Und wieder fällt anscheinend ein Download-Tempel!
Kino.to ist ja nun schon seit ein paar Wochen anscheinend Geschichte und schon ist wohl der nächste große Quellort für illegale Downloads an der Reihe. "Torrent.to" hieß die Seite, auf der man, unschwer am Namen zu erkennen, illegale Torrents bekommen konnte. Auf jeden Fall ist nun wohl auch "torrent.to" endgültig Geschichte, was diese Seite auch festgestellt und bestätigt hat.
Interessant finde ich aber, dass anscheinend nicht das Gleiche wie bei kino.to eingetroffen ist, also irgend jemand Höheres hat die Seite anscheinend gar nicht abgeschaltet, es müssen die Betreiber wohl gewesen sein. Aber das klingt für mich dann auch eher schon wie eine Art Selbstanzeige, findet ihr nicht auch? Was sagt ihr dazu, dass Websiten mit illegalen Links en Masse vielleicht bald kaum noch existieren werden?
Ich könnte mir vorstellen, dass die Betreiber die Seiten vorsichtshalber vom Netz nehmen, weil sie noch nicht wissen, was mit den Betreibern von kino.to wird. Da noch niemand weiß, wie sich die Kino.to-Geschichte entwickeln wird, sind die Betreiber lieber vorsichtig.
Ich persönlich finde das aber gut, dass diese Seiten verschwinden. Es werden Filme, Musik, Spiele, Programme, etc. kostenlos zugänglich gemacht, obwohl man dafür normalerweise zahlen müsste. Unabhängig was ich von den Preisen der Film- und Musikindustrie halte, finde ich, dass jeder der das haben möchte, dafür auch das Geld zahlen muss. Vor Kurzem stand auf dem Kino.to - Nachfolger (Namen möchte ich hier nicht nennen) noch folgender Text:
„Liebe GVU, Filmindustrie und Staat: Denkt ihr wirklich, ihr könnt uns stoppen, nur weil ihr haufenweise Geld habt?“ Sie fragen: „Wie kann es sein, dass harmlose Webseitenbetreiber auf eine Stufe mit Mördern und Vergewaltigern gestellt werden? Merkt ihr überhaupt noch was in eurem Wahn? Für was finanzieren wir euch jeden Monat? Damit ihr uns verarscht?!“
Diese Betreiber machen Millionengewinne damit, dass sie Material illegal zum Download anbieten und schädigen damit die Industrie sicherlich um viele Milliarden. Das muss meiner Meinung nach auch hart bestraft werden, mit 2 Jahren Haft ist das sicherlich nicht getan. Ich finde es sogar eine Frechheit von "Verarschen" zu sprechen, die bilden eine kriminelle Vereinigung, bereichern sich erheblich und verursachen einen noch größeren Schaden.
Natürlich werden gerade kleinere Seiten, die nicht diese Sicherheitskapazitäten haben wie Kino.to unsicher, und das auch zu Recht. Es ist jetzt ein deutliches Zeichen gewesen, dass die Polizei in diese Richtung ermittelt. Allerdings hat Kino.to deutlich gezeigt, wie wenig Durchsetzungsvermögen die Polizei wirklich hat, den Kino.to ist schon seid ein paar Tagen wieder online unter Kinox.to. Die Seite ist komplett wie die Alte, nur unter einer minimal veränderten Adresse. Am Anfang hatte sie auch noch einen netten Text auf der Startseite an die Polizei.
Ich gehe auch eher davon aus, dass sich die Betreiber freiwillig dazu entschieden haben die Seite zu schließen, da sie strafrechtliche Verfolgung fürchten. Wobei das glaube ich ja fast egal ist, denn man hinterlässt im Netz ja so seine Fußspuren, die auch kaum wegzuwischen sind.
Nun mag es sein, dass Kino.to aufgeflogen und abgeschafft worden ist, aber wenige Wochen, wenn nicht nur Tage später, kam eine ähnliche Seite, Kinox.to, auf die Bildfläche des Internets. Ob sich die Betreiber von Torrent.to nun freiwillig dazu entschlossen haben oder nicht, ich glaube nicht, dass diese illegalen Seiten irgendwann verschwinden werden, vielleicht werden es weniger, aber das bleibt abzuwarten. Es ist einfach viel zu lukrativ den Usern das Geld aus der Tasche zu ziehen und das Geschäftsmodell, was dahinter steckt ist ja noch nicht einmal dumm.
Außerdem finde ich, kann man ein freiwilliges Schließen einer illegalen Webseite nicht wirklich als Selbstanzeige ansehen. Allenfalls kann man das als Einsicht ansehen, aber für eine Anzeige muss ja nun die Polizei, Staatsanwaltschaft oder sonst eine Instanz eingeschaltet werden, ich glaube nicht, dass das getan worden ist.
Ich glaube aber eher weniger, dass nun Einsicht bei den Betreibern eingekehrt ist, ich könnte mir aber auch vorstellen, dass sie freiwillig eben diesen Weg gegangen sind. Ob man damit aber einer Strafe noch von der Schippe springen kann, das halte ich doch eher für fraglich, schließlich bekommt man die ganzen illegalen Links und persönlichen Daten allzu schnell sicherlich nicht von "torrent.to" herunter.
Klar hat der Fall von Kino.to Folgen. Viele Betreiber ähnlicher Seiten dürften jetzt in Panik verfallen und darüber nachdenken, was besser ist. Einen Haufen Geld verdienen, aber in Gefahr leben, geschnappt zu werden´oder nicht vielleicht doch lieber das zwielichtige Geschäft mit den illegalen Downloadlinks aufzugeben. Die meisten Betreiber solcher Seiten dürften auch so schon genug Kohle gescheffelt haben. Da stört es sie wahrscheinlich weniger, wenn sie das Projekt aufgeben. Ich kenne torrent.to ehrlich gesagt nicht, aber ich denke mal, dass da bestimmt nicht viel Legales gemacht wurde. Vielleicht suchen die Betreiber ja jetzt nach besseren Geschäftsideen.
Allerdings glaube ich nicht, dass die illegale Downloadszene auch nur ansatzweise zurückgehen wird. Es gibt immer noch genug Leute, die aus relativ sicherer Entfernung diese Dienstleistungen anbieten können. Und solange die Nachfrage vorhanden ist, wird es immer auch ein Angebot geben. Letztendlich ist die Filmindustrie hier wieder mal im Zugzwang. Es hilft relativ wenig, wenn illegale Anbieter ab und zu geschnappt werden. Dann kommen mit Sicherheit neue. Viel wichtiger wäre da doch eine andere Herangehensweise.
Man sollte sich doch erst mal fragen, warum die Nachfrage nach solchen Raubkopien so groß ist. Wer sind denn vorwiegend die Leute, die solche illegalen Downloads durchführen, um an die neuesten Filme für lau in einer meistens grottenschlechten Qualität zu kommen? Meistens sind es ja wohl jugendliche und Leute, die eh nicht viel Geld zur Verfügung haben. Und genau da müsste man ansetzen. Ich will jetzt nicht sagen, dass die Film- und Musikindustrie generell die Preise senken soll. Da ist zwar auch schon was Wahres dran, aber gerade im DVD-Sektor hat sich da ja schon einiges getan. Das allein reicht nicht aus.
Viele Leute kaufen sich ja eh die DVDs, Blurays und CDs, weil die Qualität eben viel besser ist. Ältere Sachen sind da sowieso nicht mehr so teuer. Aber gerade bei den neuen Sachen sieht das anders aus. Mein Vorschlag wäre nun, die Filme im Internet kostenlos mit Werbeeinblendungen anzubieten und gleichzeitig aber die Qualität auf ein normales Level einzupegeln. Natürlich sollte im Netz keine Bluray-Qualität erwartet werden. Aber zumindest sollten die Filme nicht verpixelt sein. Durch die Werbeeinnahmen kann sich die Filmindustrie wahrscheinlich schon mal ansatzweise finanzieren. Die Leute hätten keinen Anreiz mehr, illegale Downloads durchzuführen und wäre wahrscheinlich zufrieden auch mit den Werbeeinblendungen.
Und außerdem werden dann immer noch genug DVDs und Blurays verkauft, weil die Leute, die eine qualitativ hochwertige Aufnahme sehen wollen, immer noch zur Kaufversion greifen werden. Somit gehen die Verkaufszahlen wahrscheinlich nicht mal signifikant zurück. Geholfen wäre damit dann so ziemlich allen. Nur zu gierig sollte die Filmindustrie nicht sein. Ich verstehe ja, dass die Produktion eines Filmes Unmengen an Geld verschlingt, aber schon durch die Kinoeinnahmen werden meistens ja schon die Produktionskosten wieder eingespielt. Da könnte es sich die Filmindustrie leisten, etwas sozialer zu denken. Damit wäre eine illegale Downloaszene wie torrent.to einfach nicht mehr notwendig.
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