sich kein reinen psychischen Erkrankungen behandeln, wird ihr geraten, die Rentenverlängerung aufgrund der psychischen Diagnose zu beantragen. Aus ihrem Erfahrungen heraus, sei es recht schwer, aufgrund der körperlichen Erkrankung die Erwerbsminderungsrente zu bekommen.
Ich selbst beziehe schon seit ein paar Jahren eine Erwerbsminderungsrente, aufgrund einer psychischen Erkrankung. Die Verlängerungen waren nicht einfach, aber für mich machbar. Sprich es gab keine wirklich nennenswerten Probleme damit. Zumindest für gesunde Menschen nicht. Auch aus meinem Umfeld mit anderen Menschen, die an einer psychischen Erkrankung leiden, kenne ich das ähnlich. Die Erkrankungen sind zwar andere, aber die Probleme und Hürden die selben oder ähnlich. Aber mir fällt bewusst niemand mit einer psychischen Erkrankung ein, der eine Rente beantragt hat und die nicht bewilligt bekam. Mir fallen aber einige Geschichten ein, wenn es um die Beantragung von einer Rente bei körperlichen Erkrankungen ging.
Im Laufe des Austauschs mit meiner Bekannten, machten sich Gedanken in mir breit, ob es einfacher ist, Rente aufgrund einer psychischen Erkrankung zu bekommen. Denn ich halte psychiatrische Diagnosen an sich für schwerer, als Diagnosen aufgrund körperlicher Erkrankungen. Klar gibt es psychische Erkrankungen, die sich an Hand von Blutbildern, CT- Aufnahmen oder auch körperlich sichtbaren Punkte, feststellen lassen. Aber viele psychischen Erkrankungen kann man halt nicht einfach mal im Labor ermitteln. Das geht bei vielen körperlichen Erkrankungen doch viel einfacher.
Deshalb ist es für mich halt einfach schwer nachvollziehbar, warum es scheinbar einfacher ist, einen Rentenantrag bewilligt zu bekommen, weil eine psychische Erkrankung vorliegt, als wenn es handfeste körperliche Beeinträchtigungen gibt.
Ich bin mal so im Geiste die Krankheits- und Rentenfälle in meiner Umgebung durchgegangen. Fakt ist, dass die Thematik unabhängig vom Grund sehr schwer nachzuvollziehen ist und man sich oft fragt, warum ein offensichtlich armes Schwein weiter malochen muss, während jemand der jedes Wochenende fröhlich am Eigenheim werkelt, mit "Rücken kaputt geschrieben" wird.
Momentan kommt hinzu, dass Begriffe wie Burn-Out fast schon Mode geworden sind, gerade was den Bereich der Angestellten betrifft. Meine These dazu ist, dass man dem Gesundheits- und Rentensystem das entnehmen muss, was gerade geboten ist, um an sein Ziel zu kommen. Vielfach ist es doch so, dass Ärzte Therapien verschreiben, dich nicht am besten für den Patienten sind, die aber das meiste Geld abwerfen - und dazu sehe ich halt eine Analogie, was das Rententhema betrifft.
Ich kenne nur eine Person, welche die Erwerbungsunfähigkeitsrente wegen physischer Erkrankung ohne Probleme durchbekommen hat. Das war damals mein Schwiegervater. Erst bekam er eine zeitliche Begrenzung von zwei Jahren und danach wurde ihm bis zum Eintritt in die gesetzliche Altersrente die Bewilligung geschickt.
Alle anderen Leute aus meinem Umfeld mussten lange kämpfen, wenn sie es überhaupt bewilligt bekamen. Denn die Rentenkasse ist halt der Meinung, das man zumindest für wenige Stunden leichte Arbeiten machen kann. Und es kommt die Kassen eben noch immer billiger, wenn jemand in eine Umschulung gesteckt wird, um einen neuen Beruf zu erlernen, als die Rente zu bewilligen.
Man kann zwar physische Erkrankungen leichter feststellen und eben auch untersuchen. Aber die Chancen, das diese sich bessern und man dadurch wieder normal arbeiten gehen kann, sind eben weitaus höher und daher versucht die Rentenkasse diese Leute vermehrt abzulehnen, um eben Kosten zu sparen, weil dann meist die Agentur für Arbeit für Zahlungen zuständig ist.
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