Gebt mir meine Kinder zurück - Zwangsadoption
Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, was mir beim Lesen sehr nahe gegangen ist. Geschrieben wurde es von Ines Veith. Es heisst " Gebt mir meine Kinder zurück" und handelt von den Zwangsadoptionen in der ehemaligen DDR. Zwei Frauen, Jutta Gallus und Gisela Mauritz, müssen beide auf eine sehr schmerzhafte Weise erfahren, wie die Konsequenzen sind, wenn man sich in einem Staat, welcher so tatalitär aufgebaut ist, wie die DDR, nicht verhält, wie es verlangt wird.
Jutta Gallus versucht mit ihren beiden Töchtern Beate und Claudia über Bulgarien nach Jugoslawien und von da mit gefälschten BRD Pässen nach Westdeutschland zu flüchten. Leider wird ihr Plan verraten und sie werden noch in Rumänien geschnappt. Jutta kommt in Untersuchungshaft und die Kinder in ein Kinderheim. Später wird sie dann zu 3 Jahren Haft verurteilt. Damals war es noch üblich, dass solche politischen Gefangenen von der BRD freigekauft wurden und in den Westen reisen durften. So auch Jutta. Allerdings stellt man sie vor die Wahl, dass sie entweder ohne Kinder in den Westen kann oder mit Kindern im Osten bleiben. Sie entscheidet sich dafür, auszureisen, weil sie sich sicher ist, man könne per Familienzusammenführung die Kinder nachholen. Das wird jedaoch ein sehr langer und harter Kam,pf.
Gisela Mauritz versucht sich und ihren Sohn in einem LKW über die Grenze zu schmuggeln und wird ebenfalls erwischt. Sie wird zu 4einhalb Jahren Haft verurteilt und was mit ihrem Sohn passiert bleibt ungewiss. Nach Ende der Haft wird auch sie vor die Wahl gestellt, ohne Sohn auszureisen, was sie aber ablehnt. Sie bekommt eine Unterkunft in der DDR zugewiesen und sie beginnt die Suche nach ihrem Sohn.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen, es hat mich sehr tief berührt, vor allem weil ich selber in der ehemaligen DDR großgeworden bin.
ISBN: 3-442-12388-7
Preis: ca.7 Euro
LG
Dazu habe ich gestern einen Beitrag im TV gesehen, ich glaube, es war bei "Extra". Da wurden auch zwei Frauen interviewt, denen es so gegangen ist. Die eine ist immernoch auf der Suche nach ihren zwei Kindern, die man ihr damals weggenommen und zwangsadoptiert hat. Man hat den Kindern sogar erzählt, dass die Mutter tot wäre!
Die andere Frau war ein zwangsadoptiertes Kind, die auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter war. Ganze 35 (!) Jahre hat die Adoptivmutter geschwiegen und sie in dem Glauben gelassen, dass ihre leibliche Mutter tot wäre! Ich war echt schockiert, zu welchen Methoden man damals gegriffen hat, wenn jemand nicht massenkonform gelebt oder gedacht hat. Es hat ja oft schon gereicht, wenn man mal etwas gegen das Regime gesagt hat, da wurde man gleich weggesperrt!
Dass einiges in der damaligen DDR verkehrt gelaufen ist und teilweise auch kriminell war, wußte ich wohl, aber dass man Müttern ihre Kinder weggenommen und sie dann direkt in eine andere "sozialistisch tragbare" Familie gegeben hat, war mir nicht bewußt. Und ganz ehrlich, es macht mich richtig wütend, so etwas zu hören! Man müßte die dafür Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und das mit aller Härte!
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