Feuerwehr muss wegen Grablicht im Auto ausrücken
Folgende Meldung, die mich vor ungefähr einer Woche erreicht hat, muss ich euch einfach schreiben. Das Ganze kommt aus unserer örtlichen Tageszeitung: Ein Autofahrer hat sich selbst eine Standheizung gebaut, er nahm drei Grablichter und zündete sie an. Es waren ganz normale Grablichter in Plastikhülle, welche ja im Normalfall nicht anbrennen. Ein vorbeilaufender Angehöriger der Feuerwehr sah die Situation und ging davon aus, dass sich die Plastikhülle bald entzünden würden. Daraufhin wählte er die Notrufnummer der Feuerwehr.
Diese ist nach deutschem Recht dazu verpflichtet, jedem Hinweis nachzugehen. Sie schlugen die Scheibe ein und bliesen die Kerzen aus. Die Leitstelle alarmierte übrigens Fahrzeugbrand, was darauf hinweist, das sich der Melder nicht ganz deutlich geäußert hat. Diese Tatsache ist allerdings aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht einfach nachvollziehbar.
Als ich den Artikel gelesen habe, war ich mit schüttelndem Kopf vor meinem Kaffee gesessen. Ist euch schonmal ein Grablicht abgebrannt? Nein, oder? Es gibt aber immer wieder Leute, die wohl wegen allem die Feuerwehr oder die Polizei rufen müssen. Wäre ich Kommandant der Feuerwehr, würde ich den Mann wegen Missbrauchs von Notrufen anzeigen, und wäre ich der Besitzer des Fahrzeuges, der nun wahrscheinlich die Einsatzkosten tragen muss, würde Ich mal mit dem Mann ein ernstes Wörtchen sprechen.
Wie steht ihr dazu? Findet Ihr auch, dass es Leute gibt, die wegen jeder Kleinigkeit die Feuerwehr rufen? Und wenn ihr das zu entscheiden hättet als Kommandant oder Gruppenführer: Wie hättet Ihr reagiert? Wärt Ihr gleich wieder abgerückt oder hättet ihr gewartet, bis die Kerzen erloschen sind? Ich wäre aufgrund der harmlosen Situation wieder weggefahren. Über eure Meinungen würde Ich mich freuen.
Ich denke, dass besser einmal die Feuerwehr zuviel kommen sollte, als einmal zhu wenig. Und warum sollte man, wenn man eine Gefahr sieht nicht die Feuerwehr rufen. Es kann durchaus gefährlich sein mit den Grablichtern. Denn die könnenja auch umkippen und wenn sie irgendwo zwischen gestellt werden, dann können sie die Umgebung erhitzen.
Und ja, die Hülle eines Grablichtes ist mit mal in Flammen aufgegangen. Ich habe diese Kerzen auf der Terrasse angehabt, weil ich keine guten Windlichter rausstellen wollte. Es war zwar keine rote Hülle, sondern eine weiße Hülle, aber diese Hülle fing an zu brennen und normalerweise steht auch auf einem Grablicht drauf, dass es nicht in geschlossenen Räumen angebrannt werden soll und ein Auto ist ja wohl ein geschlossener Raum.
Ich finde es richtig, dass der Besitzer des Fahrzeugs die Rechnung bezahlen muss. Denn sowas habe ich noch nie gehört und wenn das Auto abgebrannt wäre, wäre ihm ein größerer Schaden entstanden.
Ich kann Diamante nur zustimmen. Das ganze war definitiv keine unnötige Aktion.
Ich habe früher als Friedhofsgärtner gearbeitet und in dieser Zeit sehr viele Grablichter gesehen, bei denen sich der Docht mit der Flamme sehr nah an die Kunststoffhülle bewegt hat. Das Ergebnis war ein großes Loch in der Hülle und, wenn ein brennbarer Untergrund da wäre, eine eindeutige Brandgefahr. Und in einem Auto gibt es nicht wenige brennbare Sachen. Ich hoffe, dass der Autobesitzer durch die Aktion gelernt hat.
Ich war früher auch immer skeptisch, was Kerzen anbelangt. Ich wurde so erzogen, dass man diese immer beobachten muss, egal, welche Art. Wobei ich dies lange Zeit auch übertrieben fand. Bis dann kürzlich ein Teelicht in Flammen aufging bei mir. Pur, also ohne irgendwas drumherum. Damit hätte ich vorher niemals gerechnet und dachte eher, dass eine Gefahr von Kerzen ausgeht, wenn diese Umfallen oder etwas in der Umgebung Feuer fängt.
Bei mir hat einmal jemand wegen einer Kleinigkeit angerufen, allerdings die Polizei und nicht die Feuerwehr. Da saß ich im ortsfremden Kennzeichen vor meiner Wohnung im Auto. Fand ich zwar auch etwas übertrieben, da es wirklich nur um das Kennzeichen ging, es keine Lärm- oder Müllbelästigung gab, aber die Sache war dann auch recht schnell erledigt.
Was mich an der geschilderten Situation wundert ist, dass die Einsatzleute vor Ort nicht den Halter des Fahrzeuges ausfindig machen konnten. Aber ich finde das auch schon eine recht dumme Idee. Gerade im Auto gibt es kaum sichere Standplätze und wenn dann ist darüber Plastik oder Stoffmaterial, was natürlich brennbar ist. Wenn man selbst im Auto sitzt, könnte ich solche Versuche noch nachvollziehen und in diesem Fall wäre es auch nicht zu einem Einsatz gekommen. So kann ich es gut nachvollziehen, dass man vielleicht keine Lust auf ein brennendes Auto vor seiner Tür hatte. Und/oder vielleicht auch um das Fahrzeug an sich besorgt war.
Generell gilt wirklich: Lieber einmal mehr zum Telefon greifen und die 112 wählen, als einmal zu wenig und dann einen riesengroßen Schaden erleben. Einsätze der Feuerwehr sind zwar zweifellos sehr teuer und mit hohem Aufwand verbunden, aber in Risiko-Situationen sollte man sich für den sicheren Weg entscheiden.
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