One-Click-Hoster : Illegal, aber in Zeitschriften?!
In der letzten Zeit kommt ja wieder ganz groß das Thema Raubkopien sowie illegale Downloads in alle Munde, seien es die Medien oder das neueste Gesprächsthema in der Schule sowie im Unterricht von Schülern und Lehrern. Das wurde ja anscheinend so ein wenig durch die Geschichte mit kino.to ausgelöst, sonst wären die OneClickHoster wie zum Beispiel Rapidshare noch ewig im Internet ruhig schlummernd und voll mit illegalen Dateien unbemerkt gewesen. Nun aber ist man anscheinend aufgewacht und natürlich wittern da vor allem die Computer-Fachzeitschriften ihre riesige Chance, wieder einmal ein paar Zeitschriften mehr zu verkaufen durch das Titelthema à la "Was darf ich noch im Internet?".
Ich habe einen guten Freund, der sich vor ein paar Jahren mal richtig intensiv mit dem Thema One-Click-Hoster beschäftigt hat und im ganzen World Wide Web mal genau nach den Gesetzenlagen in Deutschland, der EU und den ganzen anderen Fragen zu One-Click-Hostern beschäftigt hat. Aber auch er konnte nur sagen, dass es natürlich illegal sei, wenn man nun den neuesten Film herunter lädt, aber die Portale an sich seien es anscheinend nicht und diese würden auch keine Verantwortung tragen. So ganz verstanden habe ich das damals schon nicht, aber letztens habe ich gelesen, dass es zwar illegal ist, Musik oder Spiele, natürlich im gecrackten Zustand, dort herunterzuladen, aber viele der Anbieter würden vor allem bei Bezahlenden einfach nicht die Daten heraus geben, deshalb könne einem praktisch gar nichts passieren.
So ganz trauen konnte ich dem nicht und so habe ich mich in meinem Leben auch noch nie an das "Abenteuer" One-Click-Hoster herangetraut. Da kaufe ich mir doch lieber eine billige CD bei Amazon, als dort irgend wie illegal aktiv zu werden. Aber zurück zu den Fachzeitschriften, die machen nun auch große Schlagzeilen mit den One-Click-Hostern. Ich habe mal durchgeblättert und in der Chip war als Erkenntnis zu lesen, dass der Download illegal ist, nichts Neues, aber zum Beispiel Rapidshare an sich ist eben fragwürdig. Dass man anscheinend gar nicht erwischt werden kann, das wurde nicht erwähnt, aber das interessiert mich als Nicht-Downloader ja auch überhaupt nicht.
Jedoch war ich dann sehr überrascht, als ich die PC Welt von vor ein paar Monaten bei mir daheim herum liegend fand. Dort war nämlich die Rede von einem Gratis-Rapidshare Account für ein paar Monate. Auch in der Beschreibung und dem Artikel war ganz offen die Rede davon, dass man sich dort anmelden und einfach Daten herunter laden könne. Da habe ich mich natürlich schon gefragt, was diese Aktionen denn sollen, wenn die Legalität von solchen Anbietern stark in Frage gestellt wird. Gibt es denn da keine tieferen Kontrollen? Hätte man in der PC Welt auch einfach einen Premium-Download zum Beispiel für kino.to anbieten können oder hätte man dann ernsthafte Probleme als Herausgeber bekommen?
Also zunächst einmal solltest du daran denken, dass es auf One-Click-Hostern nicht nur illegale Dateien gibt, wobei man natürlich sofort an diese denkt, wenn Namen wie Rapidshare oder Uploaded fallen. Du musst eben bedenken, dass man durch solche Angebote wie Rapidshare schnell und unkompliziert (größere) Dateien zwischen zwei Computern/Standorten austauschen kann. Gerade für Firmen, aber auch für Privatpersonen, ist das doch sehr attraktiv, da der gewünschte Empfänger so schnell an die Datei kommt, die er erhalten soll, und dass auch noch ohne anfallenden Kosten und eben richtig schnell. Früher musste man die gewünschte Datei auf CD per Post versenden, und das dauert eben ein ganzes Stück länger, als sich die Datei schnell aus dem Internet zu laden. So habe ich ebenfalls ein Konto bei Rapidshare, da ich bisher größere Dateien austauschen musste (natürlich nichts illegales), die so schnell bei meinem gewünschten Empfänger angekommen sind. Per Post hätte das Ganze 1-2 Wochen länger gedauert. Von daher sehe auch ich die Vorteile in solchen Anbietern, da ich sie regelmäßig benutze und zufrieden bin.
Von daher sehe ich kein Problem darin, wenn ein Computermagazin über einen Account bei einem One-Click-Hoster berichtet oder schreibt. Schließlich dienen diese ja nicht ausschließlich nur dem Austauschen von illegalen Dateien wie Spielen, Musik oder Filmen, auch wenn die One-Click-Hoster die wichtigsten und größten Umschlagsplätze für solche illegalen Angebote sind. Außerdem sind One-Click-Hoster eindeutig legal, sonst würde sich so eine renommierte Zeitschrift wie Chip oder PC Welt nicht über sie berichten oder gar für sie werben, in dem sie darauf hinweisen, dass man einen kostenlosen Account erstellen kann.
Kino.to lässt sich deshalb auch gar nicht mit One-Click-Hostern vergleichen, da diese Seite auf urheberrechtlich geschütztes Material verlinkte und ja anscheinend auch selber illegale Dateien gehostet haben soll und somit eindeutig nicht legal war. Aber ich glaube wohl kaum, dass eine Zeitschrift so etwas wie einen "Premium-Download" für illegale Dateien anbieten würde oder darauf konkret verweisen würde. Gegen einen Bericht oder einen Hinweis auf legale Angebote spricht aber nichts und ist auch nicht bedenklich für die Herausgeber.
Erst einmal solltest du wissen, wie du selbst schon sagtest, dass die One-Klick-Hoster überhaupt nicht illegal sind. Die One-Klick-Hoster selbst bieten nur den freien Speicherplatz, wo Leute ihre Dateien uploaden und anderen zum download zur Verfügung stellen können. Es stimmt wirklich, dass sich auf den Servern der One-Klick-Hoster sehr viele, illegale Downloads befinden, egal ob Filme, Spiele oder gar Kinderpornografie, dort wird wohl echt alles vertreten sein. Jedoch sind die Datenmengen dort so enorm groß, dass man diese gar nicht überprüfen kann.
Ich habe aber irgendwo mal gelesen, dass zum Beispiel beim One-Klick-Hoster "Rapidshare" laut eigenen Angaben Prognosen gemacht wurden, demzufolge sich auf deren Servern gerade mal 0,X Prozent an illegalen Dateien befinden würden. Also ein so minimaler Anteil, dass er kaum ins Gewicht fällt. Nun ja, das mag glauben wer will - Ich selbst tue es auch nicht, und würde schätzen, dass dort inzwischen jede zweite Datei illegal ist, aber es gibt eben auch legale Dateien, die man dort herunterladen kann. Zum Beispiel kenne ich viele Bands, die mit ihrer Musik nicht ans große Geld interessiert sind und ihre Alben gratis zum Download anbieten - Dies geschieht eben auf One-Klick-Hoster, weil es am einfachsten und schnellsten geht.
Auch kann man bei jedem One-Klick-Hoster ja einen Premium-Account erwerben, der gar nicht mal so billig ist. Das die One-Klick-Hoster mit diesen Premium-Accounts eine Unmenge an Gewinn machen, muss ich wohl keinem sagen, daher kann ichs auch gut verstehen, wenn diese in Zeitschriften werben und auch Premium-Accounts verschenken können. Ich lade zwar auch hin und wieder mal eine Datei bei Rapidshare oder Upload.to herunter, aber in der Regel sind die Dateien so klein, dass sich ein Premium-Account niemals für mich lohnen würde. Wenn man jedoch Filme oder ähnliches herunterlädt - Also illegale Dateien, lohnt es sich anscheinend doch, da es nach jedem Download eine Wartezeit bis zum nächsten Download gibt. Meiner Meinung nach braucht man diese Premium-Accounts also wirklich nur für illegale Aktivitäten.
Aber natürlich ist es nicht illegal, die Accounts dort zu verschenken oder zu verlosen. Zwar bin ich mir sicher, dass damit illegale Downloads heruntergeladen wurden, aber nachweisen wird man es zum einen nicht können und zum andern ist der Account an sich ja nicht illegal, sondern nur das, was man damit macht.
fcbtill hat geschrieben:In der letzten Zeit kommt ja wieder ganz groß das Thema Raubkopien
Ehrlich gesagt kann ich mich seit MS-DOS bzw. auch dem Commodore 64 an keine Zeit erinnern, in der das Thema nicht "groß raus gekommen" wäre. Solange Datenträger "wichtige" Daten bzw. "teure" (geldwerte) Inhalte transportieren, wird es Bestrebungen geben, diese auch kostenfrei zu bekommen. Und das führt zu (Raub)Kopien. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Filme oder Software handelt. Und das gab es sogar schon zu VHS Zeiten (was zu den unsäglichen Bemühungen führte, einen Kopierschutz zu erfinden). Es wirkte nur weniger dramatisch, weil die Verbreitung nicht so einfach war, wie sie sich heute gestalten würde. So wurden kopien damals unter "Freunden" weiter gegeben, was ja auch erlaubt war! Über offene Datenspeicherorte (wie z.B. Rapidshare) lässt sich aber nicht mehr genau sagen, ob wirklich nur "Freunde" auf die Quelle zugreifen.
fcbtill hat geschrieben:sonst wären die OneClickHoster wie zum Beispiel Rapidshare noch ewig im Internet ruhig schlummernd
Mit Rapidshare nennst du nun aber ein Unternehmen, welches mit Sicherheit nicht "schlummert", sondern wirtschaftlich gesehen eines der erfolgreichsten Internetunternehmen der Geschichte darstellt! Hier werden durch die Bezahlzugänge Millionen umgesetzt - und das obwohl dieses Unternehmen praktisch keine Werbung außerhalb des Netzes macht (anders als viele gescheiterte Unternehmen, die gleich zu Beginn eben keine Millionen umsetzen, wohl aber Millionen für Print- und Fernsehwerbung ausgegeben haben.
fcbtill hat geschrieben:voll mit illegalen Dateien unbemerkt gewesen
Was aber eine seltsame Vorstellung bzw. Unterstellung ist. Es gibt niemanden (nicht mal bei Rapidshare selbst), der hier eine realistische Vorstellung abgeben kann, wie es hier um das Verhältnis zwischen legalen und "illegalen" Inhalten bestellt ist. Rapidshare ist nur ein Dienstleister, welcher Speicherplatz anbietet. Und das wird auch zu ganz schnöden und legalen Zwecken genutzt. Rapidshare selbst arbeitet ja auch gegen Raubkopien und löscht bzw. blockiert Inhalte, welche als Verdächtig gemeldet wurden bzw. die Inhalte, bei denen sich um die unrechtmäßige Verbreitung von Inhalten handelt. Wird aber eine verschlüsselte Datei mit dem Namen "ZSLKJFE.part3.kgb" von 600 MB gefunden, kann kaum jemand beurteilen, um was es sich hier handelt!
fcbtill hat geschrieben:"Was darf ich noch im Internet?".
Nur eignet sich Rapidshare hier vermutlich nicht wirklich. Denn natürlich darfst du deine Bilder oder Filmdateien bei Rapidshare hoch laden und einem Freund den Downloadlink zukommen lassen, um diese zu übertragen. Oder anders: wie bzw. auf welchem Weg würdest du z.B. 1 GB Daten von einem Rechner auf einen anderen Rechner übertragen, wenn kein Austausch über externe Speichermedien denkbar ist?
fcbtill hat geschrieben:und im ganzen World Wide Web mal genau nach den Gesetzenlagen in Deutschland, der EU und den ganzen anderen Fragen zu One-Click-Hostern beschäftigt hat
Das wird für deinen Freund eine endlose und nie endende Geschichte sein. Schließlich ändern sich die Situationen/Beurteilungen und klare Grenzen bzw. Regelungen gibt es ja noch nicht einmal in einem Land. Ich wüsste ohne entsprechende Sprachkenntnisse nicht, wo und wie ich mir die Bestimmungen dazu in Rumänien anschauen könnte. Ebenso in Italien oder Ungarn.
fcbtill hat geschrieben:dass es natürlich illegal sei, wenn man nun den neuesten Film herunter lädt
Und wer sagt denn so was? Evtl. gibt es hier eine Verwechslung aus den P2P Netzwerken. Denn hier war/ist es so, dass ein Download gleichzeitig als eine Verbreitung gewertet wird. Und hier wird eben nicht der Download sondern die Verbreitung bestraft! Welche gesetztliche Grundlage würde das alleinige Downloaden unter Strafe stellen können? Ich sehe das nicht als klar geregelt.
fcbtill hat geschrieben:aber die Portale an sich seien es anscheinend nicht und diese würden auch keine Verantwortung tragen.
Das ist jetzt wieder Quatsch und hier gibt es eigentlich einheitliche Urteile. Die Verlinkung auf z.B. nicht mehr gestattete Software ist definitiv nicht mehr gestattet und viele Verlage, welche Computerzeitschriften anbieten, können davon ein Lied singen. So hat die "Chip" ja auch in der Schweiz einen Ableger. Und dort dürfen bestimmte Programme verlinkt werden, in Deutschland nicht. Und wenn ein Portal Links vorhält, welche auf illegale Inhalte zeigt, ist hier auch schon von Verbreitung gesprochen worden. Sich also darauf zu stützen, solche Links auf seiner Webseite zu halten, sich aber jenseits der Verantwortung zu sehen, ist mindestens riskant.
fcbtill hat geschrieben:aber viele der Anbieter würden vor allem bei Bezahlkunden einfach nicht die Daten heraus geben
Das hat nichts damit zu tun, ob es Bezahlkunden sind oder nicht. Hat die Staatsanwaltschaft einen entsprechenden Beschluss, sind Daten - sofern vorhanden - herauszugeben. Und das Daten aufgezeichnet werden, ist ja mit den Bestimmungen der Vorratsdatenspeicherung gegeben (sofern gültig). Allerdings ist auch angegeben, dass Staatsanwaltschaften ja nur bei besonders schweren Straftaten auf diese Daten zurückgreifen wollen. Ob eine Verbreitung von Raubkopien darunter fallen sollte, halte ich für fraglich. Wobei die entsprechende Lobby (der "Rechteinhaber" hier natürlich Druck macht).
fcbtill hat geschrieben:als dort irgend wie illegal aktiv zu werden.
Gerne dazu aber noch einmal: One-Click-Hoster ist nichts, was automatisch mit "illegal" gleichzusetzen wäre. Verschickst du die gebrannten CDs mit der Post, wird diese auch nicht unter einen Generalverdacht gestellt. Rapidshare (und Co.) wird nur genannt, weil das Prozedere einfacher ist, als über Briefumschläge.
fcbtill hat geschrieben:dass der Download illegal ist,
Wie schon geschrieben: die Aussage halte ich für verkürzt oder sogar für falsch! Daher ist auch die Werbeaktion von der genannten Zeitschrift nichts Verkehrtes und jeder kann mit Hilfe von Rapidshare auch ganz gesetzestreue Aufgaben bewältigen!
Soweit ich weiß, ist die Benutzung dieser One Click Hoster nicht illegal. Sie sind eigentlich dafür gedacht, dass man Freunden oder Kollegen Daten hoch laden kann, damit diese die Daten überall herunter laden können.
Allerdings werden diese Hoster oft für die Verbreitung illegaler Daten benutzt. Das lohnt sich für die Leute, die illegal Filme oder Spiele verbreiten mehr. Denn sie bekommen pro Download ein Cent oder Punkte. Außerdem wird demjenigen der die Datei herunter lädt, nicht die IP Adresse des Uploaders angezeigt. Dadurch werden die Uploader anonymer.
Wenn man illegale Dateien auf solchen Hostern findet, dann kann man diese ebenfalls melden und die meisten der Hoster werden diese dann auch überprüfen und gegebenenfalls löschen.
Deine Vorstellungen von legal und illegal sind auch nicht so wirklich konkret, oder? Erst deutest du in der Überschrift an, dass die Anbieter illegal seien, nimmst das dann im zweiten Absatz wieder zurück und behauptest am Ende einfach mal, dass die Legalität stark in Frage gestellt sei. Ja was denn nun?
Und warum sollte ein Herausgeber einer Zeitschrift Probleme bekommen, wenn er einen Account zu einem Filehoster anbietet? Er bietet einen Account an, mehr nicht, was die Benutzer damit machen liegt nicht in seiner Verantwortung. Wenn ich dir ein Küchenmesser verkaufe und du erstichst damit deinen Nachbarn ist das ja auch nicht meine Schuld.
Es ist ja auch nicht so, dass es keine völlig legalen Verwendungen für solche Anbieter geben würde. Ich fotografiere zum Beispiel viel im RAW Format und es gibt Leute, die die Bilder dann auch gerne selber bearbeiten wollen und sie in diesem Format haben möchten. Wie du aber vielleicht weißt, sind RAW Dateien riesig und diese Datenmengen machen die wenigsten Mailboxen mit. Die einfachste Möglichkeit jemandem die Bilder zukommen zu lassen ist, alle in eine Zip Datei zu packen und sie dann bei Rapidshare und Co. hoch zu laden. Und auch auf der Arbeit haben wir früher so große Grafikdateien ausgetauscht, bevor wir einen eigenen Server hatten.
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