Meine Freundin ist ein Messie - wie helfen?

Du hast dir viel vorgenommen. Aber ich finde es sehr schön, dass du ihr helfen möchtest. Nur stell es dir nicht zu leicht vor. Es wird wohl einige Kämpfe geben, bevor du den Mist wegschmeißen kannst. Es wundert mich, dass du ihr eine achtmonatige Renovierung so einfach abgenommen hast. Denn so lange dauert im Normalfall keine Renovierung. Wenn du sie wirklich liebst und mit ihr zusammenbleiben möchtest, dann lohnt sich die Mühe, die auf dich zukommt. Aber ohne psychologische Hilfe, beziehungsweise Therapie, ist das für dich nicht allein zu schaffen. Gut ist ja schon, dass deine Freundin weiß, dass der Müll raus muss. Mittlerweile ist sie so weit, dass sie sich selbst nicht mehr wohl fühlt. Das ist doch ein Anfang.

Ich glaube, dass solche Situationen für einen außenstehenden Dritten, der nicht unmittelbar betroffen ist, wirklich schwierig zu ertragen und zu lösen sind, da es sich hier um eine Art Suchtverhalten handelt und dieses von einer dritten Person ohnehin nicht gelöst werden kann. Allerdings weiß Deine Freundin immerhin, dass sie ein wirkliches Problem hat und ich finde insofern den Rat von wiesel, Dich mal an eine Selbsthilfegruppe zu wenden, wirklich gut.

Vielleicht kann man Dir da insofern weiterhelfen als Du erfahren könntest, wie Du an Deine Freundin herankommen kannst, um ihr deutlich zu machen, dass sie sich selbst auch entsprechend helfen lassen will. Und möglicherweise hilft ihr der Eintritt in diese Selbsthilfegruppe auch entsprechend weiter, weil sie dort Kontakt zu Betroffenen findet, die verschieden Prozesse durchlaufen haben und sie insofern nicht nur verstehen, sondern ihr auch konkrete Hilfsansätze leisten können.

Ich denke allerdings, dass es überaus schwierig für Dich werden wird und ich bin mir nicht sicher, ob Du Deiner Freundin konkret dabei helfen kannst, dass sie sich von ihrem Messie-Dasein befreien kann. Du kannst vielleicht versuchen, einen Zugang zu ihr zu finden und je nachdem, wie weit sie selbst schon mit Versuchen geraten ist, sich aus ihrer Situation zu befreien, wird sie auch entsprechend aufnahmefähiger sein – oder eben nicht. Du wirst es auf einen Versuch ankommen lassen müssen, aber Du solltest Dich darauf einstellen, dass es hart für Dich, für sie und für Euch als Paar wird.