Kampfsportler unter euch?

vom 06.04.2011, 11:37 Uhr

Hallo,

ich bin relativ neu in diesem Board und daher würde mich mal interessieren wer von euch hier an Board ist und Kampfsport betreibt?

Wenn ja, welche Stile betreibt ihr? Wielange macht ihr das schon? Wie seit ihr dazu gekommen? Und wie Open Minded seid ihr anderen Kampfsportarten gegenüber?

Ich selber mache seit 13 Jahren Kampfsport und habe eine kleine Trainingsgruppe in der ich auch Unterrichte. Ich habe 10 Jahre Lehrtätigkeit auf dem Buckel und einige Trainerlizenzen unter anderem im: MMA, Grappling, Kickboxen, Jeet Kune Do, Filipino Martial Arts und Silat.

» Yalcinator » Beiträge: 450 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich trainiere seit gut 2 Jahren Kickboxen im Verein und bin damals durch eine Freundin, welche selbst kickboxt, zu dieser Sportart gekommen. Es macht mir sehr viel Spaß, auch wenn ich (erst recht in letzter Zeit) aufgrund von Schulstress und diversen Erkrankungen oder anderen Problemen leider nicht bzw. selten zum Training gehen kann.

So ist und bleibt Kickboxen für mich ein Freizeitsport, ich habe keinerlei Absicht an "richtigen" Wettkämpfen teilzunehmen oder diverse Gürtelprüfungen zu absolvieren.Gegenüber anderen Kampfsportarten bin ich in der Regel schon "open minded", wie du es so schön beschrieben hast, wobei ich "Ganzkörper"-Sportarten vorziehe (also z.B. Kick- oder Thaiboxen und Judo).

» Lowista » Beiträge: 27 » Talkpoints: 15,03 »


Ich habe recht früh - im Alter von 6 Jahren - mal für einige Jahre Jiu Jitsu gemacht. Das hat mir damals großen Spaß bereitet, weil ich meinen Bewegungsdrang dort recht sinnvoll befriedigen konnte. Irgendwann ist der ganze Verein dann leider umgezogen. Leider an das andere Ende der Stadt, was mir auf Dauer irgendwie zu umständlich war. Ich habe dann ein paar Jahre später noch mal für ca. 1 Jahr Karate gemacht. Wahrscheinlich hatte nicht die notwendige Disziplin, aber nach den paar Monaten Katas laufen habe ich dann auch das hingeschmissen. Heute finde ich es Schade, weil ich manchmal denke, dass es meiner Koordination und Konzentrationsfähigkeit sehr geholfen hätte, wenn ich das durchgezogen hätte. Ich überlege jetzt, mal über den Unisport Kickboxen zu versuchen. Kann mir diesbezüglich jemand was zur Verletzungsgefahr sagen? Mit Vollkontaktsportarten habe ich keinerlei Erfahrung.

» willrock » Beiträge: 14 » Talkpoints: 6,80 »



Hallo Willrock,

naja die Verletzungsgefahr ist immer so eine Sache. Es kommt als erstes auf dich, dann auf deinen Partner und natürlich nicht zuletzt auf deinen Trainer an.

Wie sind die Trainingsmethoden? Sind vielen sagen wir mal "Streithähne" mit an Board? Wie viel wert wird auf saubere Technik gelegt oder ist es eher eine Wettkampf Bude mit Fokus auf Prügel?

Ich kann dir nur sagen, wenn du dich in einer richtigen Schule umschaust wirst du selten solche Prügel Buden vorfinden das mindert auch schon mal die Chance das es dort nur Streithähne gibt oder das die Trainer nicht ausreichend geschult sind.

Wenn du das hast, dann kannst du dir sicher sein das das Verletzungsrisiko recht gering ist. Und man muss sagen das nur die wenigstens Kickboxschulen nur und zwar ausschließlich Voll Kontakt Kickboxen anbieten. Es gibt meist noch Semi Kontakt Kickboxen oder was vergleichbar Harmloseres und man ist ja auch nicht gezwungen alles mit zu machen was man vorgegeben bekommt.

» Yalcinator » Beiträge: 450 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe mit 8 Jahren mal Judo angefangen. Das habe ich dann bis zum 12 Lebensjahr ausgehalten und dann wurde mir das einfach zu doof, weil ich da nicht wirklich Spaß dran hatte und auch irgendwie nicht so der Mensch bin, der seine Wut dadurch auslässt und sich abreagiert, indem er auf irgendwelche Matten einschlägt oder mit Leuten ringt. Ich denke, Kampfsport kann schon eine feine Sache sein, besonders mit Menschen mit wenig Selbstbewusstsein, aber an sich finde ich darin nichts anziehendes oder bewundernswertes, es ist eben ein Sport und mehr nicht, nicht unbedingt schön anzusehen und auch nicht immer besonders nützlich, eben etwas zum austoben.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


@willrock:
Zum einen kommt es natürlich auf Trainer und Trainingspartner an, zum anderen auch auf deine Fähigkeiten, im Partnertraining zu reagieren. Generell gilt: wer im Partnertraining zu langsam ist oder die Deckung nicht oben hat, fängt sich halt eine (allerdings eine leichte - nicht, dass dir gleich deine Nase aus dem Gesicht fällt). Ich denke allerdings, dass du zu Beginn nicht gleich im offenen Partnertraining, also ähnlich dem Sparring, mitarbeiten wirst, sondern an die Geräte gehst bzw. gehalten wird, wo du hin schlagen oder treten sollst.

Neben Verletzungen durch Einwirkungen durch Trainingspartner ist es natürlich immer möglich selbst einen Fehler zu machen (ausrutschen, Hand beim Schlagen falsch gehalten, keine Spannung im Körper), wobei hier die Verletzungsgefahr nicht höher ist als anderswo. Zusätzlich dämpft der zu tragende Körperschutz (so müssen wir bei uns im Verein per Vorgabe mit allen erdenklichen Schützern im Partnertraining trainieren: Kopfschutz, Zahnschutz, natürlich Bandagen und Handschuhe, Tiefschutz und Schienbeinschutz) jede erdenkliche Einwirkung von außen.

Letztendlich liegt es an dir, wie du trainieren willst und was vom Verein angeboten wird. Wenn es nur auf Wettkampfvorbereitung hinaus läuft (was ich nicht annehme), wird es schwierig sein, Kickboxen als Freizeitsport zu betreiben ohne auch einmal mit blauen Augen oder Flecken vom Training zu kommen. :wink:

» Lowista » Beiträge: 27 » Talkpoints: 15,03 »


13 Jahre Kampfsport ist wirklich eine beachtliche Zeit. Ich selber mache auch Kampfsport, allerdings bei weitem noch nicht so lange und wahrscheinlich auch nicht so regelmäßig wie du. Ich habe in meiner Jugend einmal mehrere Jahre Judo gemacht und bin damit auch für die Zeitspanne, in der ich Judo im Verein betrieben habe, mit einem braunen Gürtel „relativ“ weit gekommen. Aber natürlich war das immer noch ein Schüler-Gürtel, bis zum Meistergürtel hat es dann doch nicht mehr gereicht. Das war nämlich dann der Zeitpunkt, wo ich zu meinem großen Bedauern ein wenig den Spaß am Judo verloren habe.

Aber dennoch wollte ich nicht ganz mit Kampfsport aufhören und hatte die Hoffnung, vielleicht mit einer anderen Kampfsportart glücklich zu werden. Deswegen habe ich mit Kung Fu angefangen. Das mache ich nun seit 6 Jahren und trainiere dabei mehr oder weniger regelmäßig, so wie es eben mein Zeitbudget zulässt. Ich habe immer großen Spaß daran.

Auch allen anderen Kampfsportarten stehe ich offen gegenüber. Hätte ich die Zeit, würde ich noch eine Menge anderer Sachen ausprobieren, denn ich finde doch sehr viele Arten interessant.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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