Pferd zickt herum
Ich reite das kleine Welsh Pony von meiner Freundin und neulich hat er sich angewöhnt, zu schnappen oder mit den Zähnen zu knirschen, wenn man sich ihm nähert. Wenn man einmal Halfter angelegt hat, ist es kein Problem mehr. Das Pony steht mit zwei anderen Ponys auf einer Weide mit einem Unterstand. Schmerzen kann man, denke ich, ausschließen, da Lucky nur zickt, wenn man sich ihm nähert. Putzen und Reiten ist alles kein Problem. Schlechte Erfahrungen hat er auch nicht gemacht und es ist auch erst seit ca. einer Woche so.
Ich bin meist drei Mal in der Woche im Stall, bzw. auf der Wiese und es ist mir jetzt schon zum dritten Mal aufgefallen. Marion, also die Besitzerin, meinte das auch schon zu mir. Wir haben schon überlegt, dass er vielleicht keine Lust hat, irgendetwas zu machen, sondern lieber auf der Weide stehen zu bleiben. Oder das irgendetwas mit der Rangordnung nicht stimmt. Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit euren Ponys oder Pferden gemacht? Was hat bei euch Abhilfe geschafft?
Es gibt verschiedene Varianten, wie du das Problem jetzt angehen und hoffentlich auch lösen kannst. Es hängt auch sehr viel vom Charakter des Pferdes ab und davon, ob es nur zu dir so zickig und respektlos ist oder ob es sich gegenüber anderen Personen auch so verhält. Damit es nicht zu OffTopic wird, schreibe ich jetzt nur 4 Varianten rein.
Die eine harmlose Variante wäre, dass du das ganze einfach ignorierst. Viele Pferde machen das um Aufmerksamkeit zu kriegen. Wenn du ihm die aber nicht schenkst, wird er es bald lassen, weil er bemerkt hat, dass es nicht bringt.
Wenn das aber nicht hilft und er es trotzdem noch weiter macht, dann könntest du auch einmal mal ganz scharf "Nein!" oder "Lass das!" sagen. Wenn er sehr sensibel ist, dann wird er merken, dass er was falsch gemacht hat und sich das zu Herzen nehmen.
Des weiteren könntest du mit Futter und mit Belohnungen arbeiten. Wenn er mal lieb ist, dann lobst du ihn sofort und gibst ihm dann ein Stückchen Apfel, Karotte oder ähnliches. Dadurch merkt er dann, dass er es gut gemacht hat und macht es nach ein paar Malen ganz von selbst. Jedoch hat es den Nachteil, dass du dein Pferd, wenn du nicht aufpasst, dadurch sehr verziehen kannst und dass es sich dann ohne Futter nicht mehr einfangen lässt.
Wenn wirklich alle stränge reißen, dann solltest du eine Gerte mit auf die Koppel nehmen. Wenn er dann wieder versucht dich zu beißen, dann haust du ihm damit einmal kräftig über die Beine oder auf den Hals. Nicht so doll, dass er Striemen bekommt, aber so, dass er es merkt. Dann weiß er, dass er was falsch gemacht hat. Sicherlich wird er als Reaktion wegrennen. Dann wartest du vielleicht eine Minute und lässt ihn darüber nachdenken, was er denn falsch gemacht hat. Wenn er intelligent ist, dann wird er es das nächste Mal lassen und sich aufhalftern lassen. Bei dieser Variante muss man allerdings sehr konsequent sein.
Ich habe zwar noch nicht direkt Erfahrungen gemacht, aber ich würde dein Problem keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen! Bei meiner Reitbeteiligung, die ich seit zwei Jahren habe, kam es letztens dazu, dass sie (bzw. er) auf der Wiese weggelaufen ist, als ich ihn holen wollte - das kam in den ganzen zwei Jahren noch nicht vor, von daher musste ich auch erst einmal wieder den Rang etwas klären.
Dabei konsequent sein, nichts durchgehen lassen, wie Hufeisen schon gesagt hat. Allerdings gäbe es bei deinem Problem so viele verschiedene Ursachen, dass man gar keine richtigen Tipps geben kann. Hat er das früher schon einmal gemacht oder erst seit du ihn reitest? Wenn ja, dann könnte es wirklich an der Rangordnugn liegen. Wird er nur geritten oder wird mit ihm auch mal etwas abwechslungsreicheres Programm gemacht (Bodenarbeit, Ausreiten, Spazieren gehen usw.)?
Die offensichtlichste Ursache wäre in meinen Augen die Rangordnung. Um diese zu klären, gibt es unzählige Möglichkeiten, z.B. Join Ups (Monty Roberts) oder auch nur einfache Bodenarbeit - viele Wege führen nach Rom. Ich würde einfach ausprobieren, was am besten bei ihm funktioniert.
Ich habe schon einmal ähnliche Erfahrung gemacht und damals lag es eindeutig an der Rangordnung. Pferde "zwicken" gerne ihre Artgenossen und so scheint es bei deiner Reitbeteiligung auch zu sein. Bei mir war es damals auch so, dass das Pferd immer beim putzen mal nach hinten geschaut und mich gezwickt hat. Ich habe es dann jedes Mal leicht mit der Gerte berührt, da es davor großen Respekt hatte und wenn es das putzen über lieb war, habe ich ihm noch einmal ein Leckerli gegeben, bevor ich eben aufgetrenst habe.
An deiner Stelle würde ich auch einmal ganz deutlich machen, dass du eben kein Artgenosse bist, denn dieses Zwicken ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er dich eben nicht als höher gestellt ansieht. Für ihn stehst du auf einer Ebene und daran solltest du etwas ändern. Am besten machst du es auch so, dass du ihm einen leichten Klapps gibst, so dass er lernt, dass er das nicht machen darf. Wenn er lieb ist, dann solltest du ihn auch belohnen. Wichtig ist auch, dass du dich beim Reiten selber immer durchsetzt, damit er sich an dich als Respektperson gewöhnt und merkt, dass er nicht alles machen darf, was er will.
Ich denke, dass das Pony schlicht und einfach keine Lust hat und testet, wie weit es gehen kann bei dir. Die Rangordnung scheint nicht eindeutig geklärt zu sein. Außerdem denke ich, dass dies erst der Anfang ist. Ignorieren hilft da nicht, das Pony wird irgendwann weitergehen, als mit den Zähnen zu knirschen. Sobald das Pony anfängt dem Menschen zu drohen, sollte man aufmerksam werden und dagegen vorgehen, sonst tanzt das Pony dir bald auch in allen anderen Lebenslagen auf der Nase herum.
Abhilfe schaffen tut auf jeden Fall Bodenarbeit. Die einfachste und elementare Übung ist das Rückwärtsrichten, Dein Pferd muss lernen, auf deine Körpersprache zu hören, auf kleinste Signale. Du arbeitest also entweder mit einer Longe oder einem langen Strick und einem Halfter, ggf. einem Knotenhalfter und einer längerem Gerte, eine lange Dressurgerte reicht aus.
Du läufst mit dem Pony auf dem Reitplatz und achtest darauf, dass es hinter dir läuft und nicht vor dir. Sobald es anzieht und überholen will oder in irgendeine Richtung zieht, stehenbleiben und eine Weile stehenlassen. Erst läufst du los, dann das Pferd. Und das übst du solange, bis es klappt. Anfangs kannst du ruhig mit Stimme arbeiten, später nur noch über Signale. Beispielsweise stampfst du immer ein bisschen mit einem Fuß auf, wenn du stehenbleibst. Auf jeden Fall musst du mit gestreckter Körperhaltung laufen und keinen Buckel machen.
Der nächste Schritt wäre das Rückwärtsrichten. Du gehst frontal auf dein Pony zu. Wenn es das Signal noch nicht versteht, tickst du es mit der Gerte oder einem Finger an der Brust an, gehst dabei aber nicht zu dicht ran und sagst "zurück". Ein normales Pferd kennt dieses Kommando. Auf keinen Fall drücken, sich gegen das Pferd schmeißen oder schieben, das bringt nicht den gewünschten Effekt, Wenn es stur stehenbleibt, toller an ticken, aber nicht mit körperlicher Gewalt. Irgendwann sollte es so gut reagieren, dass es rückwärtsgeht, wenn du auf es zuläufst.
Ich habe das Problem selbst mit einem jungen dominanten Pferd durch und kann nur sagen, dass es sich besser arbeiten lässt und das Pferd auch weniger schreckhaft ist, da es mich als Ranghöheren akzeptiert hat.
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