Kreatives Bewerbungsschreiben - nähere Ausführung der Hobbys
In diesem Thread Bewerbung: Wie kreativ sollte sie ausfallen, wie nicht? wollte der Threadsteller wissen, wie man heutzutage eine kreative Bewerbung schreibt, die von den Normen abweicht und auch ein bisschen mehr raus gibt, als eine gewöhnliche Bewerbung. Daraufhin ist dann auch geantwortet worden, dass eindeutig damit punkten könnte, wenn man im Lebenslauf seine Hobbys weiter ausführt.
Ich habe dann auch sofort darüber nachgedacht und mir mal angeschaut, wie meine Bewerbungen (bislang nur in Sachen Nebenjob, ich bin noch Schüler) bislang aussahen und wie sie sich wohl machen würden, wenn ich sie etwas weiter ausführen würde. Ich habe dass dann auch gleich ausprobiert und musste feststellen, dass ich bei fremden Menschen sicherlich einen sehr interessanten Eindruck hinterlassen würde, wenn ich meine Bewerbung so ergänzen würde. An sich klingt es beim ersten Lesen meiner Ansicht nach sicherlich etwas abgehoben, aber es würde doch sehr von den anderen Bewerbungen abstechen und das ist es doch schließlich, was man heute erreichen will.
Trotzdem habe ich mich auch gefragt, ob das nicht möglicherweise bei einigen Arbeitgebern ungut ankommen würde. Angenommen nun mein Arbeitgeber ist ein absoluter Rap und Technofan und liest in meiner Bewerbung dann von meiner Begeisterung und meinen Aktivitäten in Sachen Orchester, Filmmusik und Klassik, oder jemand, der total unsportlich ist und auch dazu keine Lust hat, liest sich die Bewerbung von XY durch, der Berge besteigt, tauchen geht und auch noch Kampfsport macht. Glaubt ihr, dass diese Menschen dann tatsächlich aufgrund ihrer Hobbys abgewiesen werden könnten und einen schlechten Eindruck hinterlassen? Natürlich muss das nicht zwangsläufig passieren, aber ist somit nicht die Wahrscheinlichkeit auch relativ groß, dass sich die Interessen von Arbeitgeber und Bewerber derart widersprechen, dass der Arbeitgeber einen Bewerber deswegen ablehnt, wenn es genug Alternativen gibt?
Wie seht ihr das? Ist es eher ein Risikofaktor, wenn man zu viel von sich in einer Bewerbung preisgibt oder kann es eigentlich nur zum Vorteil ausfallen, wenn man seine Interessen und Hobbys weiter ausführt? Würdet ihr das so machen oder habt ihr euch vielleicht schon so beworben?
Ich lasse So was eigentlich eher weg, wie schon gesagt, könnte dein Hobby zum Nachteil für dich ausfallen. Ich denke mal das deinem Arbeitgeber eher andere Sachen wichtig sind und nicht was du in deiner Freizeit machst.
Wenn du wirklich kreativ sein willst mach doch deine Bewerbung in Form einer Postkarte. Das Motiv ist dein Passfoto und den Rest schreibst du auf die andere Seite. Dazu aber nicht das selbe Format nehmen wie eine normale Postkarte, sondern etwas größer. So fällt deine Bewerbung auf Garantie auf. Meine Freundin hatte mit dieser Idee ihren Arbeitsplatz bekommen.
Man hat mir bei der Agentur für Arbeit gesagt, dass man durchaus seine Hobbys im Lebenslauf erwähnen soll. Es gibt einen ersten Eindruck von jemandem und man macht sich Interessant. Ich hab in meinem Lebenslauf gelistet, dass ich Gitarre spiele (nicht aufgelistet habe ich zu welcher Musik ich das mache) und Ski fahre. Besonders beim Ski fahren hab ich mir die Frage gestellt, ob das denn unbedingt positiv ist. Es ist ein milde Art des "Extremsports", wenn ich mir dabei ein Bein breche falle ich auch erstmal für eine Zeit in der Firma aus.
Beide meiner Hobbys tragen nur bedingt zu meinem Berufsbild bei. Aber bei den Hobbys kommt es laut der Agentur für Arbeit eben nicht darauf an, ob es zum Beruf passt, man solle dadurch den Menschen dahinter etwas kennenlernen. Meine beiden angegeben Hobbys sind denke ich mal relativ Risikofrei. Sie sind ja quasi "neutral"; die einen könnte es begeistern, die andern verabscheuen das aber nicht.
Man sollte gerade bei Hobbys im Lebenslauf vorsichtig sein. Ein Bekannter von mir hat sich als Fan einer Eishockeymannschaft in der Bewerbung geoutet. Im Bewerbungsgespräch wurde natürlich sofort darauf herum gebohrt das die Arbeitszeiten es zu 90% nicht zulassen würden bei den Spielen dabei zu sein und man auch nicht möchte das Mitarbeiter dann im Internet nach den Ergebnissen suchen usw.. Er hat den Job nicht bekommen, ich denke das dies jetzt nicht der Hauptgrund war aber doch auch nicht unwichtig war.
Ich denke, dass ein Hobby schon dazu beitragen kann dem potentiellen Arbeitgeber einen besseren Eindruck vom Bewerber zu vermitteln. Wenn für einen Job zum Beispiel Teamfähigkeit gefragt ist, würde ich die Tatsache, dass jemand einen Mannschaftssport betreibt, höher einschätzen, als wenn jemand in seinem Anschreiben von sich behauptet Teamfähig zu sein.
In anderen Fällen finde ich die Information über Hobbys aber total irrelevant. Was für eine Eishockeymannschaft jemand mag ist doch nun wirklich egal und ob jemand nun in einem Orchester Musik macht oder sich am Wochenende mit seiner Band trifft oder doch lieber alleine Klavier spielt wird einem Arbeitgeber auch völlig unwichtig sein. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass wirklich jemand denkt, dass ein Bewerber, der seine musikalischen Vorlieben ausbreitet dadurch besonders interessant wird. Es sei denn er bewirbt sich für einen Job, bei dem Musik eine wichtige Rolle spielt.
Ich denke, dass man durch das "falsche" Hobby schon Nachteile haben könnte. Ich glaube zwar nicht, dass jemand einen Bewerber nur deshalb ablehnen würde, aber neben den ganzen professionellen Gründen, warum jemand einen Job bekommt oder nicht bekommt, gibt es ja oft auch Gründe, die persönlicherer Natur sind. In vielen Jobs arbeitet man ja in Teams zusammen und das funktioniert natürlich besser, wenn sich die Mitarbeiter untereinander gut verstehen und dann liegt es natürlich nahe, dass ein Personalchef nach Leuten sucht, die zueinander passen. Ein Briefmarken sammelnder Fernsehjunkie wird zum Beispiel bei sportlichen und reiselustigen Kollegen weniger gut ankommen.
Ein Hobby als Angabe in der Bewerbung bzw. im Lebenslauf kann durchaus nach hinten losgehen. Aber es gibt auch Pros, die dafür sprechen, ein Hobby mitanzugeben. Man sollte sich genau überlegen, wie die Stelle aussieht, auf die man sich bewirbt und sich eben darüber informieren, was gefordert wird. Je nach Anforderung kann ein Hobby natürlich nützlich sein, sofern es nicht nur aus "Saufen", "Poppen" oder solche "Aktivitäten" bestehen.
Sportlichkeit wird immer ganz gern angesehen, allerdings sollte man nun auch nicht von Bungee-Jumping und anderen risikoreichen Sportarten unbedingt sprechen. Aber was spricht dagegen, wenn man eben in einem Beruf, der zum Beispiel auch eine körperliche Fitness verlöangt, nicht erwähnt, dass man gern joggt, Fussball spielt oder dergleichen? Natürlich könnte man hier wiederum gegenargumentieren, dass die Verletzungsgefahr nicht gering sei. Also eine gesunde Abwägung ist nicht das Schlechteste.
Wenn nun ein Personaler eine Bewerbung aufgrund des Musikgeschmacks ausschliessen sollte, so ist das weder sachlich noch professionell. Da es sich hierbei um eine Arbeit handelt und nicht um die gemeinsame Freizeitgetsaltung von Personaler und Bewerber, so schliesse ich so etwas mal aus. Aber ehrlich gesagt würde man ja nun das Hobby lediglich erwähnen, nicht weiter ausschweifen. So würde die Bewerbung wahrscheinlich eher auf dem Absagenstapel landen, da der Eindruck gewonnen werden kann, dass das Hobby mehr Zeit und Raum in Anspruch nimmt, als die Arbeit.
Bei meinen letzten Bewerbungen habe ich eine Angabe von Hobbies im Übrigen gemieden. So weit ich weiss, wird die Benennung von Hobbies eher dann eingesetzt, wenn man sich als Schulabgänger auf eine Ausbildungsstelle bewirbt. Das hat etwas damit zu tun, dass der Arbeitgeber sehen kann, inwieweit der Interessent sich mit einer sinnvollen Freizeitgestaltung beschäftigt. Ob und inwiefern das nun aber den Tatsachen entspricht, kann ich natürlich nicht sagen.
Ich denke bei diesem Thema kommt es einfach auf die Sichtweise des Arbeitgebers drauf an. Viele Arbeitgeber legen mehr Wert auf Zeugnisse und nicht darauf, was der Arbeitnehmer in seiner Freizeit macht. Allerdings können sich Hobbys auch zum Vorteil auswirken. Allerdings nur wenn das Hobby dem Beruf nahe steht. Wenn jetzt ein Schreiner gerne in seiner Freizeit Sachen schnitzt, dann ist das sicherlich förderlich. Oder denken wir mal an einen Koch, der gerne für die ganze Familie neue Rezepte ausprobiert. So etwas kann beim Arbeitgeber sehr gut ankommen und die Chance auf eine Einstellung erhöhen.
Bis jetzt habe ich Hobbys immer aus dem Lebenslauf bzw. dem Anschreiben ferngehalten. Einerseits weil man nie weiß wie der Personaler dies wahrnimmt und was für eventuell negative Eindrücke damit entstehen und anders habe ich diese Informationen auch weggelassen, weil meine Hobbys schlicht gar nichts mit meiner potenziellen, neuen Arbeitsstelle zu tun haben werden. Einzig wenn ich dadurch ein paar Pluspunkte sammeln konnte, habe ich meine Hobbys erwähnt, allerdings nur wenn sie weitestgehend mit dem Job in Verbindung standen.
Sollte das Unternehmen bei dem ich mich Bewerbe, weshalb auch immer, an meinen Hobbys interessiert sein, können sie einen ja ruhig zu einem Gespräch einladen, da kann man dann alles persönlich erzählen, dass wirkt doch meist auch viel positiver.
Es hängt natürlich vom Personaler ab- und von den Hobbies. Wer Berge besteigt, tauchen geht und Kampfsport betreibt, wird mit vielen Arbeitszeiten ein Problem haben. Extremsportarten sind für einige eher abschreckend, da die genannten Risiken bestehen.
Das es ein Problem gibt, weil der Chef andere Interessen hat, kann ich mir eher nicht vorstellen. Bei erwachsenen Menschen sollte es nicht zu Differenzen kommen, weil einer in seiner Freizeit in die Oper geht und ein anderer auf Festivals.
Wobei man sich fragen muss, was wirklich ein Hobby ist. Bei einem interessanteren Bewerbungstraining wurde mal darüber gesprochen und ich konnte vieles gut nachvollziehen. So werden oftmals Dinge angegeben, die eigentlich keine Hobbys sind. Wer Fußball angibt, sollte demnach auch wirklich Fußball spielen können und sich nicht nur ab und an mal ein Spiel im Fernsehen anschauen. Wer lesen angibt, sollte mehr Literatur kennen als die BILD-Zeitung und Comichefte. Und auch Volleyball wirkt schnell lächerlich, wenn man im Vorstellungsgespräch dann zugeben muss, nur mal gelegentlich im Urlaub am Strand zu spielen.
Interessant fand ich den Hinweis, dass man besser Interessen schreibt. Aber auch dann sollte es mehr sein als nur ein Wunschtraum. Und vor allem, muss man damit rechnen, auch etwas zu dem Hobby sagen zu können. So war ich in einem Assessment-Center mal mit der Aufgabe konfrontiert, ohne Vorbereitung innerhalb von zwei Minuten jemanden von meinem Hobby zu überzeugen. Filmliebhaber sollten in der Zeit schildern, mit welcher Rolle sie sich am ehesten identifizieren und warum. Und der Hobbykoch in der Runde sollte ein mehrgängiges Menü vorschlagen. Wer dann nur gelegentlich mal für den Partner Nudeln kocht, hat schnell ein Problem.
Ideal ist es natürlich, wenn das Hobby eine Relevanz in dem Beruf hat oder man besondere Leistungen erbracht hat. Auch Trainer- oder Jugendgruppenleiter können Pluspunkte einbringen. Ebenso wenn man eine ehrenamtliche Tätigkeit im Hobby ausübt, beispielsweise einen Verein leitet.
Bungee-Jumping ist eher nur eine gelegentliche Aktivität, die auch keinerlei Sportlichkeit voraussetzt. Man macht es mal, meistens seltener als andere Riesenradfahren oder einen Tierpark besuchen.
Mir wurde vor langer Zeit mal gesagt, dass man Hobbys nur in einem Lebenslauf erwähnen sollte und auch nur jeweils die Hobbys, die einem nicht negativ ausgelegt werden können, also irgendwie dagegen sprechen, dass man als Mitarbeiter für das jeweilige Unternehmen in Betracht kommt. Erwähnen sollte man, so wurde mir gesagt, vor allem die Hobbys, die in irgendeinem Zusammenhang mit dem Beruf stehen, den man ausüben will und für den man sich bewirbt oder eben solche, die den Arbeitgeber vermuten lassen, dass man für das Unternehmen aufgrund seines Könnens durch die im Rahmen des Hobbys erworbenen Fähigkeiten durchaus nützlich sein könnte.
An den Maßgaben für eine Bewerbung ändert sich allerdings auch nicht gerade selten etwas und irgendwann las ich auch mal, dass man Hobbys überhaupt nur so lange in seinem Lebenslauf aufführen soll, bis seine Ausbildung beendet hat. In einer Bewerbung, in der man sich nach seiner abgeschlossenen Ausbildung auf eine Tätigkeit im Angestelltenverhältnis bewirbt, sollte man seine Hobbys nicht mehr im Lebenslauf erwähnen, hieß es.
Was ich generell nicht machen würde, wäre wohl, meine Hobbys noch näher auszuführen. Ich würde sie im Lebenslauf bis zu einem bestimmten Alter oder beruflichen Abschnitt erwähnen, danach nicht mehr und näher darauf eingehen würde ich definitiv nicht, weil ich finde, dass dem Freizeitaspekt damit ein viel zu hoher Stellenwert eingeräumt wird und man tatsächlich gerade auf diese Weise deutlich machen kann, wie sehr man sich für sein Hobby begeistert, das vielleicht völlig fern der gewollten beruflichen Aufgabe ist, oder auch, wenn das Hobby einen Teil des Berufes abdeckt, dass man zu sehr festgelegt auf einen ganz bestimmten Bereich ist, in dem man sich auskennt und für den man sich begeistert.
Mir wäre das irgendwie zu heikel und ich muss feststellen, dass ich auch tatsächlich nur bis zu meiner Ausbildung auf meine erwähnten Hobbys angesprochen wurde, danach nicht mehr, obwohl ich sie damals noch im Lebenslauf erwähnt hatte. Seit ich gelesen habe, dass die Hobbys nur solange für den Arbeitgeber interessant sind, bis man sich beruflich auf etwas festgelegt hat, also bis zur Ausbildung, erwähne ich die Hobbys nun auch nicht mehr, sondern stattdessen meine besonderen Fähigkeiten, die aber auch nichts mit Hobbys zu tun haben, sondern meine beruflichen Zusatzqualifikationen hervorheben sollen.
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