Wie sinnvoll sind Online-Wunschzettel?

Wir alle kennen es, dass man vor irgendwelchen größeren Ereignissen, auf dennen es üblich ist, dass der Gastgeber bzw. die Gastgeber (zum Beispiel eine Hochzeit oder ein runder Geburtstag) etwas geschenkt bekommt/bekommen, gefragt wird, was man nun den gerne hätte. Eine vermeintliche Lösung dafür habe ich im Internet gefunden: Online-Wunschzettel wie wunsch-galerie.de oder auch wunsch-index.de.

Da hat sich mir die Frage gestellt, ob solche Internetseiten die Lösung für solche Probleme seien, da man ja nur auf den Link mit dem Wunschzettel verweisen muss, oder ob derartige Webseiten sogar gefährlich sind, weil man dadurch leicht über das Konsumverhalten ausspioniert werden kann.

Ich würde nun auch gerne eure Meinung zu dem Thema hören, denn ich bin mir wie gesagt nicht sicher, ob man den Webseiten vertrauen soll und ob sie wirklich so viel nutzen, dass man ein theoretisches Risiko eingehen könnte.

Ich habe so etwas noch nicht getestet, aber ich traue diesen Sachen auch nicht. Ich notiere mir dann alle Sachen, die ich haben möchte oder kopiere alle Links in ein Dokument. Das ist mir viel sicherer. Ich bin mir nicht sicher, ob solche Seiten die Daten verkaufen. Denke aber schon, denn was haben sie sonst davon? Sie spionieren so die Vorlieben der Anwender aus und können sie so noch verkaufen. Mach Dir dann lieber eine eigene Liste, ist auf jeden Fall sicherer.

Also ich glaube nicht, dass diese Websites in irgendeiner Weise schädlich sein könnten, denn selbst wenn sie das Konsumverhalten bestimmter Kunden ausspionieren, was an sich auch nicht viel weiterhelfen würde, weil es eben nicht die große Maße ist, um die es sich bei diesen Wunschlisten handelt, aber selbst wenn, was schadet dir das schon? Davon wirst du dich in keiner Weise beeinflusst! Ich kann mir höchstens vorstellen, dass man deine Mail Adresse dann missbraucht, um dir Werbung für die Artikel zu schicken, die du haben möchtest, aber ich schätze mal, wenn sie auf deiner Wunschliste stehen, dann möchtest du sie dir auch schenken lassen und nicht selbst kaufen und daher dürfte das wohl auch keine große Gefahr sein. Und was soll man schon mit einer Liste der von dir gewünschten Dinge machen, das ist doch nun wirklich nichts bedeutendes!

Ich selbst finde derartige Wunschlisten allerdings recht praktisch und habe auch welche bei Amazon.de. Zuerst benutzt habe ich sie, als ich ein Geschenk für meine Mutter gesucht habe. Ich habe damals dann auch den einen oder anderen Artikel bei Amazon gefunden, der über den Versand schneller ankommen würde, als wenn ich ihn auf der Originalwebsite des Herstellers bestellen würde. Als es dann schon vier unterschiedliche Artikel waren, habe ich sie als Lesezeichen abspeichern müssen, um nicht unendlich viele Tabs offen zu haben. Irgendwann habe ich dann die Wunschliste gesehen und habe von da an die Artikel einfach dort eingespeichert und sie mir am Ende nochmals in Ruhe durchgesehen.

Später habe ich auch eine Wunschliste gemacht, in der Sachen waren, die als Geschenk für Freunde und Familienmitglieder in Frage kämen, also einfach Dinge, die sich im Laufe des Jahres angesammelt haben und die ich ansonsten sicherlich vergessen hatte, so aber zu Weihnachten oder Geburtstagen parat hatte. Auch eine eigene Wunschliste war natürlich dabei, hier standen nicht nur Sachen, die ich mir wünschte, sondern eben auch Sachen, die ich mir kaufen wollte und nach und nach abarbeitete. So hatte ich einfach alles im Blick und musste es nicht notieren und einen Zettel aufbewahren, um es anschließend wieder im Internet suchen zu müssen. Ich finde das an sich sehr praktisch und nutze es sehr gerne. Meine Wunschliste weitergegeben habe ich bislang nur einmal, sie dient mir in erster Linie dafür meine eigenen Wünsche im Überblick zu haben.

Dass man online Wunschzettel erstellen kann, ist mir neu. Es wäre mir aber auch ein bisschen zu unpersönlich, glaube ich, es reduziert den zwischenmenschlichen Kontakt noch mehr in einer Welt, die sowieso schon ganz schön vom Internet bestimmt wird. Man denke nur an diese ganzen Chaträume, früher haben die Leute sich irgendwo getroffen, heute hockt man vorm Computer.

Den einzigen Online - Wunschzettel, den ich habe und auch hin und wieder aufrufe und gegebenenfalls aktualisiere, ist der bei Amazon. Den habe ich aber auch eigentlich nur der Einfachheit halber. Ich habe mal zu einem bestimmten Thema die Plattform durchforstet und alles auf besagtem Wunschzettel gespeichert, was ich mir diesbezüglich im Laufe der Zeit anschaffen will.

Es ginge mir bei solchen online gestellten Wunschzetteln weniger darum, dass andere nicht mitbekommen, was ich gern hätte, sondern eher darum, dass das ein weiterer Bereich des Lebens ist, in dem der persönliche Kontakt nicht mehr gegeben ist. Man braucht in kein Geschäft mehr zu gehen, ein Telefongespräch mit dem zu Beschenkenden reicht aus um sich den Link geben zu lassen. Das macht doch alles keinen Spaß mehr.

Das, was mich daran vermutlich richtig nerven würde ist, dass diese Portale, auf denen man seine Wunschzettel einstellen kann, sicherlich werben. Man kann also wahrscheinlich mit einer Menge Spam im E-Mail Postfach rechnen. Nicht nur vom Anbieter, sondern vor allem mit Hinweisen, wo denn das Gewünschte momentan ganz furchtbar günstig zu beziehen wäre.

Wunschzettel wie die von Dir genannten kannte ich bisher gar nicht und ich bin auch bis zum Lesen dieses Threads überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass es so etwas geben könnte. Ich habe mir beide Links, die Du hier genannt hast, nun einmal angesehen und gehe davon aus, dass diese in erster Linie dem Zweck dienen, dass die Betreiber der Webseiten durch die Käufe, die über diese Wunschzettel getätigt werden, entsprechend provisioniert werden. Wenn man dort einen Wunsch einstellt wird, da bin ich mir sehr sicher, ein Link konstruiert, der über ein Affiliate-Programm läuft und die so vermittelten Käufe für den Betreiber der Wunschzettel-Webseite recht lukrativ machen dürfte.

Dass zusätzlich das eigene Konsumverhalten erhoben oder „ausspioniert“ wird, glaube ich weniger, weil es den Betreibern solcher Webseiten sicherlich, wie auch denen der Gutschein-Webseiten, eben um die Provisionen geht, die sie pro vermitteltem Verkauf generieren.

Ich selbst nutze solche Wunschzettel-Anbieter allerdings wie gesagt nicht, weil ich bisher nichts von deren Existenz wusste, allerdings erscheinen sie mir auch jetzt, nachdem ich aufgeklärt bin, nicht als attraktiv. Sinnvoll ist für mich einzig der Wunschzettel von Amazon, welcher auch der einzige ist, den ich seit einigen Jahren nutze, allerdings hauptsächlich als virtuellen Merkzettel für mich selbst. Ob darüber nun mein Konsumverhalten ausspioniert wird oder nicht, ist mir aber reichlich egal, ehrlich gesagt, und ich würde das nun auch wirklich nicht als gefährlich bezeichnen wollen, denn ich erfahre dadurch keinen wirklichen Schaden.

Dieser Amazon-Wunschzettel ist eine praktische Lösung für mich, weil ich darauf alle Artikel gebündelt aufgelistet sehen kann, die mich interessieren und ich so auch auf einen Blick erkennen kann, welche Preise sich inwiefern geändert haben, ohne dafür jeden Artikel einzeln aufrufen zu müssen. Das allein ist für mich schon riesengroßer Vorteil und ohne diese Wunschzettelfunktion hätte ich wohl einige Lesezeichen zu Amazon-Produkten gespeichert, was für mich sehr schnell unübersichtlich werden würde. Ich habe das Gefühl, dass ich die Artikel auf meinem Wunschzettel einfach weniger gut übersehen kann als meine Lesezeichen.

Diejenigen aus meinem Umfeld, die mich irgendwann beschenken wollen, fragen mich übrigens auch gezielt nach meinem Link zum Amazon-Wunschzettel, welcher sich bereits mehrmals als durchaus praktisch erwiesen hat. Dieser Wunschzettel macht für mich tatsächlich Sinn, was ich von wunsch-index.de und wunsch-galerie.de nicht wirklich behaupten kann.