Paintball (Gotcha) - Sport oder menschenverachtend
Ich weiss, es ist ja nicht die feine Art sich selbst zu zitieren, aber es tut hier Not:
Klar, man kann Gotcha als Sport qualifizieren, das macht man ja auch mit Tontaubenschiessen oder Formel 1, beides in meinen Augen Betätigungen, die sich nicht als Sportarten qualifizieren, da eine körperliche Mindestbetätigung schlicht nicht gegeben ist, ganz im Gegensatz zu Gotcha.
Gotcha ist noch mehr Sport als Formel 1 und Tontaubenschiessen. Ich spreche Gotcha also nicht einen gewissen sportlichen Effekt ab. Ob nun Sport oder nicht ist mir Hans was Heiri.
Dass man von Gelatine Kugeln Tode stirbt ist mir auch neu
Mir auch, hat auch keiner behauptet.
Sämtliche Argumente die Paintball als "Kriegssport / Tötungssport" klassifizieren sind im Grunde einfach nur Stammtischgeschwätz
Wohl kaum, da macht man es sich etwas zu einfach. Fakt bleibt, dass es doch den einen oder anderen Jüngling gibt, der nicht die charakterlichen Voraussetzungen für eine solche Sportart mitbringt. Anderes zu behaupten halte ich für blauäugig.
ein Quantum an Grundwissen stets hilfreich ist wenn man anfängt über bestimmte Themen zu reden
Sicher richtig, man soll sich informieren. Keine Frage. Wenn man dann aber in einer Diskussion ist, dann sollte man sich auch für die Sichtweise andere offen halten. Gegnerische Ansichten als Stammtischgeschwätz zu titulieren ist da sicherlich nicht hilfreich.
Dass es übrigens nicht alle so genau mit den Vorbereitungen und dem gesichterten Gelände nehmen lässt sich hier nachlesen: http://www.talkteria.de/forum/topic-50249.html
Weil es so billig ist, beschränke ich mich auf Zitate und schreib es kein zweites Mal. Lern erst einmal richtig zitieren .
thisnamewasfree hat geschrieben:Mir auch, hat auch keiner behauptet.Subbotnik hat geschrieben:Dass man von Gelatine Kugeln Tode stirbt ist mir auch neu
thisnamewasfree hat geschrieben:Wiki definiert einen Schuss als das Abfeuern eines Geschosses, das dürfte bei den Druckluftgewehren ja der Fall sein. Sogar die Folge (Tod, sei es im Spiel/Sport wie bei Gotcha oder in der Realität wie im Krieg) ist dieselbe.
thisnamewasfree hat geschrieben:Fakt bleibt, dass es doch den einen oder anderen Jüngling gibt, der nicht die charakterlichen Voraussetzungen für eine solche Sportart mitbringt. Anderes zu behaupten halte ich für blauäugig.
Subbotnik hat geschrieben:Das Paintball eben weder ein Killersport ist noch Aggressionen fördert noch gegenüber Gewalt abstumpft und was man noch alles meint wurde schon gutachterlich von Linda Steinmetz im Jahr 2000 widerlegt!
Ergänzung hierzu: Jugendliche hier vorzukategorisieren ist genauso sinnfrei wie bei anderen Sportarten. Wer nicht die notwendige Eignung hat verliert in der Regel auch schnell den Spaß an der Sache, denn es ist nun einmal nur Sport. Ob man nun nach 3 Wochen im Fussballverein oder 3 Wochen im Paintballverein merkt, dass man hier weder ausreichende Grundfertigkeiten noch Langzeitmotivation mitbringen kann ist da aus meiner Sicht egal.
Sogar die Folge (Tod, sei es im Spiel/Sport wie bei Gotcha oder in der Realität wie im Krieg) ist dieselbe.
Sport und Spiel wurde von mir mit der (Kriegs)Realität nicht auf dieselbe Ebene gestellt. Im Spiel/Sport (Gotcha! I got you!) ist man "tot", weil getroffen, also ist man aus dem Spiel. Ich habe nie behauptet, dass da wirklich Blut fliesst.
Aber auf dieser Ebene von Unterstellungen und absichtlich nicht verstehen wollen ist die Diskussion wirklich nicht gewinnbringend. Wenn keine Argumente mehr kommen klinke ich mich hier aus.
thisnamewasfree hat geschrieben:Sport und Spiel wurde von mir mit der (Kriegs) Realität nicht auf dieselbe Ebene gestellt. Im Spiel/Sport (Gotcha! I got you!) ist man "tot", weil getroffen, also ist man aus dem Spiel. Ich habe nie behauptet, dass da wirklich Blut fliesst.
Wie Du das persönlich findest gehört nur leider in eine ganz andere Liga, denn de facto, wenn man sich an Fakten und Definitionen orientiert - ist Paintball eben ein Sport, ohne jede weitere Diskussion. Ob man den Sport sinnvoll oder nicht findet oder diese Art von Sportarten am liebsten verbieten würde hat damit nichts zu tun. Für mich sind viele Sportarten auch nur reiner Käse (Fussball, Tanzen oder Bodenturnen z.B.) bzw. kein "echter" Sport, solang ich da weder zusehen noch mitmachen muss ist mir das egal und wer damit glücklich ist, soll es sein.
Zum "Gotcha" richtig, I got you. Nur, was mich wieder zum Anfang zurückführt, ist das eben ein universeller Begriff Kinder beim Fangen spielen oder der Kollege der einem vor dem Fahrstuhl abpasst gebrauchen ihn "drüben" genauso wie der GI, der in Kerbala Irakis das Hirn wegschießt. Daraus lässt sich für mich daher auch nicht wirklich irgendein Zusammenhang konstruieren, der deine Theorie meiner Meinung irgendwie stützt. Wenn doch, bin ich gespannt warum.
Abgesehen davon ist Gotcha eine rein deutsche Schöpfung nirgendwo wird man darunter Paintball (das Spiel) verstehen, sondern maximal ein Subsystem / Spielvariante (mehr ist es nicht) von vielen. Klingt jetzt vielleicht nach Korinthen kacken, aber hier zeigt sich mal wieder, dass hierzulande "Sensationsnamen" mehr ziehen die irgendwie besser in das gesellschaftliche Bild passen (Paintball = Kriegsspiel) als die nüchterne Beschreibung an sich. Vielleicht ist der Umgang in anderen Staaten auch deswegen wesentlich differenzierter (nicht nur im Ballerland USA), da es eben dort nicht unter diesem reißerisch wirkenden Namen bekannt ist (sowie gesellschaftlich akzeptierter) und Aspekte und Befürchtungen wie sie hierzulande geäußert werden eher ein Nischendasein pflegen.
@ thisnamewasfree: Interessant wie sich hier die Widersprüche häufen.
Zum einen schreibst du davon, dass bei Paintball Menschen erschossen werden, und im nächsten Satz willst du dann davon nichts wissen, oder wie sonst soll ich diesen Satz verstehen:
...auf einen Menschen Jagd macht und ihn mit einer Pistole/Gewehr erschiesst...
Erschießen, ist etwas, das ich nur mit einer realen Waffe machen kann. Oder kann ich mit einer Wasserspritzpistole jemand erschießen, nur weil es ein Gerät ist, das den Zweck hat einen anderen Menschen damit zu treffen/markieren?
Auch wird hier recht leichtfertig mit dem Begriff "tot" um sich geworfen. Wann ein Mensch tot ist, wissen wir wohl alle. Nur weil eine Person durch eine Farbmarkierung aus dem Spiel ist, ist sie gewiss nicht tot. Auch nicht im weitesten Sinne. Der Tod ist eine irreversible Angelegenheit, was auf ein Spiel schlichtweg nicht zutreffen kann. Da gibt es in meinen Augen auch keinen Raum für Interpretationen.
Der Begriff der Solidarität wurde von mir nicht gebraucht
Von mir jedoch. Und trotz allem muss ich mir unterstellen lassen, dass ich Konflikte wohl nur mit einer Waffe lösen kann. Davon möchte ich mich doch tunlichst distanzieren und dich auch bitten, diese Aussage zurückzunehmen. Einerseits verlangst du von anderen, dass sie es sich "nicht so einfach machen dürfen", dich selbst nimmst du aber durch solche wilde Behauptungen davon aus, was jegliche objektive Diskussionsgrundlage zunichte macht.
Was die Sache mit Wikipedia angeht. Sicher ist Wikipedia kein 100%iges Lexikon, aber immerhin ein 95%iges und ist vollkommen ausreichend für eine schnelle Recherche. Über die genannten Begriffe wirst du wohl auch im Brockhaus nicht mehr finden können.
Um uns jetzt aber hoffentlich von den Streitereien zu lösen hier mal ein kleiner Denkanstoss: Wenn Kinder mit Wassersprotzpistolen im Garten spielen ist das "normal". Ziel hierbei ist es doch auch den Kontrahenten zu treffen/markieren. Nun frage ich mich, was beim Paintball, außer der Munition die verwendet wird (Farbkugeln statt Wasser) anders sein soll. Ist es vielleicht nur der Eindruck aufgrund der Schutzausrüstung, die dem ganzen einen im weitesten Sinne militärischen Look verleiht? Oder ist es vielleicht auch einfach nur die Brandmarkung in den Köpfen aufgrund der schon seit Jahren anhaltenden Killerspieldiskussion?
Meine Erfahrung jedenfalls hat gezeigt, dass Paintball was das Gewaltpotential angeht, sich eher auf dem Gebiet der Wasserspritzpistolen bewegt, als auf militärischer Ebene. Nach einem Spieltag geht man zufrieden nach Hause, ist durch die körperliche Belastung sehr ausgeglichen und freut sich über die Adrenalinschübe, die man bei den etwas knapperen Spielen hatte, genau wie bei vielen anderen Sportarten auch.
Es ist sogar so, dass ich nach einem richtig anstrengenden Spieltag ausgeglichener bin als nach vielen anderen Freizeitbeschäftigungen. Das hat nichts damit zu tun dass man sich darüber freut heute eine bestimmte Anzahl an "Opfern getötet" zu haben, sondern schlicht und ergreifend durch den Spaß, den man mit seinen Freunden hatte, durch das Adrenalin, das man bei knappen Spielen hatte und natürlich auch durch die körperliche Anstrengung. Für Aggressionen ist da gar kein Platz mehr.
Für den Außenstehenden ist das sicher schwer zu glauben, dass hier keine anderen Motive dahinter stecken, und der einzige Weg selbst zu dieser Erkenntnis zu kommen ist wohl wirklich nur das Ausprobieren am eigenen Leib. Paintball spielen ist ein Gefühl, das sich mit Worten nicht ausreichend beschreiben lässt, und ohne eigene Erfahrung wohl auch nicht in seiner Gesamtheit begriffen werden kann wie es mir scheint.
Ich teile auch in keiner Weise die Ansicht, dass Paintball irgendwie menschenverachtend ist. In meinen Augen ist diese Aussage einfach nur albern. Damit Paintball auch nach meiner Definition als menschenverachtend gelten würde, müsste man dabei schon einiges ändern: die Farbe aller „Patronen“ müsste auf Rot geändert werden, die Spieler dürften nur noch mit dem Ziel durch die Gegend laufen, die anderen „zu erledigen“, die Schmerzen der Getroffenen müssten erhöht werden, es müsste bei der Bundeswehr gespielt werden und der Spaß dürfte dabei natürlich überhaupt keine Rolle spielen. Alldem ist nicht so.
Beim Paintball geht es in erster Reihe, darum Spaß zu haben. Wenn jemand von einer Farbpatrone getroffen wurde, gilt er nicht als „tot“, sondern einfach als „ausgeschieden aus dem Spiel“. Dass das „Ausscheiden“ auch nicht dem Töten im echten Leben nachempfunden ist, merkt man daran, dass die Farbpatronen nicht alle rot sind, was in diesem Fall ja am realistischsten wäre, sondern bunt, was den Spaßfaktor unterstreicht. Es ist kein Spiel, bei dem es auch nur ansatzweise das Ziel wäre, andere „zu töten“, wäre das so, würden die Spieler wohl absichtlich auf die ungeschützten Körperteile „schießen“.
Ich persönlich halte das Spiel für ganz amüsant. Natürlich geht es dabei in gewisser Weise darum, der letzte auf dem Spielfeld zu sein, man schießt mit einer Art Pistole aufeinander und Spieler scheiden aus. Von daher könnte man das in gewisser Weise schon mit einem Tötungs- bzw. Kampfakt in Verbindung bringen. Aber nur jemand, der wirklich geistig krank ist, würde das auch im richtigen Spiel so sehen und das auf das Spiel übertragen. Hätte ich irgendwann einmal die Möglichkeit und auch genug Zeit, bei so einem Spiel mitzumachen, würde ich sie wahrscheinlich nutzen, weil es meiner Ansicht nach bestimmt Spaß machen muss.
Denn darum geht es bei diesem Spiel: den Spaß, wie bei jedem anderen Spiel eigentlich auch. Die Hauptaufgabe ist nicht „töte oder verletze deine Mitspieler“, sondern „habe Spaß“. Denn es ist auch nun einmal so, dass man bei diesem Spiel auch verletzt werden kann, da die Schüsse schon recht hart sind, weshalb man aber dieses Spiel auch nicht ungeschützt spielt. Die empfindlichsten Stellen des Körpers werden mit Schutzkleidung bedeckt und man sieht auch hieran, dass es keinesfalls irgendwie Ziel ist, jemandem weh zu tun. Von daher ist das Spiel für mich wirklich nicht menschenverachtend.
Ich persönlich kann nicht nachvollziehen, was daran „menschenverachtend“ sein soll. Ich habe in meinem Leben bisher drei Mal Paintball gespielt, das liegt zum einen daran, dass es sehr teuer ist und zum anderen daran, dass es bei mir in der Nähe kein geeignetes Gelänge gibt und man geht ja nun nicht einfach in den Wald und ballert da rum.
Mir hat es immer Spaß gemacht und ich fand es auch immer sehr spannend. Es ist ein schnelles Spiel was Reaktion, Geschick, Genauigkeit etc. fordert und fördert. Und auch der gewisse Kick ist dabei, wenn man sich durch ein wald- oder wüstenähnliches Gelände schleicht, um nicht abgeschossen zu werden und so wie ich das mitbekommen habe wird auch der Teamgeist gefördert. Alles nichts Menschenverachtendes. Wenn es denn so menschenverachtend wäre, sollten sich die Politiker mal fragen, warum sie denn Soldaten sonst wohin schicken, wo nicht gespielt, sondern ernst gemacht wird … solange man da nichts mit zu tun hat, kann man richtig viel reden ohne was zu tun!
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