Westernreiten: was bei Reitstallsuche beachten?
Ich war am vergangenen Wochenende Zuschauer bei einem EWU-Turnier und muss sagen, dass mich das Westernreiten echt begeistert hat.
Ich habe vor einer halben Ewigkeit mal eine Zeitlang Reitunterricht bekommen und das Reiten hat mir auch großen Spaß gemacht. Leider musste ich damit aufhören als wir umgezogen sind, und es kam dann auch nicht dazu, dass ich das Reiten am neuen Wohnort fortsetzen konnte. Ganz fremd ist mir das Sitzen auf einem Pferd allerdings nicht und das Reiten hat seinen Reiz für mich auch nie wirklich verloren. Seit Jahren überlege ich immer mal wieder, ob ich nicht wieder Reitunterricht nehmen sollte.
Das Turnier am Wochenende hat mich nun restlos überzeugt, denn das Westernreiten scheint genau das zu sein, was mir wirklich Spaß machen würde. Es vereint alle Komponenten miteinander, die ich am Reitsport toll finde. Und ich habe mich nun fest dazu entschlossen, mir einen Westernreitstall in meiner Nähe zu suchen, der Western nicht nur hobbymäßig nebenbei unterrichtet, sondern das tatsächliche Westernreiten anbietet.
Nun bin ich auch fündig geworden und habe einen Stall in meiner weiteren Umgebung entdeckt, der Westernreiten anbietet und auf mich erstmal einen guten Eindruck macht. Aber nun frage ich mich, worauf genau ich achte muss, außer eben der Tatsache, dass die Pferde tatsächlich auf Westernreiten ausgebildet sein müssen? Ich weiß, dass auch dieser Stall EWU-Turniere ausrichtet, aber gibt es sonst noch Anhaltspunkte, auf die ich achten sollte, wenn ich einen guten Stall suche?
Erstmal musst du auch darauf achten, dass der Stall deinen Ansprüchen entspricht. Das heißt, dass du schauen musst, ob der Unterricht was für dich ist und gucken musst, ob du in dem Stall auch auf deine Kosten kommst: Du solltest dir also im klaren darüber sein, ob du eher ein Freizeitreiter oder Turnierreiter bist.
Du solltest auf jeden Fall darauf achten, dass die Pferde gut ausgebildet sind und für dich sichere Lehrpferde darstellen. Des weiteren musst du darauf achten, dass es den Pferden gut geht. Das heißt, dass die Pferde gut gepflegt und gesund sein müssen.
In der Reitstunde solltest du darauf achten, dass die Reitlehrerin oder der Reitlehrer auf deine Bedürfnisse und deine Probleme beim reiten eingeht. Der Reitlehrer oder die Reitlehrerin sollte darauf achten, dass du dich verbesserst und dass du die Lektionen auch verstehst, die sie dir erteilt. Wenn sie oder er die nicht sagt, wie du deine Probleme lösen kannst, dann bringt es nichts.
Du solltest darauf achten, dass die Pferde artgerecht gehalten werden, denn durch das Bezahlen deiner Reitstunden finanzierst du die Tiere mit und unterstützt den Stallbetreiber. Unter artgerechter Haltung versteht man den Kontakt zu Artgenossen, genügend Licht und Luft im Stalltrakt, also Boxen mit großen Fenstern und gepflegtem Einstreu und genügend Auslauf auf einem Paddock oder idealerweise einer Weide.
Außerdem sollte die Ausrüstung der Tiere passen und einigermaßen gepflegt sein, sprich: das Leder sollte nicht so spröde sein, dass es zu zerreißen droht, die Riemen sollten nicht zu eng oder viel zu weit sein und die Satteldecken sollten nicht völlig verdreckt und verschwitzt sein.
Die Pferde sollten, gerade für Reitanfänger, gut ausgebildet sein, also sogenannte Lehrpferde sein, die dir etwas beibringen können. Auf einen bockigen 3 jährigen sollte man dich nicht setzen, unter gar keinen Umständen und dafür gibt es auch keine Rechtfertigung.
Der Reitlehrer sollte nach Möglichkeit einen Ausbildungsnachweis, alson einen Trainerschein haben, freundlich sein und kompetent erscheinen. Er sollte bereit sein, dir Fragen beantworten zu können. Aber achtung, ein Reitlehrer, der mal strenger wird und seine Stimme während der Stunde erhebt, ist nicht gleich unfreundlich, das gehört dazu!
Du solltest in dem Stall außerdem die Möglichkeit haben, anfangs Einzel-bzw Longenunterricht zu bekommen oder zumindest in eine Anfängergruppe zu kommen. Mit Fortgeschrittenen in einer Stunde zu sein ist unbefriedigend für beide Parteien. Du bist völlig frustriert, eingeschüchtert und überfordert und die anderen sind sauer, fühlen sich unterfordert und von dir ausgebremst.
Zu guter Letzt sollte das Preis-Leistungsverhältnis einigermaßen stimmen. Ich würde an deiner Stelle mal die Preise in deiner Umgebung vergleichen, um festzustellen, was angemessen ist. Normalerweise zahlt man zwischen 10 und 15€ für eine Gruppenreitstunde.
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