Führt in die Adern gespritzte Luft immer zum Tod?

vom 23.07.2011, 23:12 Uhr

Habt ihr das Bild vor Augen, wenn ein Arzt eine Spritze entlüftet? Viele haben es schon selbst erlebt, wenn sie eine Spritze bekommen mussten. Aber die es bis heute noch nicht erlebten, kennen es sicherlich aus dem Fernsehen. Die Kamera geht ganz nah ran und macht eine Nahaufnahme. So kann man sehr gut sehen, wie die Spritze von einem Arzt vorbereitet wird. Heraus spritzt eine kleine Fontäne. Erst dann setzt der Arzt die Spritze. Krimis leben unter anderem davon, dass man bei einer dieser Tötungsmethoden das Spritzen von Luft in kleinster Menge in den Blutkreislauf suggeriert. In solch einer Szene ist das für den Patienten tödlich.

Selbstverständlich hat Luft nichts in den Adern zu suchen. Die Gefahr einer Embolie besteht immer. Enthalten Venen Luft, kommen die Luftbläschen in Herz und Lunge an. Der Kreislauf kann durch die aufgestaute Luft gestoppt werden. Zu einem Schlaganfall kann es kommen, wenn sich die Luft in einer Arterie befindet und dadurch Organe abgeschnitten werden von der Sauerstoffversorgung. Es kommt aber immer darauf an, wie viel Luft dafür benötigt wird. Das wiederum hängt mit den Bläschen zusammen. Wandern kleine Luftbläschen durch die Adern, können sie resorbiert werden vom Körper. Mindestens zehn Kubikzentimeter Luft sind nötig für eine tödliche Wirkung. In der Spritze wäre ein kleines Bläschen nicht lebensgefährlich. Eine große Spritze müsste man benutzen, um mit einer Luftinjektion einen Menschen zu töten. Die Frage, ob ein Mensch nach einer Luftinjektion stirbt, hängt also auch von der Größe der Spritze ab. Seid ihr Krimi Fans und habt ihr schon einmal gesehen, dass ein Verbrecher im Fernsehen eine mit Luft gefüllte Spritze in Tötungsabsicht verabreicht hat? Wie schätzt ihr die Spritzen in Fernsehkrimis ein, sind sie eher groß oder eher normal?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich als bekennender Krimi-Fan habe schon öfter diese Art der Tötung mit verfolgen dürfen. Meist kommt der Täter von vorne und holt dann seine leere Spritze heraus; das Opfer fühlt sich nicht dadurch bedroht und dann sticht der Täter genau in die Halsschlagader und injiziert dort Luft. Die Spritzengröße würde ich als ganz normal einschätzen; besonders groß sind sie auf jeden Fall nicht.

Allerdings kann ich mir bei einem Stich in die Halsschlagader oder in die großen Venen an Armen und Beinen sehr gut vorstellen, dass auch eine kleine Portion Luft tödliche Auswirkungen hat. Schließlich wird erstens die Ader verletzt, wodurch es letztendlich auch zu einer Schwächung des Körpers aufgrund des Blutaustritts bzw. bei entsprechend langer Zeit vielleicht sogar zum Tod kommt. Aber auch die Luftblase, die injiziert wird, ist wie du oben schon erläutert hast nicht zu unterschätzen und kann größte Schäden anrichten; besonders wenn sie sich in der Halsschlagader befindet. Rein so gesehen kann ich mir also diese Methode der Tötung auch mit einer kleineren Spritze vorstellen, wenn man die richtigen Stellen trifft.

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» freezer899 » Beiträge: 66 » Talkpoints: 31,31 »


Luft in den Adern kann tödlich sein und hat an sich auch nichts in diesen Gefäßen verloren. Uns wurde dies immer in der Krankenpflege gepredigt, dass wir vorsichtig sein sollen und diese Predigten haben ihre Wirkungen bei mir jedenfalls nicht verfehlt. Ich war immer extrem vorsichtig, wenn ich irgendwas gespritzt habe. Durch die Luft kann es nämlich zu einer lebensgefährlichen Embolie kommen.

Es kommt jedoch auf die Menge an Luft an, die den Arterien oder Venen zugeführt wird, an. Winzige Luftbläschen werden oft einfach resorbiert, Jedoch können großere Luftbläschen durchaus tödliche Folgen haben. Eine Spritze mit einigen winzigen Luftbläschen ist also nicht so schlimm, schlimmer wäre es, wenn man zum Beispiel 10 ml Luft injizierten würde. Das führt wahrscheinlich garantiert zum Tode. Es gibt jedoch Berechnungen mit denen man die Menge an Luft, welche in die Gefäße spritzen kann, bestimmen kann.

Durch die Luft kann es zu einer Verstopfung von Gefäßen kommen und auch der Kreislauf kann durchaus kollabieren. Die Bläschen wandern zu Herz und Lunge und können dort ebenfalls einen Schlaganfall verursachen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12599 » Talkpoints: 0,42 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ja sicher ist das tödlich, oder meinst du, dass die die Spritzen so zum Spaß luftleer machen? Und es geht ja nicht nur um die Spritzen, sondern um einige Systeme. Vielleicht konntest du auch schon einmal beobachten, dass man das mit den Infusionen auch nicht anders macht? Hier lässt man nämlich die Infusionslösung schon bis zum Schluss durchlaufen, damit nichts passiert. Bereits wenige Zentimeter Luft können tödlich sein.

Mittlerweile zeigen die Geräte aber auch an, wenn ein System Luftblasen enthält und es fängt an zu alarmieren. Wo man es nicht zwingend machen muss ist bei Magensonden. Hier geht ja die Nahrung in den Magen, wobei ich sagen muss, dass es auch hier angenehmer ist, wenn man keine Luft dabei hat. Wer schon mal sehr viel Luft geschluckt hat weiß, dass das nicht angenehm ist und man sich aufgebläht fühlt. Aber das ist die Ausnahme.

Sicherlich kommt es immer auf die Menge an Luft an. Wenn man aber alles schön luftleer macht, dann ist man immer auf der sichereren Seite. Da würde ich auch nicht mit ein paar Luftblasen spekulieren, wenn da ernsthaft Menschenleben auf dem Spiel stehen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



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