Als Erzieherin im Krankenhaus arbeiten

Zur Zeit ackere ich mich ja durch diverse Stellenangebote und habe das auch einmal hier thematisiert, da ich wohl ganz gern mit älteren Kindern als gelernte Erzieherin arbeiten möchte. So bekam ich den Vorschlag, in einem Krankenhaus als Erzieherin oder Kinderbetreuerin zu arbeiten. Auf diese Idee bin ich gar nicht gekommen und ich kann mir auch darunter im Moment ehrlich gesagt nicht so viel vorstellen, geschweige denn, ob die Krankenhäuser mit einer Kinderstation solche Stellen überhaupt anbieten.

Nähere Infos zu diesem Bereich wären mir schon ganz lieb, damit ich mir ein grobes Bild machen kann. Ich habe ein bestimmtes Bild vor Augen, mit dem ich aber auch völlig schief liegen kann und es daher auch nicht näher beschreiben möchte. Wer von Euch hat schon eine spezielle Kinderbetreuung in Krankenhäusern gesehen oder sogar in Anspruch genommen? Handelt es sich eher um chronisch kranke Kinder oder schon um Kinder, die auch mal wegen einer Blinddarm-Operation im Krankenhaus behandelt werden? Welche Eigenschaften, außer jenen, die man sowieso bei der Arbeit von Kindern benötigt, sollte man mitbringen?

Na da hättest du mich auch direkt fragen können. Ich arbeite im Krankenhaus und genauer gesagt in der Kinderklinik. Es gibt auf jeder Station - soweit mir bekannt - eine Erzieherin. Nun ist es so, dass bei den sehr kleinen ja meistens die Eltern mit aufgenommen werden, weshalb die weniger die Erzieherinnen in Anspruch nehmen. Höchstens, wenn die Eltern mal kurz eine halbe Stunde allein raus wollen oder etwas in der Richtung.

Meistens haben die Erzieher also mit den größeren Kindern zu tun. Da wird dann gebastelt, Spiele gespielt, manchmal auch einfach nur erzählt, Fotos angeschaut - was eben alles dazu gehört. Im Krankenhaus gibt es ja auch Lehrer und da kann man den Tag dann ganz gut abstimmen (nach dem Lernen eben etwas spielen zum Beispiel).

Welche Krankheitsbilder man da hat richtet sich natürlich danach, auf welcher Station man eingesetzt ist. Teilweise überschneiden sich ja leider auch Krankheitsbilder (so kann man sehr wohl chronisch kranke Kinder mit einem Appendektomie bekommen). Es gibt in Kinderkliniken im Grunde alle Bereiche, die es sonst auch gibt. Ein paar davon wären: Neurologie, Endokrinologie, Onkologie, Chirurgie).

Wenn du Fragen zu den einzelnen Bereichen hast, kann ich auch da näher nochmal drauf eingehen. Jedenfalls richtet sich deine Arbeit dann jeweils danach, wo du eingesetzt bist. Aber im Grunde ist das Spielen ja ähnlich. Mit den Krankheitsbildern muss man sich dann nach und nach vertraut machen.

Ansonsten solltest du viel Geduld haben. Aber das muss man -meiner Meinung nach - als Erzieherin immer haben. Ich kenne nun den Vergleich vom Kindergarten und Krankenhaus genau und bei beiden muss die Toleranzgrenze ja schon hoch sein. Wobei ich persönlich die Arbeit der Erzieherinnen im Krankenhaus ja schöner finde. Du hast da eben immer wieder andere Kinder und nicht jeden Tag die gleichen, aber man sieht auch viel.

Im Krankenhaus sind die Erzieher dann auch meist für die die Dekoration der Station zuständig, oder sagen wir mal, sie machen das. Und das ist auch wirklich schön so. Auf den meisten Stationen gibt es auch Spielzimmer und das ist dann das Reich der Erzieher. Da hängt sich auch weniger einer rein. Ab und zu essen die Erzieher auch mal mit den Kindern zusammen, weil diese eben eher Vertrauen zu jemandem fassen, der ihnen nicht unbedingt Spritzen und Infusionen gibt, sondern mit ihnen spielt. Und für Schwestern ist das auch eine große Hilfe.

Tja, du musst da eben einiges ab können. Es handelt sich da um kranke Kinder und damit kann nicht jeder umgehen. Je nach Station ist das dann eben auch schwieriger. Aber man muss sich ja nicht unbedingt auf der Onkologie bewerben. Wobei ich dazu sagen muss: wenn du das gut verträgst, dann ist das keine Schande, im Gegenteil. Man braucht immer gute Erzieher, die richtig mit den Kindern umzugehen wissen. Und viele Kinder sieht man ja leider auch öfter wieder und denen tut es gut, eine Bezugsperson da zu haben und zu wissen, dass jemand da ist, der genug Zeit zum Spielen hat, wenn die Eltern schon nicht da sind.