Angst vor einer Achterbahn
Also mich würden keine zehn Pferde in eine Achterbahn kriegen, ganz ehrlich! Ich bin sowieso ein Angsthase, was solche krassen Fahrgeschäfte angeht. Aber ich denke, dass meine Angst auch darin begründet ist, dass ich Höhenangst habe. Ich kann auch nicht von einem hohen Gebäude direkt, also gerade nach unten gucken, da wird mir schwindelig. Und somit bräuchte ich auch keinen Versuch wagen, jemals mit einer Achterbahn zu fahren.
Während meiner letzten Beziehung war ich mit meinem damaligen Freund im Heidepark Soltau. Für ihn war das das reinste Paradies, ich habe nur unten gestanden und die Jacken festgehalten. Nie im Leben wäre ich in diese "Colossos"-Achterbahn eingestiegen, er ist genau elf Male damit gefahren! Aber auch andere Fahrgeschäfte, bei denen es schnell hoch und wieder runter geht, meide ich. Ebenso das gute "Break Dance", diese komische Schleuder. Nein danke, man muss sein Glück nicht herausfordern!
Ich hatte als Kind überhaupt keine Angst davor, mit einer Achterbahn zu fahren und mir konnte es auch nicht hoch, schnell oder rabiat genug sein. Als ich in einem Park bei einem Besuch mit meiner Tante dann eine Achterbahn mit Loopings sah, war es völlig um mich geschehen, obwohl ich wirkliche Schwierigkeiten dabei hatte, jemanden zu finden, der mit mir fährt, denn ich war noch zu klein, um alleine fahren zu dürfen. Eine gewisse Form von Angst, eben diese aufgeregte Angst, hatte ich als Kind natürlich schon, aber das war ja gerade dieser Nervenkitzel, den man irgendwie gebraucht hat. Und nach der ersten Fahrt wollte ich dann auch direkt nochmal fahren, da gab es kein Halten mehr.
Irgendwann hat sich das dann allerdings ganz plötzlich geändert und ich weiß auch leider nicht mehr, wann das genau war. Eines Tages saß ich in einer dieser eher harmlosen Bahnen in einem Freizeitpark und wollte am liebsten wieder aussteigen. Sobald ich keinen Boden mehr unter mir spüre, wird mir nämlich mittlerweile ganz anders und das ist wiederum dasselbe Problem, das ich im Flugzeug habe, allerdings kann ich mich da immerhin ablenken. In der Achterbahn gelingt mir das nicht, weil ich während der gesamten Fahrt eben durch die Fahrt darauf hingewiesen werde, dass das hier eine wackelige und schnelle Angelegenheit ist, die ich weder steuern noch stoppen kann. Einmal drin, hängt man fest und kann nur noch hoffen, dass nichts passiert. Ich bekomme da aber wirklich so schnell Angst, dass ich von der Fahrt selbst nicht wirklich etwas mitbekomme, sondern nur diese riesengroße Angst spüre und mein Herz bis zum Hals schlagen höre.
Diese Entwicklung finde ich wirklich schade, weil ich das von mir eben auch ganz anders kenne und auch weiß, dass ich wirklich mal unglaublich großen Spaß an dieser Geschwindigkeit und dem Nervenkitzel hatte. Das Achterbahnfahren hätte man früher wirklich als mein absolutes Hobby bezeichnen können und ich wollte auch nur wegen der Bahnen in einen Freizeitpark gehen. Wenn ich hingegen heute mit jemandem mitgehe, stelle ich fest, dass mir kaum etwas bleibt, das ich mitmachen kann und ich doch immer eher diejenige bin, die eben wartet, bis alle anderen lachend zurückkommen. Das ist wirklich traurig, denn eigentlich würde ich ja gern – ich kann nur nicht.
Ich bin mit meiner Familie und mit Freunden schon sehr oft im Europa-Park gewesen, als kleines Kind natürlich noch mit meinen Eltern. Dort hatte ich dann doch immer sehr Angst vor den Achterbahnen, die ich fahren durfte, und blieb dann lieber bei den "langsameren" Bahnen und Attraktionen. Als ich aber, als wir mit zwei weiteren befreundeten Familien in den Europa-Park gegangen sind, von meinen Freunden überredet wurde, eine Achterbahn mitzufahren (ich glaube es war "Poseidon"), war die Angst komplett weg. Die Angst wich einer bis heute andauernden Sucht nach Achterbahnen.
Seitdem ich das erste Mal eine richtige Achterbahn gefahren bin, bin ich regelrecht süchtig nach Achterbahnen. Dabei kann es mir gar nicht hoch genug und schnell genug sein, im Gegenteil. Mir macht es richtig Spaß, und ich würde die unzähligen Adrenalinstöße vor und während einer Achterbahnfahrt vermissen, wenn ich keine mehr fahren würde. Deswegen kann ich jedem nur empfehlen, sich selbst ein Bild einer Achterbahn zu machen. Und zwar nicht von außen, wo man sieht, wie hoch sie ist, sondern in der Achterbahn selber. Wenn man danach immer noch Panik oder Angst vor ihr hat, muss man sie ja in Zukunft nicht mehr fahren.
Vor meiner allerersten Achterbahnfahrt war ich tierisch aufgeregt, obwohl die Bahn ziemlich harmlos war. Danach fand ich es aber recht lustig und fuhr immer öfter. Auch fuhr ich in immer anspruchsvolleren Achterbahnen mit. Angst habe ich im Allgemeinen eigentlich nicht. Es gibt vielleicht ein paar Bahnen, die mein Adrenalin deutlich steigern, aber fahren tue ich trotzdem. Loopings sprechen mich im Übrigen nicht sehr an. Ich habe zwar keine Angst, jedoch finde ich sie nicht sehr amüsant. Schrauben hingegen bereiten mir sehr viel Spaß!
Wenn ein anderer Angst hat, dann akzeptiere ich das. Immerhin war da bei mir früher nicht anders. Jedoch versuche ich manchmal die Person zu überreden. Das aber nur, wenn ich sicher weiß, dass sie es am Ende doch nicht schlimm finden wird. Jemanden zu zwingen, der totale Angst hat, ist in meinen Augen ein fataler Fehler. Denn durch ein solches Horrorerlebnis kann die Angst noch gesteigert werden!
Ich muss zugeben, dass ich früher total Angst vor Achterbahnen hatte. Mittlerweile ist es ein wenig besser geworden, aber ganz geheilt ist es trotzdem noch nicht. Die allererste Achterbahn auf die ich mich getraut habe, war die "Vinyas Fear" im Phantasialand. An sich keine wirklich schlimme Achterbahn, aber als wir in einen dunklen Raum gefahren sind und das Gleis dann hinter uns weg gekippt ist, hatte ich schon ziemlich Angst. Aber das war wohl normal und wir sind auf ein anderes Gleis gekommen, trotzdem war es am Anfang ein riesiger Schock, aber später machte es dann doch wahnsinnig Spaß.
Seitdem finde ich die Achterbahnen nicht mehr so schlimm, nur über Kopf mag ich gar nicht. Also Loopings sind nichts für mich, deswegen habe ich die BlackMamba auch gemieden. Ich kann das einfach nicht leiden, wenn man mit dem Kopf über der Erde baumelt, daher verzichte ich auf solche Achterbahnen. Alle anderen sind aber in Ordnung und ich fahre sie wirklich gerne.
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