Frettchen - Aufwand und Zeit?
Ich bin von kleinen auf mit Tieren aufgewachsen und mir fehlt das wirklich, dass momentan kein Tier um mich herumwuselt. Meinen Hund sehe ich regelmäßig, jedoch kann der nicht dauerhaft bei mir wohnen und er wird bei meinen Eltern auch hervorragend versorgt und verhätschelt.
Ich war schon immer ein großer Fan von Nagetieren und wollte eigentlich 2 Meerschweinchen, da ich da wirklich viel Erfahrung habe. Jedoch rückt meine Mama keines heraus und ich weigere mich doch, mir zwei zu kaufen, wenn meine Mama welche hat. Hier wäre aber eh Wohnungshaltung und da haben sie einen sehr großen eigenen Stall mit gesichertem Auslauf und eigener Hütte. Von daher wäre das auch eine Umstellung.
Mich interessieren Frettchen sehr. Genug Platz für einen großen Stall habe ich zum Glück auch und die Wohnung wäre auch frettchensicher. Auslauf wäre auch kein Problem. Nun habe ich aber gelesen, dass Frettchen wie kleine Hunde sind und dementsprechend bespielt werden wollen.
Ich arbeite aber 8 Stunden am Tag. Danach oder davor könnten sie natürlich problemlos heraus. Wie genau beschäftigt man aber ein (beziehungsweise natürlich mehrere) Frettchen? Werden sie knurrig, wenn sie acht Stunden lang allein sind? Bei Hunden wäre das ja schon nicht optimal.
Also Frettchen sind wie Nager im allgemeinen sehr Nacht aktiv und Tagsüber eher ruhige Kameraden. Allerdings hatte mein Sohn auch mal ein Frettchen, was eigentlich zu jeder Tages und Nachtzeit sehr aktiv war und daher auch wahnsinnig viel Aufmerksamkeit brauchte.
Frettchen sind tatsächlich wie kleine Hunde und wollen immer spielen. Wenn sie über Tag schlafen, geht das ja noch und man könnte seiner Arbeit in Ruhe nachgehen. Des Nachts wollen Sie dann aber umso mehr spielen und dann kann es passieren das die Tierchen einen ganz schön lange wach halten, jedenfalls können diese Tierchen dies auch ganz lautstark kund tun, so das es jeder hört.
Abgesehen von der Aktivität soll eines Tieres, ist deren Pflege auch sehr Zeitaufwendig. Frettchen hinterlassen einen starken und unangenehmen Geruch. Man sollte um dies einigermaßen in den Griff zu bekommen, die Behausung schon 2 mal in der Woche mindestens reinigen. Ob das dann zeitlich in deinen Plan passt, solltest du dir vorher überlegen.
Wie laut sind denn Frettchen? Das würde mich ja schon noch interessieren. Ich bin auch eher nachtaktiv, da wäre das nicht ganz so problematisch. Jedoch habe ich auch des öfteren Frühdienst. Da wäre ich dann so gegen um drei daheim und dann könnten die Frettchen gut und gerne 6-7 Stunden spielen.
Allerdings arbeite ich im Schichtsystem und haben eben auch Spätdienst, wo ich dann manches Mal erst gegen halb 11 daheim bin. Wobei ich dann aber auch länger wach bin und dann könnten sie eben nachts und am Vormittag raus. Ich weiß nur nicht, ob das dann problematisch wäre. Reinigung des Käfigs finde ich nicht schlimm. Das muss man bei jedem Nagetier machen und das wäre natürlich eingeplant.
Zum Geruch: Ich habe gelesen, dass kastrierte Frettchen aber gar nicht stinken - stimmt das denn so nicht? Denn die Frettchen würden in meinem Zimmer mit wohnen (also zum großen Teil, Auslauf bekommen sie mehr) nur wenn sie trotz Kastration ganz übel riechen, dann wäre das schon ein Grund, mich dagegen zu entscheiden..
Es heißt das kastrierte Frettchen fast nicht stinken, aber im normal Fall sieht das ganze doch etwas anders aus. Mein Sohn hatte auch zwei Frettchen in seinem Zimmer und eigens für diese einen sehr hohen und großen Käfig bauen lassen. In dem Käfig war sogar ein dicker Baumast und kletterstamm, wie man sie für Katzen hat, drin. Sie hatten wirklich auch in dem Käfig viel Auslauf und Spielmöglichkeiten.
Trotz das mein Sohn wirklich mindestens 2 mal in der Woche den kompletten Käfig sauber gemacht hat, beide Frettchen kastriert waren, stank es nach her in seinem Zimmer echt widerlich und er selber fühlte sich in seinem eigenen Zimmer nicht mehr wohl. An heißen Tagen wurde es dann auch schlimmer mit dem Geruch wie an kalten Tagen.
Von der Lautstärke her muss ich sagen, mein Sohn wohnte im Dachgeschoss und wir in der Parterre und trotzdem haben wir die Frettchen sehr gut gehört. Zumal eines richtig fauchte wie eine Katze. Lautes an nagen gehört auch dazu. Anfangs hat mein Sohn die beiden auch im Zimmer laufen lassen und da war gar nichts vor den beiden sicher. Jedes Kabel wurde angebissen, Schuhe, Möbel, einfach alles wurde zerfressen und an genagt.
Mein Sohn hat sich dann auch nach ca. 8 Monaten von den Tieren getrennt, da es wirklich nicht mehr ging.
Man sollte Frettchen immer zu zweit halten. Dann langweilen sie sich auch nicht so sehr, wenn Frauchen oder Herrchen arbeiten ist. Weibchen sollten genau wie das Männchen kastriert werden. Denn die Fähen werden oft dauerranzig und die Rüden stinken bestialisch, wenn sie unkastriert sind.
Der Stall muss schon sehr sehr groß sein, wenn sie 8 Stunden am Stück da drin verbringen sollen. Denn sie sind sehr aktiv und wenn sie Langeweile haben, ist nichts vor ihnen sicher und sie werden auch aggressiv. Frettchen können auch sehr laut sein. Deswegen sollte man sich in der Mietwohnung auch erst erkundigen, ob man Frettchen halten darf. Sie gelten, so weit ich weiß nicht als Käfigtier oder Kleintier. Sie werden vom Mietrecht wie Hund und Katze gehalten.
Frettchensicher kann kein Zimmer sein, wenn es nicht wirklich für die Frettchen eingerichtet ist. Sie machen vor nichts halt. Sie fressen alles an. sie können innerhalb kurzer Zeit das Zimmer abtapezieren und Nester ins Sofa bauen. Sie knabbern Teppiche an und wenn eine kleine Unebenheit im Laminat ist, ist in kurzer Zeit ein Loch im Boden. So habe ich es jedenfalls bei einer Bekannten aus einem Tierforum erlebt. Sie hat Fotos ins Forum gestellt, wo man wirklich nur den Kopf schütteln konnte. 2 Frettchen haben innerhalb einer Stunde eine Dreizimmerwohnung zerlegt.
8 Stunden würde ich persönlich keine Frettchen alleine lassen. Wenn sie so lange alleine sind, werden sie den Menschen nicht so akzeptieren, dass man sie wirklich superzahm bekommt. Außerdem können sie aggressiv dem Artgenossen gegenüber werden und auch dem Menschen gegenüber. Dieses Mardertier ist und bleibt ein Wildtier, was man schwer so lange einsperren kann.
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