Gehaltsverhandlung: Wie Gehaltsvorstellung formulieren?

vom 24.10.2009, 10:13 Uhr

Wie formuliert ihr eure Gehaltsvorstellung, wenn ihr euch um einen neuen Arbeitsplatz bewerbt? Pokert ihr sozusagen hoch, weil ihr denkt dass ihr ja immer noch runtergehen könnt oder sagt ihr lieber weniger, damit ihr den Job auf jeden Fall bekommt? Ich habe momentan einen Job, den ich noch nicht gekündigt habe. In meinem neuen Job möchte ich auf jeden Fall mehr verdienen. Soll ich dann einfach die Summe sagen, die ich möchte, da ich ja ohnehin einen Job habe und somit nicht verlieren kann?

Andererseits will ich unbedingt einen anderen Job und möchte nicht nur deshalb nicht genommen werden, weil ich zu viel Gehalt möchte. Eine komplizierte Sache also.

Ich habe einmal gelesen, dass oft Männer deswegen mehr verdienen als Frauen (in der gleichen Position), weil sie ihre Gehaltsvorstellungen selbstsicherer vorbringen. Also wenn eine Frau nach ihren Vorstellungen diesbezüglich gefragt wird, dann sagt sie scheinbar oft "wenn möglich" oder "ich hätte gerne", was dem Arbeitgeber dann scheinbar den Eindruck vermittelt, dass die Frau das gerne hätte, aber nicht unbedingt haben muss. Ein Mann sagt in der selben Situation scheinbar mit mehr Nachdruck, dass er diesen bestimmten Betrag möchte und deshalb bekommt er ihn auch eher.

Glaubt ihr das? Welche Erfahrungen habt ihr diesbezüglich gemacht?

» stellina81 » Beiträge: 108 » Talkpoints: 3,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das kommt ganz auf die Stelle an auf die man sich bewirbt. Zum Beispiel nach dem Studium gibt es eine gewisse Bandbreite wo sich das Einstiegsgehalt befindet. Wenn man zu hoch drüber ist oder zu tief drunter ist wird man den Job nicht bekommen. Bei zu Tief ist der Grund, der Arbeitgeber glaub du kannst dann nichts.

Ich erkundige mich meistens was man derzeit mit meiner Ausbildung und meiner Berufserfahrung verlangen kann. Das geht ziemlich einfach durch Fragen im Bekanntheitskreis oder Freunden die ähnliche Ausbildung haben.

Wenn du derzeit mit deinem Job zu frieden bist und nur so nebenbei auf der Suche nach neuen Herrausforderungen bist würde ich raten einfach zirka 15 bis 20 Prozent mehr Gehalt als derzeit zu verlangen. Auf jeden Fall würde ich branchenrealistische Summen nennen. Auf jeden Fall würde ich einfach eine Summe nennen und das ist es. Auf keinen Fall eine Bandbreite wie zum Beispiel zwischen 1800 und 1500. Dann wirst du sicher nachher nur die 1500 bekommen.

» Compiler » Beiträge: 49 » Talkpoints: 0,35 »


Jap, ich würde dein momentanes Gehalt nehmen und zehn Prozent mehr verlangen. Damit kannst du dem Arbeitgeber auch handfest begründen warum du dieses Gehalt erwartest. Möglicherweise wird er versuchen dein Gehalt herunterzuhandeln, aber da solltest du nur auf deine Qualifikationen und Fähigkeiten hinweisen die dein Gehalt rechtfertigen würden. Wenn er sich dadurch nicht bekehren lässt, musst du wohl oder übel auch ein wenig runter gehen.

Du solltest aber auf jeden Fall sehen das du über deinem ursprünglichem Gehalt bleibst.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn es bei einem Bewerbungsgespräch um das Gehalt geht, ist es ja aus Deiner Sicht nicht wirklich ein Pokern. Denn Du wirst für Dich ja ein Minimum gesetzt haben (gerade, wenn Du Dich aus einer festen Stelle heraus bewirbst) welches Du nicht unterschreiten willst. Ebenso kann die Gegenseite nicht zaubern und es wäre ungewöhnlich, wenn ein Personalchef für eine Neueinstellung das Gehaltsgefüge des Unternehmens komplett durcheinander bringen würde. Das brächte nämlich schon mittelfristig nur Unruhe hinein.

Daher würde ich an Deiner Stelle schon mit Deiner Maximalvorstellung in die Verhandlungen gehen. Wobei die natürlich realistisch sein muss. Daher auch immer die Lage des Unternehmens mit berücksichtigen. Ebenso die allgemeine Lage der jeweiligen Branche. Richtwerte sind aber ja schon genannt worden. Auf das aktuelle Gehalt 15% drauflegen.

Wobei zu beachten wäre, dass es besser (vergleichbarer) ist, wenn man vom Jahresgehalt spricht. Nicht das Dein Monatsgehalt jetzt zwar besser ist, aber Du in Zukunft eben nur 12 Gehälter beziehst statt bisher z.B. 14 und Du so über das Jahr gesehen durch den Wechsel Geld verloren hast. Außerdem lassen sich so auch die Bonuszahlungen herausnehmen. Verhandle immer das Fixgehalt zuerst!

Und das Männer idR. mehr erhalten, hat vielleicht auch in der Verhandlungsführung eine Ursache. Aber nicht nur, sondern liegt vermutlich noch an alten bzw. veralteten Denkmustern in vielen Unternehmen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Da du derzeit bereits einen Job hast, würde ich auf keinen Fall weniger als Gehaltvorstellung angeben, als du jetzt verdienst. Normalerweise bewirbt man sich ja auf einen neuen Job auch mit dem Ziel, weiterzukommen und im besten Fall die Karriereleiter etwas höher zu klettern.

In einem solchen Fall würde ich schon dazu raten, mindestens 10 - 20 % mehr als Gehaltsvorstellung zu nennen, als du jetzt verdienst. Denn der Arbeitgeber hat sicherlich auch eine Vorstellung und nach unten korrigieren lässt sich in der Verhandlung immer noch.

Das Argument, dass Frauen aus dem Grunde weniger verdienen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir fällt es selber auch nicht leicht, in einem Gehaltsgespräch meine Wünsche klar darzustellen. Überlege dir aber vorher Gründe, warum du "das Geld wert bist" und erläutere deine Gehaltsvorstellungen. Viel Erfolg!

» scarlett3001 » Beiträge: 31 » Talkpoints: 18,94 »


Wenn ich mal bei einem Vorstellungsgespräch gefragt wurde, wo meine Gehaltsvorstellungen liegen, habe ich immer die Summe X genannt, die ich bei meinem vorherigen Arbeitgeber hatte. Gut, ich habe noch einen Hunderter dazu geschummelt, aber man sollte sich ja auch nicht nach unten orientieren! :lol: Und dann habe ich gesagt, dass ich mich auch nicht verschlechtern möchte. Ich finde, das ist nicht zu fordernd, aber auch nicht zu schüchtern, denn schließlich hat man ja auch laufende Kosten und Ausgaben!

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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